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herausforderungen in der finanzwirtschaft neuer studienschwerpunkt am ostasieninstitut: korea flexibler studieren: offenes studienmodell lu spektrum oktober 2016

liebe leserinnen und leser, über den zurückliegenden sommer waren teile der hoch- schule im ausnahmezustand. aufgrund der bauaktivitä- ten, die sich aus neuen brandschutzvorgaben ableiteten, wurden fast alle standorte in der vorlesungsfreien zeit mit teilweise erheblichen belastungen hinsichtlich lärm und schmutz konfrontiert. viele büros mussten frei- geräumt beziehungsweise verlagert werden und dies teilweise innerhalb von tagen oder sogar stunden. für unser facility-team und das it-service-center bedeutete dies schwerstarbeit, aber auch für alle direkt betroffenen mitarbeiterinnen und mitarbeiter stellte die situation eine große herausforderung dar. wenngleich man manches seitens der eingesetzten baufirmen zweifellos besser hätte regeln können, kann festgestellt werden, dass unsere mitarbeiterinnen und mitarbeiter das teilweise gegebene oder zumindest gefühlte chaos gut bewäl- tigt haben. die durchaus nicht einfachen bedingungen haben sogar in vielen fällen einen bemerkenswerten teamspirit angeschoben. da half man sich gegenseitig und bot kurzerhand arbeitsmöglichkeiten an plätzen, die urlaubsbedingt frei waren, an. aus auf die schnelle für die verwaltungsarbeit bezogenen vorlesungsräumen mit improvisierter infrastruktur entwickelten sich auch neue perspektiven. es war beeindruckend, wie viel ungeachtet des unmußes im hause geleistet wurde. die hochschule hat in der außenwahrnehmung funktioniert, so dass kaum einer vermutet hätte, welches chaos sich dort punktuell abspielte. man muss noch chaos in sich haben, um einen tanzenden stern gebären zu können. friedrich nietzsche („also sprach zarathustra“) apropos baumaßnahmen: es geht los! seit juli sind wir auf dem campus ernst-boehe-straße mit den baggern und baufahrzeugen auf „du und du“. die bodenarbeiten wurden begonnen und führen direkt über die grundsteinlegung zu den bauaktivitäten. im herbst 2017 soll es dann soweit sein: die kindertagesstätte der hochschule ludwigshafen wird eröffnet. ohne frage ein meilenstein für unsere hochschule! mit der bereitstellung der projektierten campuserwei- terung wird dann bis 2020/2021 gerechnet. in der vorliegenden spektrum-ausgabe haben wir uns wieder bemüht, ein breites themenspektrum bereitzu- stellen. wir freuen uns, erneut ein wissenschaftliches kompetenzfeld unserer hochschule sichtbar machen zu können: und zwar im finanzwirtschaftlichen bereich, wo wir in studium und lehre sowie forschung und transfer über ausgezeichnete angebote und kompetente akteure verfügen. ich wünsche ihnen viel freude beim lesen. herzliche grüße ihr prof. dr. peter mudra, hochschulpräsident

die finanzwirtschaftlich-fachlichen inhalte werden durch die vermittlung wichtiger schlüsselkompetenzen er- gänzt: dazu zählen die externe berichterstattung von unternehmen, beratungs- und führungskompetenzen sowie die fähigkeit zur nutzung unterstützender it (wie zum beispiel erp-systeme oder business intelligence). nicht zuletzt gehören eine starke praxis- und anwen- dungsorientierung zur philosophie der programme, die unter anderem in praktischen abschlussarbeiten und der möglichkeit eines pflichtpraktikums beziehungsweise auslandssemesters zum ausdruck kommen. mba-fernstudiengang finance, strategie & accouting im sommersemester 2015 wurde der mba-fernstudien- gang „finance, strategie & accounting“ als neuer weiter- bildungsstudiengang gestartet, um dem zunehmenden bedarf nach anspruchsvoller management-qualifizierung parallel zur berufstätigkeit rechnung zu tragen. das programm richtet sich an berufstätige mit einem bereits vorher erworbenen akademischen abschluss und min- destens einjähriger berufstätigkeit. somit ist es ebenso interessant für professionals aus technischen, natur- wissenschaftlichen und juristischen sowie geistes- und sozialwissenschaftlich geprägten funktionen wie für wirtschaftswissenschaftlich ausgebildete interessenten, die ihre kompetenzen in den disziplinen finance sowie strategie und accounting marktgerecht erweitern und sich zusätzlich die notwendigen fertigkeiten im bereich personalführung und coaching aneignen wollen. wie in mba-studiengängen üblich, werden nicht nur die durch den titel „finance, strategie & accounting“ angedeuteten kompetenzen vermittelt, sondern es erfolgt eine breit angelegte general-management-ausbildung, die es den absolventinnen und absolventen ermöglichen soll, später in ihren unternehmen in herausgehobenen fach- und führungspositionen zu arbeiten. das studium mit insgesamt 120 ects erstreckt sich über insgesamt fünf semester. dabei sind die studienformate speziell auf die bedürfnisse berufstätiger ausgerichtet. die zum selbststudium bereitgestellten materialien bestehen einerseits aus klassischen fernstudienmaterialien wie studienbriefen, übungsaufgaben mit lösungshinweisen oder vertiefenden literaturempfehlungen und anderer- seits aus modernen elearning-inhalten. die präsenztage (5 bis 10 pro semester) finden ausschließlich freitags und samstags statt, um mögliche konflikte mit beruflichen verpflichtungen zu minimieren. individuelles zertifikatsstudium neben dem mba-studium mit seinem international anerkannten, hochwertigen titel gibt es weitere ab- schlussoptionen: wer erst später ein volles mba-studium aufnehmen möchte oder eine spezielle zusatzqualifika- tion benötigt, entscheidet sich für ein individuell zuge- schnittenes zertifikatsstudium: je nach persönlichem qualifizierungsbedarf kann man ein modul aus zwei bis vier einzelveranstaltungen oder mehrere module bis zu 60 ects aus dem weiterbildungsprogramm selbst zusammenstellen. verzahnung von forschung und lehre durch das finance- institut das finance-institut der hochschule ludwigshafen dient der bündelung der forschungs- und transferaktivitäten im bereich der finanzwirtschaft und der sicherstellung einer praxis- und forschungsnahen lehre in den drei finanzwirtschaftlichen studiengängen. ein beispielhaf- tes aktuelles projekt ist die untersuchung der „weis- heit der masse“ auf social-trading-plattformen und die entwicklung darauf aufbauender anlageprodukte (vgl. nachfolgender beitrag). dieses projekt steht beispiel- haft für den anspruch des instituts: theoriebasierte lösung praktischer fragestellungen, einbeziehung von studierenden in die forschungsarbeit im rahmen von abschlussarbeiten und übertragung der gewonnenen erkenntnisse in die laufenden lehrveranstaltungen der finanzwirtschaftlichen studiengänge. das portfolio finanzwirtschaftlicher studiengänge reicht vom bachelor über den master bis hin zum berufsbegleitenden fernstudium. auch ein individuelles zertifikatsstudium ist möglich. informationen zu den grundständigen finance- studienangeboten: www.bachelor-finanzen.info www.hs-lu.de/studium/master/finance-accounting. html informationen zum mba-fernstudiengang finance, strategie & accounting und dem zertifikatsstudium unter: www.mba-fsa.de informationen zum finance-institut der hochschule ludwigshafen: www.finance-lu.de 5 titelthema

führt schwarmintelligenz zu überlegenen anlagestra- tegien? dem aus der sozialwissenschaftlichen forschung stam- menden phänomen der schwarmintelligenz widmet sich das aktuell durchgeführte forschungsprojekt am beispiel der social-trading-plattform wikifolio.com. im hinblick auf die analyse der weisheit der masse im rahmen von social trading lassen sich zwei gruppen unterscheiden: zum einen handelt es sich um die gruppe der signalfolger (anleger in wikifolios), die verschiedene handelsstra- tegien über den kauf von zertifikaten direkt nachbil- den können. schwarmintelligenz läge bei signalfolgern dann vor, wenn diese im durchschnitt in der lage wären, systematisch die erfolgreichsten einzelstrategien zu identifizieren. zum anderen gibt es die gruppe der signalgeber (verwal- ter der wikifolios), die ihre anlagestrategien direkt über ein musterportfolio anbieten können. von schwarmin- telligenz könnte man bei signalgebern dann ausgehen, wenn die durchschnittliche anlageperformance der an- gebotenen anlagestrategien besser wäre als die eines geeigneten vergleichsindexes oder die von professionell verwalteten anlageportfolios. weisheit der masse oder herdenverhalten? damit die weisheit der masse überhaupt vorliegen kann, müssen grundlegende voraussetzungen erfüllt sein. bezo- gen auf die gruppe der signalfolger scheint das vorliegen der schwarmintelligenz bereits an der voraussetzung der unabhängigkeit der mitglieder zu scheitern. so müssten anleger ihre anlageentscheidungen idealerweise voll- ständig unabhängig und losgelöst von beeinflussenden faktoren treffen. es zeigt sich jedoch, dass die auswahl überwiegend auf basis von historischen renditen erfolgt und damit eher ein fall von herdenverhalten der anleger vorliegt. anders sieht das bild in bezug auf die gruppe der signal- geber aus. im wesentlichen sind die zentralen vorausset- zungen für das vorliegen von schwarmintelligenz erfüllt. insbesondere treffen die einzelnen wikifolio-verwalter ihre anlageentscheidungen selbst und werden größ- tenteils in ihrem handeln nicht von einer institution beeinflusst. zudem liegen sehr viele verschiedenartige anlagestrategien vor, die eine hohe vielfalt unter den verwaltern mit unterschiedlichem persönlichem und beruflichem hintergrund sowie die auswertung unter- schiedlicher informationsquellen vermuten lassen. weitere datenanalysen sollen vorläufige ergebnisse bestätigen erste indikationen zeigen, dass die weisheit der masse bei der gruppe der signalgeber vorliegen könnte und dass sich vor allem langfristig eine durchschnittliche outper- formance (= wertpapiere, die eine bessere kursentwick- lung versprechen als der gesamtwert, anm. d. red.) der wikifolios gegenüber vergleichsindizes erzielen lassen kann. die firma wikifolio.com zeigt an diesen vorläufigen ergebnissen ein großes interesse und ist daher mit dem finance-institut seit juni dieses jahres eine forschungs- kooperation eingegangen. da sich die bisherigen analysen aufgrund des begrenzten datenzugangs noch nicht als valide erachten lassen, stellte das unternehmen dem institut eine große datenmenge zur verfügung. auf dieser basis soll durch weiterführende analysen heraus- gefunden werden, ob die masse zu einem überlegenen anlageergebnis kommen kann. das forschungsprojekt soll unter anderem auch die frage beantworten, wie die verteilte intelligenz der aufleger von wikifolios vor allem dem langfristigen anleger nutzen stiften kann. sollte die weisheit der masse tatsächlich zu überlegenen anlageergebnissen führen können, besteht die aufgabe der praxis darin, geeignete anlageprodukte für einen breiten anlegerkreis zu entwickeln. damit könn- ten womöglich auch diejenigen anleger angesprochen werden, die bisher keinen aktiven zugang zum kapital- markt finden, jedoch über große anlagesummen verfügen, die es in der aktuellen niedrigzinsphase anzulegen gilt. praktische implikationen für die entwicklung eines anlageprodukts um die entwicklung von social-trading-basierten anla- geprodukten weiter voranzutreiben, werden die beiden professoren defren und jamin zusammen mit einem masterstudenten zahlreiche weitere analysen mit den zur verfügung gestellten daten durchführen. neben reinen performance-analysen werden vor allem folgen- de praktische implikationen mit finanzdienstleitern zu klären sein: ■ damit anleger von der weisheit der masse profitieren können, müssen spezifische anlageprodukte geschaffen werden. denkbar ist die auflegung von sogenannten 9 titelthema

das finance-institut der hochschule ludwigshafen am rhein verfolgt mit seinen forschungs- und trans- feraktivitäten das ziel, angewandte finanzwirtschaftliche fragestellun- gen unter einbeziehung von studie- renden in enger zusammenarbeit mit praktikern zu adressieren und dabei neue und innovative lösun- gen aufzuzeigen. das institut be- schäftigt sich mit den strategischen herausforderungen im bereich der finanzwirtschaft und den damit verbundenen vorgängen in den leis- tungswirtschaftlichen wertschöp- fungsfeldern von unternehmen. über alle branchen hinweg stellen sich die unternehmensleitungen die frage, wie unternehmenserfolg dauerhaft gelingen kann. unser institut versteht sich als ansprechpartner für regiona- le und überregionale unternehmen, die durch angewandte forschung und den wissenstransfer in die un- ternehmerische praxis antworten auf diese fundamentale frage suchen. hierbei sind externe und interne ko- operationen für das finance-institut zentral. daher besteht ein enger kon- takt zu zahlreichen unternehmen und institutionen – insbesondere im rhein-neckar-raum, aber auch bun- desweit. wir sind bestrebt, weitere unternehmens- und praxiskoopera- tionen für transfer- und forschungs- projekte einzugehen und stehen für entsprechende gespräche jederzeit gerne zur verfügung. je nach frage- stellung lassen sich unterschiedliche zusammenarbeitsformate finden: von projektarbeiten durch studieren- de über gemeinsam durchgeführte workshops oder konferenzen bis hin zu vollumfänglichen projekten mit einem personaleinsatz von stu- dentischen und wissenschaftlichen hilfskräften – qualitativ immer be- gleitet von hauptamtlichen instituts- mitgliedern. studierende der hochschule erhal- ten über unsere kooperationspartner ausgezeichnete möglichkeiten, eine praxisorientierte bachelor- und mas- terarbeit zu verfassen. auch das pro- jekt zur weisheit der masse basiert ursprünglich auf der bachelorarbeit eines studierenden, der sich privat mit dem phänomen social trading befasst hat und dieses thema sys- tematisch im rahmen einer wissen- schaftlichen arbeit untersuchen wollte. gerne geben wir studierenden die chance, eigene ideen einzubrin- gen und ihre themen gemeinsam mit uns zu forschungsprojekten zu entwickeln. die daraus resultieren- den veröffentlichungen bilden die grundlage für die erlangung weiterer akademischer abschlüsse bis hin zu einer (kooperativen) promotion. die zusammenarbeit zwischen un- ternehmen und dem finance-institut stellt eine win-win-situation für alle beteiligten dar: die unternehmen profitieren von innovativen und wis- senschaftlich fundierten lösungs- ansätzen für ihre fragestellungen. die mitarbeitenden studierenden erwerben erfahrung und know-how in themenfeldern, die auch für ihre spätere forschungs- und berufstä- tigkeit von hohem nutzen sein wer- den. und nicht zuletzt können die hauptamtlichen dozierenden der hochschule für ein hohes maß an aktualität und praxisrelevanz ihrer lehre sorgen. nähere informationen unter: http://finance-lu.de/ zum hintergrund: das finance-institut – forschung und transfer für angewandte fragestellungen in der finanzwirtschaft prof. dr. timo defren professur für kapital- markttheorie und corporate finance timo.defren@hs-lu.de prof. dr. gösta jamin professur für finanz- wirtschaft und bankbetriebslehre goesta.jamin@hs-lu.de 11 titelthema

werden. dies ist erfüllt, falls mindestens 50 prozent des nennkapitals beziehungsweise der stimmrechte direkt oder indirekt von der öffentlichen hand gehalten be- ziehungsweise kontrolliert werden. weiterhin muss ein öffentliches unternehmen ein eigenes rechnungswesen aufweisen (schmidt 2011, s. 154). die organisationformen können dabei sowohl privatrechtlicher (gmbh, ag, kg et cetera) als auch öffentlich-rechtlicher (körperschaft, anstalt oder stiftung des öffentlichen rechts et cetera) natur sein. die volkswirtschaftliche bedeutung dieser branche steht außer frage. die amtliche statistik weist für 2012, das aktuellste berichtsjahr, 15.185 feus mit in summe über 1,9 millionen beschäftigten aus (statistisches bundesamt 2015, s. 264). die entwicklung im zeitablauf zeigt dabei ein stetiges wachstum auf, sowohl in absoluter anzahl – mit einem wachstum zwischen 1999 und 2011 um rund 31 prozent – als auch in wirtschaftsleistung. nutzt man hierzu als simple indikation die branchenweiten um- satzerlöse, so zeigt sich, dass diese im selben zeitraum um 36 prozent anstiegen, das bruttoinlandsprodukt hingegen um 31 prozent wuchs (heil und hollmann 2014, s. 308). aufgabenwahrnehmung und theoretische verankerung öffentliche unternehmen erfüllen ihren zweck außerhalb des kerns aber in der einflusssphäre der öffentlichen hand. die möglichen gründe einer derart ausgegliederten leistungserbringung sind vielfältig, wie zum beispiel die (vermeintliche) steigerung der kosten- und produktionsef- fizienz, der zuwachs an flexibilität in der steuerung oder die vermeidung öffentlich-rechtlicher tarifstrukturen (sidki 2014, s. 3 – 5). hinsichtlich ihrer trägerschaft existie- ren öffentliche unternehmen auf allen staatsebenen, das heißt, unter beteiligung des bundes, der länder oder von kommunen. letztere machen dabei nach anzahl ungefähr 90 prozent aller öffentlichen unternehmen aus (heil und mödinger 2012, s. 343). dies darf allerdings nicht über die verteilung der wertschöpfung hinwegtäuschen, denn gerade auf bundesebene existieren sehr große, teilweise international tätige öffentliche unternehmen wie zum beispiel die deutsche bahn ag, während kommunale feus eher kleinteiliger und regional tätig sind. auch die branchen, in denen öffentliche unternehmen tätig sind, und der leistungskatalog, der ihnen durch die öffentlichen träger beziehungsweise gesellschafter übertragen wird, sind mannigfaltig. die amtliche statistik unterscheidet 93 verschiedene branchenzugehörigkeiten von feus. unter nichtberücksichtigung der verzerrung durch die bundesbetriebe erweisen sich dabei die bran- chen der ver- beziehungsweise entsorgung von energie, wasser und abfall, des verkehrs und transports sowie einrichtungen des grundstücks- und wohnungswesens und des gesundheitswesens als besonders bedeutsam. im jahr 2013 vereinigten diese branchen 55 prozent aller öffentlichen unternehmen und 78 prozent aller umsatzerlöse auf sich (statistisches bundesamt 2015, s. 264 – 265). dabei ist zu berücksichtigen, dass öffent- liche unternehmen nebst nicht marktlichen leistungen, also öffentlichen gütern, auch solche güter bereitstellen können, die grundsätzlich auch durch die privatwirtschaft angeboten werden könnten. hieraus können wettbe- werbssituationen zur privatwirtschaft resultieren, die in einer marktwirtschaftlich organisierten staatsform gemeinhin kritisch betrachtet werden. daher ist bei einer derartigen wirtschaftlichen betätigung der öffentlichen hand eine schrankentrias zu berücksichtigen, wonach (1) die tätigkeiten eines öffentlichen unternehmens dem öffentlichen zweck dienen, (2) diese in adäquanz zur leistungsfähigkeit des öffent- lichen trägers stehen und (3) das subsidiaritätsprinzip anzuwenden ist. letzteres bestimmt die vorrangigkeit der privatwirt- schaft über die güterbereitstellung durch die öffentliche hand, sofern die private leistung eine gleiche (starke ausprägung) beziehungsweise höhere wirtschaftlichkeit (schwache ausprägung) aufweist. theoretische fundierung ein großer teil des theoretisch-ökonomischen diskurses dreht sich um die fragestellung, ob beziehungsweise unter welchen umständen die güterbereitstellung von öffentlicher beziehungsweise privater hand erfolgen soll. dies trägt dem in den 1980er jahren aufkommenden trend zur privatisierung öffentlicher aufgaben rech- nung. als breit gefasste indikation zur analyse dieser fragestellung dient dabei der effizienz- beziehungsweise wirtschaftslichkeitsvergleich zwischen öffentlichen und privaten unternehmen. dabei zeigen abhandlungen basierend auf einer theoretischen verortung innerhalb des konstrukts der institutionenökonomie als sammel- begriff für informationsbasierte erklärungsansätze (zum beispiel property rights theory, principal-agent theory, auch lokale strom- und gasnetze als kommunale unter- nehmen – hier ein fernheizkraftwerk der twl – sind im blick des forschungsbereichs. (bild: twl ag ludwigshafen) 13 titelthema

sektor (rekommunalisierung) auch vor dem hintergrund der allgemein kritischen haltung der deutschen öffent- lichkeit gegenüber dem privaten unternehmertum im nachgang der finanz- und wirtschaftskrise von 2007 zu sehen ist. aus polit-ökonomischer perspektive kann konstatiert werden, dass seitens der politischen entschei- dungsträger und bürokraten öffentliche unternehmen eine gewünschte kontroll- und machtinstanz darstellen und deren beauftragung somit unabhängig von effizi- enzkriterien und gegebenenfalls auch vom bürgerwillen zu sehen ist. letztlich kann eine unterscheidung zwischen öffentlichen und privaten unternehmen also dergestalt erfolgen, dass erstere multidimensionale zielsysteme aufweisen, während letzteren als übergeordnetes ziel die gewinn- maximierung zuzuordnen ist. die ziele privater unterneh- men beziehen sich in erster linie auf die produktion von marktfähigen gütern, während der output öffentlicher unternehmen neben marktfähigen auch nicht marktfä- hige güter umfasst (mühlenkamp 2015, s. 539). die ziele öffentlicher unternehmen umfassen dabei nebst effizienz beziehungsweise wirtschaftlichkeit insbesondere auch solche der (wirtschafts-)politik, wobei die individuelle performance-messung des beitrags eines öffentlichen unternehmens zu wirtschaftspolitischen zielen schwierig ist und das zielsystem öffentlicher unternehmen somit wage erscheint (backhaus 1994, s. 277 – 278). summa summarum fehlt zum gegenwärtigen zeitpunkt ein umfassender und ganzheitlicher diskurs bezüglich der theoretischen fundierung öffentlicher unterneh- men ebenso wie ein sich daraus ableitbarer empirischer forschungsauftrag, abgesehen von den erwähnten einlassungen zum effizienzvergleich, der nur einen as- pekt des themenfelds beleuchtet. diese lücke sowie die dargelegte wirtschaftliche bedeutung für die deutsche volkswirtschaft lassen öffentliche unternehmen als herausragenden erkenntnisgegenstand der angewandt- wissenschaftlichen forschung erscheinen. zu bearbei- tende forschungsfragen erstrecken sich dabei neben der hier angedeuteten polit-ökonomischen dimension auch auf die finanzökonomie, da die finanzielle stabilität zu einem nicht immer erreichten ziel des handelns öffent- licher unternehmen gehört beziehungsweise gehören sollte. dabei wirken zunehmende finanzielle herausfor- derungen – im jahr 2014 meldete zum beispiel mit der stadtwerke gera ag zum ersten mal in der deutschen nachkriegsgeschichte ein größeres deutsches stadtwerk insolvenz an – sowie die bestrebungen, im nachgang der aktuellen staatsschuldenkrise öffentliche schulden einer kritischeren risikobetrachtung zu unterziehen und den gordischen knoten der bankenfinanzierten staats- schuld zu durchschlagen, faktisch als blaupause für die entwicklung entsprechender forschungsfragestellungen. literatur backhaus j. (1994): assessing the performance of public enterprises: a public-choice approach, in: european journal of law and economics, vol. 1, nr. 4, s. 275 – 287. baumol, w.j. (1984): towards a theory of the public enterprise, in: atlantic economic journal, vol. 12, nr. 1, s. 13 – 19. heil n., hollmann, d. (2014): jahresabschlussstatistik öffent- licher fonds, einrichtungen und unternehmen, statistisches bundesamt, wirtschaft und statistik, mai 2014, s. 307 – 315. heil, n., mödinger, p. (2012): ausgewählte struktur- und bilanz- merkmale öffentlicher fonds, einrichtungen und unternehmen, statistisches bundesamt, wirtschaft und statistik, april 2012, s. 342 – 352. kiser. l.l. (1994): a constitutional theory of public enterprise, in: constitutional political economy, vol. 5, nr. 3, s. 284 – 306. mühlenkamp, h. (2015): from state to market revisited: a reassessment of the empirical evidence on the efficiency of public (and privately-owned) enterprises, in: annals of public and cooperative economics, vol. 86, nr. 4, s. 535 – 557. mühlenkamp, h. (2006): öffentliche unternehmen aus der sicht der neuen institutionenökonomik, in: zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche unternehmen, vol. 29, nr. 4, s. 390 – 415. schmidt, n. (2011): ausgliederungen aus den kernhaushalten: öffentliche fonds, einrichtungen und unternehmen, statis- tisches bundesamt, wirtschaft und statistik, februar 2011, s. 154 – 163. sidki, m. (2014): grundlagen kommunaler finanzierung und verschuldung, springer essentials, wiesbaden: springer gabler. statistisches bundesamt (2015): statistisches jahrbuch, deutschland und internationales, wiesbaden. prof. dr. marcus sidki professur für volkswirt- schaftslehre und statistik tel. 0621/5203-558 marcus.sidki@hs-lu.de 15 titelthema

bereiche erfasst. treiber dieser entwicklung sind kompa- rative vorteile digitaler produkte gegenüber physischen produkten. steigende informationsintensität in der wertkette: die immer stärkere digitalisierung führt zudem zu einer neuorganisation von wertschöpfungsstufen. innova- tionsdruck entsteht insbesondere durch neue markt- teilnehmer, die sich mit digitalen services/produkten gezielt in bestimmte bereiche von wertketten drängen (zum beispiel uber, airbnb, fintechs). dabei wird die leistungserstellung immer stärker im rahmen von wert- schöpfungsnetzwerken und eco-systemen organisiert. die substitution ehemals physischer güter durch digitale güter kann in der folge dramatische auswirkungen auf die wertketten haben. ist ein physisches produkt (zum bei- spiel schlüssel, geld) erst einmal in ein digitales produkt (zum beispiel software/app) umgewandelt, bedeutet das nicht nur, dass das physische produkt nicht mehr benötigt wird, sondern auch die ganze dahinterliegende wertkette ist betroffen. veränderung des wettbewerbsumfelds: im kontext der steigenden informationsintensität in produkten, services und wertketten ändert sich auch das wettbewerbsum- feld. während unternehmen aus traditionellen branchen versuchen, ihre digitale kompetenz entlang der wert- kette und der produkte/services aufzubauen, weiten so genannte digitale champions wie zum beispiel alphabet oder amazon ihr betätigungsfeld auf neue branchen und wertketten/-teile aus. veränderungen im bereich daten/analytik die fähigkeit der unternehmen schnell (neue) daten- quellen zu erschließen, informationen zu vernetzen und in geschäftsmodelle umzusetzen, ist angesichts des veränderten wettbewerbsumfeldes erfolgskritisch. hier- bei stehen die unternehmen aufgrund technologischer innovationen vor einer reihe von herausforderungen. neue datengrundlagen: die forschung zeigt, dass viele unternehmen bislang vor allem auf interne operative systeme wie sap oder analytische systeme wie data warehouses zurückgreifen. durch die massive digitalisie- rung nahezu aller lebensbereiche kommen jedoch völlig neue datengrundlagen hinzu. diese neuen quellen, wie sensor- oder social-web-daten, stellen die unternehmen angesichts der datenvolumina auch strukturell vor er- hebliche herausforderungen. hinzu kommt, dass man diese datenbestände in einer hohen datengranularität vorhalten muss, um neue analyseverfahren einsetzen zu können. die strategische nutzung dieser datengrundla- gen steht bei vielen unternehmen daher erst am anfang. neue analytik: während sich in unternehmen die nut- zung mehrdimensionaler entscheidungsmodelle (olap) mittlerweile gut etabliert hat, steht die nutzung so genannter advanced analytik in vielen unternehmen erst am anfang. gerade diese verfahren haben aber im kontext der digitalen transformation viel potenzial, zum beispiel für ursache-wirkungs-analysen, prognosen oder simulationen. business innovation lab als transfer- und weiterbildungsplattform angesichts dieser herausforderungen wird an der hoch- schule ludwigshafen das business innovation lab einge- richtet. ziel ist es, im rahmen von transfer- und weiter- bildungsprojekten die digitale methodenkompetenz von unternehmenssteuerung und controllings zu verbessern. unterstützt wird das lab durch kooperationen mit dem institut für business intelligence und dem fachkreis‚ bi/ big data und controlling des internationalen control- lervereins. kurzporträt: internationaler controllerverein – fachkreis bi/big data und controlling der internationale controllerverein ist mit mehr als 6.500 mitgliedern und über 100 firmenmitgliedern die größte organisation für controller in europa. im april 2016 wurde der fachkreis bi/big data und controlling neu eta- bliert. kern des fachkreises sind ausgewählte core-partner, die themenspezifisch durch assoziierte partner ergänzt werden. die partner setzen sich aus anwendern und anbietern renommierter unternehmen sowie wissenschaftlern zusammen. aktuell sind folgende unternehmen im fachkreis vertreten: 1&1, autokabel, bayer, basf, blanco, bosch, bürkert, daimler, deutsche post dhl group, flughafen stuttgart, mahle, sick, hochschule münchen nähere informationen unter: www.icv-controlling.com/de/ arbeitskreise/bi-big-data-und-controlling.html fachkreis bi/big data und controlling: treffen an der hochschule ludwigshafen am 7. juli 2016 17 aktuell

sowie sozial- und gesundheitswesen einhergehend mit unserer innovati- onsfähigkeit im bereich von didaktik und methodik etwas besonderes. ein alleinstellungsmerkmal dürften wir mittlerweile im bereich der öffnung für neue zielgruppen haben. denn so- wohl beruflich qualifizierten als auch studienpionieren und menschen mit migrationshintergrund stellen wir auf der grundlage des rheinland-pfälzi- schen hochschulgesetzes brücken ins studium bereit. kaum eine andere hochschule unserer größe bietet so viele berufsintegrierte und berufsbe- gleitende studiengänge an. last but not least würde ich natürlich auch auf unsere immer breiteren forschungs- aktivitäten hinweisen wollen. was sind für sie die meilensteine der letzten jahre? mudra: ich würde es eher allgemein wie folgt formulieren: auf der grund- lage der zusätzlichen ressourcen aus dem hochschulpakt ist es der hoch- schule gelungen, an einer reihe von stellen – im bereich von strukturen und prozessen – professioneller zu werden. die veränderung der hoch- schule geht nur mit den studierenden und mitarbeitenden. wir als leitung können uns in diesem zusammen- hang über die breite unterstützung glücklich schätzen. im märz haben sie ihre zweite amts- zeit angetreten. was sind deren zen- trale themen? mudra: kurz gesagt: die hochschule zukunftsfest zu machen. es liegt mir fern, die hochschule und ihre akteure stressen zu wollen. wir haben ja in den vergangenen jahren eine reihe von veränderungen engagiert und gemeinsam vollzogen. aber es war- ten große herausforderungen auf uns. recht naheliegend ist das thema campuserweiterung, das auch durch unser dranbleiben und bewahren des traums nun greifbarer und begreif- barer wird. hier werden wir weiterhin viel energie und herzblut investieren. die herausforderungen für uns und die hochschulen insgesamt werden die demografie und nachfrage nach studienplätzen sowie die finanzie- rung von guter bildung in zeiten von schuldenbremsen und dem auslau- fen des hochschulpaktes sein. herr dr. wagner, ausbau der weiter- bildungsprogramme, konsolidierung der studierendenzahlen, qualitäts- sicherung und digitalisierung der lehre – sind das themen, die auch den hochschulrat umtreiben, oder haben sie mit dem blick von außen andere prioritäten? wagner: wir haben im hochschulrat gerade das thema der zukunftsfähi- gen entwicklung der hochschule als schwerpunkt der nächsten sitzungen festgelegt. ergänzend zu den von ih- nen und herrn mudra genannten wichtigen themen wollen wir uns auch mit dem sich ändernden profil der studierenden – stichwort „offene hochschule“ – , fragen der finanzie- rungs- und planungssicherheit durch das ministerium und mit der „hoch- schulstadt ludwigshafen“ beschäfti- gen. auch struktur- und imagefragen treiben uns um. ich sage hier oft: „wer die hochschule ludwigshafen kennt, findet sie gut. aber wer kennt sie schon?“ all diese themen bedin- gen sich wechselseitig. mit blick auf die demografische entwicklung: sehen sie die gefahr im gespräch: (v.l.) dr. dieter wagner, dr. elena wassmann und prof. dr. peter mudra 19 aktuell

dr. dieter wagner, jahrgang 1946, stu- dierte in erlangen chemie. nach seiner promotion trat er 1977 in die basf ein, wo er in verschiedene leitungspositi- onen tätig war, u.a. als leiter personal- wesen am standort ludwigshafen oder als präsident der basf in argentinien. im jahr 2000 wurde er vorstandsvor- sitzender und arbeitsdirektor der knoll ag. nach deren übernahme durch die abbott gmbh war dr. wagner dort bis 2004 als divisonal vice president tätig und verantwortete von 2007 bis 2008 als interimsvorstand die kauf- männischen belange der technischen werke ludwigshafen (twl). ehrenamt- lich engagiert er sich als vorsitzender des kuratoriums der tu kaiserslautern, leiter des finanzausschusses und stell- vertretender vorsitzender des verwal- tungsrates der evangelischen diakonis- sen speyer-mannheim. vorsitzender des hochschulrates der hochschule ludwigshafen ist er seit dessen grün- dung im jahre 2003. 2013 wurde er für seine verdienste um die hochschule mit der ehrensenatorenwürde geehrt. vor drei jahren stiftete dr. dieter wag- ner gemeinsam mit seiner familie den „förderpreis der familie wagner“, der jährlich herausragende abschlussarbei- ten von studierenden auszeichnet, die sich neben wissenschaftlich fundierten fachinhalten mit werten und ethisch- sozialem verhalten in gesellschaftli- chen kontexten auseinandersetzen. professor dr. peter mudra, jahrgang 1961, ist seit dem jahr 2000 professor für betriebswirtschaftslehre, insbe- sondere personalmanagement und berufspädagogik an der hochschule ludwigshafen am rhein. zuvor war er rund 20 jahre im bankgewerbe in verschiedenen funktionen tätig. an der hochschule konzipierte er im rahmen der bologna-reform die personalwirt- schaftlichen studiengänge „interna- tionales personalmanagement und organisation (bachelor)“ und „inter- national human resources manage- ment (master)“ mit und leitete diese bis 2010. seine schwerpunkte in lehre und forschung liegen in den bereichen der zukunft der arbeitswelt und der weiterentwicklung der personalarbeit sowie in ausgewählten aspekten der personalentwicklung und der mitar- beiterführung. er studierte 1990 bis 1995 betriebswirtschaft und pädagogik und promovierte 1998 im fach berufs- pädagogik bei professor dr. antonius lipsmeier an der universität karlsruhe. 2010 übernahm er die leitung der hochschule ludwigshafen am rhein und trägt als präsident verantwortung für rund 4.400 studierende und über 280 mitarbeiter. zum hintergrund: programmen wird die hochschule für ihre konzeptionell vorbildliche bildungsberatung im kontext des lebenslangen lernens überregional positiv wahrgenommen. wenn sie einen wunsch frei hätten in bezug auf die hochschule … ? wagner: ein anliegen wäre mir, dass die größte gruppe an der hochschule, die studierenden, noch mehr in das operative geschehen und die pla- nungen einbezogen würden. und dass bei jedem vorstellungsgespräch unserer studierenden, egal wo, von den verantwortlichen gesagt wird: „ach, sie kommen von der hochschu- le ludwigshafen? das ist ja prima, wie schön, dass sie sich bei uns be- werben!“ mudra: ich würde mir wünschen, dass es der hochschule noch stärker ge- lingt, impulse für die bildungsarbeit in ludwigshafen einzubringen. unse- re initiativen in diese richtung stoßen beim stadtvorstand in ludwigshafen bislang nur bedingt auf offene ohren. wir setzen mit aktivitäten wie kin- deruni, verlesungen 50 plus und den ludwigshafener bildungsgesprächen zweifellos sichtbare beiträge auch im sinne der stadt ludwigshafen. insge- samt wünschen sich nicht wenige in unseren gremien, dass es seitens der stadt ein sichtbareres commitment zur hochschule gäbe. ich würde et- was überspitzt formulieren, dass wir hinsichtlich unser beider zukunftsfä- higkeit von einander deutlich mehr profitieren könnten – ja vielleicht sogar aufeinander angewiesen sind. vielen dank! interview: elena wassmann 21 aktuell

stitut der hochschule, untersuchen wir mittels klassischer befragung, aber auch mithilfe von geräten zur messung der augenbewegungen, des hautwiderstandes oder der gesichts- muskulatur, wie sich die gestaltung von websites emotional auf den website-besucher auswirkt“, erläu- terte edith rüger-muck diese form der marktforschung. „benutzer- freundlichkeit, ästhetik und design der websites spielen dabei eine große rolle“, präzisierte peter merdian und ergänzte: „empfindet der potentiel- le kunde das webdesign intuitiv als positiv, verweilt er länger und aktiver auf den seiten. dieses emotionale er- leben verknüpft sich dabei positiv mit dem präsentierten sortiment und der marke – voraussetzung für einen kauf und nachhaltige kundenbin- dung.“ in dem vom forschungsring des deutschen weinbaus geförderten projekt kann dabei genau untersucht werden, welche webdesigns positi- ve emotionen erzeugen und damit kaufanreize senden. umsetzung in der praxis: borgward – das comeback einer traditionsmarke im zweiten teil der marketingge- spräche standen der relaunch und die markteinführung der automar- ke borgward sowie die dazuge- hörige kommunikationsstrategie im fokus. im dialog mit dr. elmar günther, professor für allgemeine betriebswirtschaftslehre, insbeson- dere marketing, gab karlheinz knöss, vizepräsident des aufsichtsrats der borgward group ag, einblick in das marketingkonzept der gerade wieder- belebten deutschen traditionsmarke. borgward ging 1961 trotz großer er- folge in den vorangegangenen jahr- zehnten insolvent und wird nun als marke auf dem asiatischen markt in form des suv bx 7 wiedereinge- führt. anders als die hersteller vw und chrysler beim beetle oder dem pt cruiser setzen knöss und borg- ward dabei nicht auf retrobranding, sondern auf eine neuausrichtung und neupositionierung der marke auf der basis des markenkerns. „ziel war nicht, ein altes produkt im aktuellen wettbewerbsumfeld zu positionie- ren, sondern mit innovativen fahr- zeugen, die den markenkern verkör- pern, auf den markt zu gehen“, verriet knöss und präzisierte: „wir haben im vorfeld solide marktforschung betrieben und qualität, innovation, zuverlässigkeit und eleganz als ‚dna‘ der marke extrahiert.“ strategisch sei man dabei analytisch vorgegangen und habe sich bei der erarbeitung der markenidentität die klassischen fragen gestellt: wohin wollen wir? wie präsentieren wir uns? woran glauben wir? was zeichnet uns aus? woher kommen wir? und: ist das po- tenzial für einen wettbewerbsvorteil vorhanden? erster zielmarkt ist china, wo eine deutsche traditionsmarke gute ab- satzchancen verspricht und der au- tomobilmarkt der gehobenen klas- se noch nicht so gesättigt ist wie in europa. bei der wiedereinführung der marke spielt bei aller innovation auch die nostalgie eine rolle: „wir nutzen den wiedererkennungs- wert der marke und deren nach wie vor guten ruf zum einen durch die wiederverwendung des namens und der raute als logo, zum ande- ren aber auch deren nostalgischen charme für die werbung,“ erklärte knöss. so posieren junge chinesen auf einer werbekampagne für den asiatischen markt in kleidern aus dem deutschland der 1950er jahre vor dem kultmodell „isabella“, und auch beim genfer automobilsalon 2015, auf dem das comeback der mar- ke angekündigt wurde, zeigte man statt des neuen suv-modells bx7 puristisch nur das aufpolierte logo im großformat – ein marketingstreich, das dem borgward-team den zweiten platz in einem kreativwettbewerb einbrachte. ganz im zeichen des dialogischen charakters der ludwigshafener ge- sprächsreihen wurde beim anschlie- ßenden umtrunk die angestoßenen themen weiter diskutiert. die gast- geber bedanken sich herzlich bei der sparkasse vorderpfalz und der publik. agentur für kommunikation gmbh für die großzügige unterstützung. v.l.n.r. prof. dr. klaus blettner, prof. dr. edith rüger-muck, karlheinz knöss, peter merdian und prof. dr. elmar günther gut besucht: die 1. ludwigshafener marketing- gespräche 23 aktuell

der begrüßung durch gastgeberin professorin dr. jutta rump: „vieles von dem, was wir heutzutage im bereich hr leisten, ist keinesfalls veraltet oder gar falsch! es bedarf in vielerlei hinsicht jedoch manchmal eines ‚remakes‘!“, stellte die leiterin des ibe gleich zu beginn klar. nachdem auch hochschulpräsident professor dr. peter mudra die gäste im namen der hochschule begrüßt hatte, leitete professor dr. armin trost mit seinem beitrag „die zukunft von hr in zeiten der digitalisierung“ die vortragsreihe ein. dr. armin trost, professor für personalmanagement an der business school der hochschule furtwangen, be- schäftigt sich seit geraumer zeit mit der zunehmenden professionalisierung im hr-management. trost zeigte prägnant auf, welche umfassenden und perfekt inte- grierten ansätze das bisherige hr-management her- vorgebracht hat. gleichzeitig machte er deutlich, dass diese zum teil sehr komplexen und technokratischen ansätze häufig eher fluch statt segen bringen. so habe diese entwicklung in zahlreichen personalabteilungen zu einem zutiefst hierarchischen verständnis von führung und organisation beigetragen. diesem trend stellte er drei prinzipien entgegen: vielfalt, autonomie und die möglichkeit, konsequenzen aus dem eigenen handeln zu erleben. jörg staff verantwortet das vorstandsressort „personal, facilities und transformation“ bei der fiducia & gad it ag. im zweiten keynote-beitrag veranschaulichte er, wie sich der it-dienstleister der herausforderung „future of work“ und damit der transformation in die arbeitswelt der zukunft annimmt. den richtigen, moti- vierten menschen mit der richtigen qualifikation zum richtigen zeitpunkt an den richtigen ort zu bringen, stehe dabei im zentrum der sechsstufigen personalstrategie. die arbeitsbedingungen seien zukunftsorientiert und nachhaltig an den gesellschaftlichen anforderungen ausgerichtet. aber auch die direkte einbindung derer, um die es letztendlich gehe, bestimme maßgeblich die personalstrategie der fiducia und gad mit, so staff. denn jede noch so gute unternehmensstrategie sei zum scheitern verurteilt, wenn der wichtigste erfolgsfaktor unberücksichtigt bliebe – der mensch. zum abschluss des vortragsprogramms sprach stephan grabmeier, chief innovation evangelist der haufe-umantis ag und gründer der innovation evangelist gmbh. in sei- nem vortrag „rhythm of new operating systems – next generation hr“ hob er hervor, dass unternehmen heutzu- tage ein „upgrade“ ihres betriebssystems brauchen. der vielzahl an paradigmen sowie den damit einhergehenden herausforderungen könne man ausschließlich durch eine gleichzeitige varianz an organisationsformen gerecht werden. führungskräfte seien dabei als architekten des betriebssystems dafür verantwortlich, dass überholte bereiche durch innovative organisationsformen, wie agile netzwerke oder schattenorganisationen, abgelöst werden, um damit raum für ein modernes zusammen- spiel neuer methoden und prozesse zu geben. als impuls für das anschließende netzwerken gab er den gästen seine sechs „new hr principals“ mit auf den weg: werde messbar, lerne agile methoden, nutze intuitive analysen, denke in user journeys, werde digital und experimentiere! bei sommerlichem ambiente, kleinen snacks vom grill und coolen drinks konnten die gäste anschließend in der benachbarten campus-sky-lounge die beiträge der keynote-speaker reflektieren, diskutieren und neue kontakte knüpfen. das ibe-team freut sich schon jetzt, alle partner und kunden auch im nächsten jahr – beim zehnjährigen jubiläum der ludwigshafener personal- gespräche – wieder begrüßen zu dürfen! prof. dr. jutta rump bei der begrüßung der rund 250 gäste lisa kreis (ibe) im gespräch mit prof. dr. armin trost (hochschule furtwangen)

und entwicklung auch für innovative unternehmen in den regionen“, sagte die ministerpräsidentin bei einer feierstunde in der staatskanzlei. sie dankte allen, die durch ihr engagement und ihre beharrlichkeit in den anfangsjahren den aufbau der eigenständigen fach- hochschulen vorangetrieben und gestaltet haben. „ohne sie könnten wir heute nicht so positiv auf die letzten 20 jahre zurückblicken“, so ministerpräsidentin malu dreyer. in dieser zeit hätten die fachhochschulen nicht nur ihr studienangebot ausgeweitet, sondern auch die struktur der studiengänge in die neuen hochschulgrade bachelor und master überführt und gleichzeitig das angebot an dualen studiengängen erhöht. besonders beeindruckt zeigte sich die ministerpräsidentin von der deutlichen steigerung der eingeworbenen drittmittel, mit ein beleg für den anwendungsbezug und den aktivitätsgrad der forschungsleistungen an den hochschulen: „die fach- hochschulen haben von 1996 bis 2014 ihre drittmittel- einnahmen auf 24,0 millionen euro gesteigert und ihre kooperationen und vernetzungen ausgebaut“, stellte die ministerpräsidentin fest. mit knapp 40.000 studierenden im wintersemester 2015/2016 bilden die fachhochschulen rund ein drittel aller studierenden in rheinland-pfalz aus. die breite regi- onale verteilung der hochschulstandorte im land sichert eine gute versorgung mit studienangeboten, die nicht nur innovativ sind, sondern zunehmend auch im rahmen eines fernstudiums oder dualen studiums in anspruch genommen werden. „den fachhochschulen kommt damit eine schlüsselfunktion zu, die große gesellschaftliche nachfrage nach einer akademischen ausbildung für nahezu alle beruflichen felder abzudecken. neben der exzellenten lehre bildet die angewandte forschung, die an den fachhochschulen im land betrieben wird, die grundlage für ihren erfolg“, ergänzte wissenschaftsmi- nister konrad wolf. die landesregierung fördere diese angewandte forschung durch die forschungsinitiative des landes seit dem jahr 2010 mit insgesamt rund 10 millionen euro. durch die neue bund-länder-initiative „innovative hochschule“ könnten die strategischen ko- operationen der hochschulen untereinander und mit außerhochschulischen forschungseinrichtungen, der wirtschaft und gesellschaftlichen akteuren gestärkt werden. „bund und länder stellen für diesen wettbewerb bis 2027 rund 550 millionen euro zur verfügung“, betonte der wissenschaftsminister. „die dynamischen entwicklungen in lehre und forschung konnten die hochschulen gerade durch ihre eigenständig- keit innovativ, flexibel, fokussiert und regional verwurzelt vorantreiben. mit kurzen entscheidungswegen ist es gelungen, ressourcenorientiert die zukunft der regionen in unserem bundesland mitzugestalten. exzellente lehre, gelebte internationalität und ergebnisorientierte for- schung zeichnet die hochschulen des landes rheinland- pfalz heute aus“, sagte professor dr. jens hermsdorf, sprecher der präsidenten der fachhochschulen. auch studierende, alumni und die leitungen der sieben (fach-)hochschulen kamen in den anschließenden podi- umsdiskussionen zu wort. moderiert von professor dr. jens hermsdorf, präsident der hochschule worms, und professor dr. peter mudra, präsident der hochschule ludwigshafen, stellten die diskussionsteilnehmer unter anderem die praxisrelevanz der gelehrten inhalte, das „forschende lehren und lernen“, den praxistransfer und diversity-aspekte in den mittelpunkt. als herausforde- rung für die zukunft sahen die hochschulpräsidenten dabei die nachhaltige fachkräftesicherung in zeiten des demographischen wandels an. studierende und junge absolventinnen und absolventen gaben landesregierung und hochschulleitungen den wunsch mit auf den weg, noch mehr spezielle angebote für promotionsinteres- sierte, zum beispiel in sachen methodenkompetenzent- wicklung, anzubieten und forschendes lernen bereits in den ersten semestern zu implementieren. red die sieben (fach-)hochschulen des landes präsentierten sich mit einer plakatausstellung im foyer der staatskanzlei. (bild: staatskanzlei rlp/kritina schäfer) 27 aktuell

international business administration and information technology (ibait) als beste bachelorabsolventin und lena müller vom masterstudiengang soziale arbeit als beste masterabsolventin. den ebenfalls mit 500 euro dotier- ten preis für die beste bachelorarbeit erhielt matthäus schüle, ba controlling, management & information, für seine arbeit zum thema „green controlling – die integra- tion der nachhaltigkeit in die unternehmenssteuerung“. thomas bull, vorsitzender des vereins der freunde und förderer, gratulierte den preisträgern zu ihren hervor- ragenden leistungen. der mit 300 euro dotierte family award, der studierende mit mehrfachbelastung durch familiäre aufgaben auszeichnet, ging an beate römer, ba soziale arbeit. den family award überreichte pro- fessorin dr. elke raum, gleichstellungsbeauftragte der hochschule. den mit 1.000 euro ausgestatteten sorores optimae förderpreis des club soroptimist international, des weltweit größten netzwerkes berufstätiger frauen, erhielt nadine risel vom bachelorstudiengang inter- nationales personalmanagement und organisation (ipo) aus den händen von club-vizepräsidentin ange- lika ritthaler. den mit 700 euro dotierten förderpreis gesundheitsökonomie in der kategorie ‚beste bache- lorarbeit‘ überreichte professorin dr. eveline häusler, dekanin im fachbereich management, controlling, healthcare, an martina ellwanger für ihre arbeit zum thema „anorexia nervosa – die erkrankung mit ihren folgen, behandlungsmöglichkeiten und präventionsan- sätzen“. in der kategorie ‚beste masterarbeit‘ überzeugte verena schmid. ihre masterarbeit mit dem titel „der bundeseinheitliche medikationsplan: eine chance zur verbesserung der arzneimitteltherapiesicherheit“ wurde mit einem preisgeld von 800 euro ausgezeichnet. und schließlich ehrte hochschulpräsident professor dr. peter mudra sabrina birkhofer, absolventin bachelorstudien- gang marketing und asta-referatsleiterin für sport & reise, mit dem symbolischen preis für herausragendes engagement eines studierenden im rahmen der inter- essensvertretung der studierendenschaft. zum hintergrund: im vergangenen studienjahr, wintersemester 2015/2016 und sommersemester 2016, haben insgesamt 970 studie- rende, 675 bachelor und 295 master, ihr studium an der hochschule ludwigshafen am rhein erfolgreich beendet. die diesjährigen preisträgerinnen und preisträger. gratulation! stolze absolventinnen und absolventen prof. dr. gerald lebke sprach bei der festrede über die licht- und schattenseiten der digitalisierung. hochschulpräsident prof. dr. peter mudra bei der begrüßung 29 aktuell

zur sache: hochschulpräsident prof. dr. peter mudra über die entwicklung und zukunftsfähigkeit der graduate school rhein-neckar (gsrn) herr prof. dr. mudra, die hochschule ludwigshafen war maßgeblich an der idee und gründung der gsrn beteiligt. was waren die beweg- gründe und wodurch zeichnet sich das modell aus? wir waren bereits vor zehn jahren der meinung, dass sich im kontext des lebenslangen lernens ein im- mer stärkerer blick auf die angebo- te staatlicher hochschulen richten wird. mit der besonderen ausrich- tung auf den anwendungsbezug sind die fachhochschulen ideale partner für die unternehmen und beschäf- tigten, wenn es darum geht, wissen- schaftlich fundierte weiterbildung mit anschlussfähigkeit für die praxis bereitzustellen. der ansatz der gra- duate school trägt diesem gedanken in besonderer weise rechnung und macht die angebote der eingebun- denen hochschulen überregional sichtbar. warum ist das zehnjährige beste- hen der gsrn für sie eine erfolgs- geschichte? der erfolg lässt sich an mehreren punkten erkennen. einerseits wurden die akademischen weiterbildungs- programme der hochschulen in die breite getragen und für unterneh- men wie mitarbeiter gleichermaßen sichtbar. andererseits hat sich die- ses start-up-unternehmen außer- ordentlich gut entwickelt. diese erfolgsgeschichte ist sehr eng mit einem kompetenten und engagierten team verbunden, das wir im haupt- amtlichenbereich, aber auch bei den dozierenden vorfinden. was sind in ihren augen die beson- deren stärken von berufsbegleiten- den masterstudiengängen und wer soll damit angesprochen werden? das angebot von berufsbegleiten- den studiengängen richtet sich an motivierte menschen in den unter- nehmen und auch non-profit-orga- nisationen, die für ihre eigene ent- wicklung etwas initiieren möchten. und dabei geht es nicht allein um den erwerb von fachlichen und wissen- schaftlichen kompetenzen, sondern auch um die eigene persönlichkeits- entwicklung. absolventinnen und absolventen bestätigen uns immer wieder, dass sie aus ihrem berufsbe- gleitenden studium sehr viel für sich selbst herausgezogen haben. natür- lich sprechen wir mit den masterpro- grammen auch die unternehmen an. denn perspektivische personalent- wicklung für potenzialträgerinnen und -träger in den unternehmen sollte sich auf eine strategische kompetenzentwicklung ausrichten. es ist kein geheimnis, dass in den meisten berufsfeldern eine zuneh- mende professionalisierung mit einer akademisierung einhergeht. dass un- ternehmen über die nachhaltige för- derung ihrer mitarbeiter auch etwas für die mitarbeiterbindung machen, sei nicht unerwähnt. der weiterbildungsmarkt wird von vielen interessenten als zunehmend unübersichtlich wahrgenommen. woran können sich interessierte orientieren? dies ist einerseits der bologna- reform geschuldet, über die nach meiner einschätzung eine bereits gegebene vielfalt von studiengän- gen nochmals erheblich gesteigert und gleichermaßen das feststellen von vergleichbarkeiten und inhalt- lichen übereinstimmungen eher noch komplizierter wurde. ande- rerseits fehlt bei mittlerweile rund 18.000 studiengängen auch ein sys- tematischer ansatz hinsichtlich der standards und der qualität für eine adäquate bildungsberatung. inter- essierte können sich meines erach- tens an drei punkten orientieren: a) der nachgewiesenen akkreditie- rung des studiengangs b) dem bil- dungsträger und der einschätzung hinsichtlich dessen leistungsfähig- keit in bezug auf inhaltlich-wissen- schaftliche kompetenz und service- qualität c) der rückmeldung von absolventinnen und absolventen, sprich, dem urteil von testimonials. ein blick in die zukunft. wie wird sich der weiterbildungsmarkt aus ihrer sicht verändern? nach meiner einschätzung, die auch durch studien gestützt wird, wer- den wir im kontext des lebenslangen lernens sowie der immer dynami- scheren und komplexeren anforde- rungen in der arbeitswelt und der damit verbundenen beschleunigten, auf stärkere eigenverantwortlichkeit setzenden kompetenzentwicklung in agilen organisationen eine deutliche ausweitung der akademischen wei- terbildung erleben. die hochschulen und die graduate school können hier durch bedarfs- und zukunftsgerechte bildungsangebote einen wichtigen beitrag für die personalstrategie in den unternehmen und deren erfolg- reicher umsetzung leisten. herr prof. dr. mudra, wir danken ihnen für dieses gespräch. interview: bärbel höhn 31 aktuell

endlich! die lange vorlesungsfreie zeit ist vorbei und die kinderuni star- tet ins wintersemester 2016/2017. nachdem im letzten semester das in- nenleben von computern erforscht, bei der bionik-vorlesung dem vorbild der natur gefolgt und schließlich bei „mathe – ist doch logisch!“ knifflige rechentricks vollführt wurden, steht nun als erstes die weite des weltalls auf dem programm: dr. melanie hoff- meister vom projekt schrödingers katze lu nimmt alle kleinen studie- renden von 8 bis 13 jahren mit auf „eine reise durch das universum“. koffer packen – und los geht’s am 16. november um 16.30 bis 18.00 uhr in raum a 301. ein aufeinandertreffen zwischen kleinen und großen studierenden auf dem campus der hochschule ludwigshafen gibt es dann bei der kinderuni zum thema „der asta“. wer oder was sich hinter dieser ‚komi- schen‘ bezeichnung verbirgt, und was die studierenden dort so alles veran- stalten, verrät louisa klinger, leiterin des asta-sozialreferats am 23. no- vember 2016 von 16.30 bis 18.00 uhr in raum a 301. und zum abschluss können sich die nachwuchs-studies beim tischkickerturnier mit den ‚al- ten hasen‘ messen. im neuen jahr kreist die kinderuni dann um ein ernsteres thema: petra schorat-waly, diversity-managerin der hochschule, diskutiert am 24. januar 2017 von 16.30 bis 18.00 uhr in raum a 302 mit den kleinen gästen über „kinder mit behinderung und ihre rechte“. wie es ist, sich nicht wie gewohnt bewegen zu können, erfahren die kinderuni-teilnehmer anschließend bei einer rollstuhlralley auf dem campus. um anmeldung per e-mail an ute.sahmel@hs-lu.de wird gebeten. die kinderuni-vorlesungen sind eine gemeinsameaktiondesministeriums für bildung, wissenschaft, weiterbil- die unendlichen weiten des weltalls, die studenten- organisation asta und kinder mit behinderung – das sind die themen, um die sich die kinderuni für kinder im alter von 8 bis 13 jahren in diesem semester dreht. kinder in die hochschule! die unendlichen weiten des weltalls, die studenten- organisation asta und kinder mit behinderung – das sind die themen, um die sich die kinderuni für kinder das neue kinderuni- programm ist da! von ute sahmel dung und kultur rheinland-pfalz mit den hochschulen des landes sowie dem swr-tigerentenclub. mit feuereifer dabei – im sommersemester erkundeten die kinder computer von innen. (bild: colorbox) bei der bionik-vorlesung im sommer bauten die kinder einfache hubschraubermodelle. welcher fliegt am besten? 33 aktuell

osteopathische behandlungen reiseschutz- impfungen hautkrebs- früherkennung homöopathie extras bei schwangerschaft und geburt natur- arzneimittel sportmedizinische untersuchungen so viel vorteil war noch nie. das aok-gesundheitskonto – jetzt mit noch mehr leistungen www.aok-gesundheitskonto.de jetzt bis zu an extras sichern! 250€ aok rheinland-pfalz/saarland die gesundheitskasse

auf das ergebnis darf der studiengang mit stolz blicken, denn das resultat der anstrengenden arbeit der letzten monate sind nicht allein einige weitere seiten papier für die dokumentenmappe, sondern die solide ausarbeitung der neuen studienpläne für den bereich korea: inhalte und strukturen, die unseren studierenden letztendlich erfolg im zukünftigen berufsleben garantieren sollen. das erste dutzend zwölf erstsemester haben sich entschlossen, diesen spannenden weg mit uns zu gehen. sie starten in diesem wintersemester den bundesweit einzigartigen studien- gang mit einer kombination von betriebswirtschafts- lehre, koreastudien und koreanischer sprachausbildung. obwohl die teilakkreditierung nur wenige wochen vor der anmeldung erfolgte, war die bewerberzahl um die wenigen studienplätze (ursprünglich war eine aufnah- me von zehn studierenden geplant) mehr als dreimal so hoch! das mag einige überraschen, aber jungen leuten ist korea kein unbekanntes land mehr. seit einigen jahren beeinflussen koreanische filme, fernsehdramen, koreani- sche popmusik (k-pop) und seit kurzem auch koreanische kosmetik das konsumverhalten der jugend – nicht nur in asien, sondern weltweit. warum korea? die republik korea (südkorea) bietet jedoch weit mehr als produkte der unterhaltungsbranche. nach china und japan ist das land die drittgrößte volkswirtschaft asiens und in allen wesentlichen branchen vertreten. unternehmen wie samsung und hyundai habe welt- weit erfolgreiche marken aufgebaut und verfügen über spitzentechnologie im bereich halbleitertechnik, mobile kommunikation oder batteriesysteme. südkorea ist wei- ter einer der weltweit größten warenexporteure. heute dient südkorea vielen ländern als beispiel, wie ein land es schaffen kann, sich in weniger als zwei generationen von der bitteren armut der nachkriegszeit zum vollwertigen „global player“ zu wandeln. das land selbst spricht stolz vom „wunder am han“, dem namen des flusses, an dem die hauptstadt seoul liegt. als industrienation steht südkorea vor ähnlichen he- rausforderungen wie deutschland, beispielsweise in bezug auf den demographischen wandel und die ener- giepolitik. aus koreanischer sicht sind die erfahrungen der deutschen wiedervereinigung mit blick auf eine mögliche wiedervereinigung von nord- und südkorea ein wichtiges verbindendes element. hier bieten sich unseren zukünftigen absolventinnen und absolventen zahlreiche synergien, mit denen sie sich während ihres studiums intensiv auseinandersetzen werden. mit der einführung des neuen schwerpunktes wird das oai zudem nun seinem namen umfänglich gerecht. seit dem altertum verbindet korea mit china und japan tiefe kulturelle, historische, wirtschaftliche und poli- tische beziehungen. in der wechselvollen geschichte haben die länder gegenseitig großen einfluss aufeinan- der ausgeübt. starke verflechtungen gibt es bis heute über handel, direktinvestitionen, technologietransfer, reiseverkehr sowie ein- und auswanderung. die kore- anische halbinsel darf deshalb beim diskurs über ost- asien nicht fehlen. wachwechsel in klassischen kostümen am königlichen palast in seoul

christine liew kommissarische leiterin des studienschwerpunkts korea tel. 0621/5203-423 liew@oai.de trendiges künstlerviertel insadong in seoul soon sim jo seit september 2016 ist soon sim jo dozentin für koreanisch im studiengang international business management (east asia). ihren abschluss, master of arts in education, erhielt jo von der university of the philippines, manila. sie unterrichtete zahlreiche jahre im ausland koreanisch. soon sim jo verfügt nicht nur über eine reiche internati- onale lehrerfahrung, son- dern hat durch persönliche berufserfahrung in koreani- schen unternehmen auch ein hohes praxiswissen. ortmarketings wahrnehmen und durchaus positiven einfluss auf die rheinland-pfälzische wirtschaft haben: bietet es doch weitere möglichkeiten der kooperation mit asiatischen institutionen, unternehmen, zentralban- ken und multinationalen organisationen wie der asian development bank. das oai steht schließlich auch als politischer beziehungs- weise wirtschaftspolitischer berater in asiatischen be- langen für die landesregierung zur verfügung wie bei der reise einer rheinland-pfälzischen delegation mit ministerpräsidentin malu dreyer an der spitze nach china im jahr 2014, die in planung und durchführung vom oai mit begleitet wurde. die eher kurzen wege innerhalb von rheinland-pfalz kombiniert mit den kompetenzen zu den drei wichtigsten ländern ostasiens – china, japan und korea – können so die beziehungen des bundeslandes zu ostasien noch weiter voranbringen. alt neben neu, hangul-schrift auf der straße, klassi- sche schriftzeichen als namenszug der eckkneipe. mittendrin zwei geschäftsleute in der mittagspause. (alle bilder in diesem artikel: christine liew) 39 international

nach der theorie die praxis – besuch im stadion des 1. fc köln bourg mit einer führung im europäischen gerichtshof. die veranstaltung ‚renewable energy‘ von professor dr. johannes kals wurde durch einen rundgang im passivhaus der gag ergänzt. die theoretischen ausführungen von professor dr. frank rövekamp zu ‚the business of soccer‘ führte die gruppe anschließend ins stadion des 1. fc köln, und der vortrag ‚wine industry‘ von dr. patrick staub öffnete den gästen die tür zum weincampus in neu- stadt. zusätzlich gab es natürlich zum start der summer school eine stadtführung in ludwigshafen, ein rustikales begrüßungsdinner im ludwigshafener traditionslokal maffenbeier und den bereits obligatorischen besuch im mercedes-benz museum in stuttgart. den abschluss der summer school bildeten die von den einzelnen themengruppen vorgetragenen präsentati- onen, die in diesem jahr mit besonders viel kreativität, lebhaftigkeit und begeisterung vorgetragen wurden. mit der feierlichen übergabe der zertifikate und einer abschlussexkursion zum weingut mesel in bad dürkheim mit weinprobe und pfälzer essen ging die diesjährige summer school schließlich zu ende. für alle kleinen und großen fragen während des auf- enthalts in deutschland standen fünf studierende den gästen zur seite: erik kenny, hannah hamacher, jennifer hotzel, kathrin wieder und ting you unterstützten die organisatorinnen, alexandra ege und sabine klein vom bereich für internationale angelegenheiten, zuverlässig und begleiteten die studierenden aus fernost – ob bei exkursionen, bei zusätzlichen ausflügen am abend oder dem täglichen mittagessen in der postkantine, wo die gesamte gruppe von birgit winand und ihrem team mit fröhlicher tatkräftigkeit versorgt wurde. da das studierendenwohnheim in ludwigshafen keine kurzzeit- oder untervermietungen gestattet, waren alle teilnehmenden – studierende wie lehrende – in den vom bereich internationale angelegenheiten betreuten wohnungen der gag untergebracht, die explizit für die summer school freigehalten wurden. eine erhöhung der teilnehmerzahlen ist somit trotz hoher nachfrage nicht realisierbar. doch das wichtigste ziel der summer school ist erreicht: die studierenden haben vielschichtige eindrücke und neue perspektiven gewonnen, mit großer motivation gelernt und hatten eine vergnügte zeit in deutschland! weitere informationen, videos und fotos unter: https://www.facebook.com/international-office-hs- ludwigshafen-215173591847259/?fref=ts 41 international

das bewerbungs- und auswahlverfahren war ziemlich zeitintensiv und hart. hat sich die mühe gelohnt? im nachhinein betrachtet, hat sich das sehr anspruchsvol- le bewerbungsverfahren definitiv gelohnt. schon vor der zusage habe ich durch die dazugehörige recherche und das verfassen der essays sehr viel dazugelernt. als dann die zusage kam, habe ich mich unheimlich gefreut. die veranstaltung selbst war gut organisiert und qualitativ sehr hochwertig. es war schön, ein teil dieser herausra- genden community zu sein. alleine deswegen würde ich diesen zeitaufwand wieder in kauf nehmen! ich spiele gerade mit dem gedanken, mich für die nächste harvard- konferenz zu bewerben … vor ihrer abreise haben sie sich im interview mit ahu gel (geschäftsstelle alumni) von ihrer hpair-teilnahme infos aus erster hand zum asiatischen markt erhofft. wurde die erwartung erfüllt? um ehrlich zu sein, wurden meine erwartungen um ein vielfaches übertroffen. wir wurden von speakern aus verschiedensten bereichen der asiatischen wirtschaft über aktuelle vorgänge, strategien und trends informiert. zusätzlich gab es sehr interessante panels und workshops, aus denen anschließend inhaltlich sehr interessante ge- spräche entstanden sind! es war eine absolut gelungene veranstaltung! die zweite große intention für ihre teilnahme war die netzwerkpflege. haben sich auch hier die hoffnungen bestätigt? bei der hpair hatten wir viele möglichkeiten zu netzwer- ken. einerseits wurden viele neue kontakte in den pausen geknüpft, die zwischen den veranstaltungen stattfanden. andererseits hatte man nach den keynotes, panels und workshops genügend zeit, mit den speakern selbst ins gespräch zu kommen. mit dem einen oder anderen red- ner wurden auch e-mail-adressen und telefonnummern ausgetauscht, um weiterhin in kontakt zu bleiben. zudem haben wir ein „facebook“, also ein jahrbuch erhalten, in dem alle teilnehmerinnen und teilnehmer mit e-mail- adressen abgebildet sind. welche begegnungen waren für sie besonders span- nend? zu zwei speakern habe ich einen besonders guten draht gefunden. eddie ist venture partner bei startup500, einer venture-capital-gesellschaft im silicon valley. er baut aktuell einen neuen investmentfond in vietnam auf, was mich wiederum brennend interessiert. wir stehen der- zeit in kontakt und ein zukünftiges jobangebot ist nach aktuellem stand nicht ausgeschlossen. nummer zwei ist ein partner der anwaltskanzlei squire patton boggs in hongkong. dieser hat während seines vortrags viel über die amerikanische start-up-szene erzählt, unter anderem, wie er mit den gründern von spotify, uber et cetera in kontakt getreten ist. mir persönlich hat er viele tipps zu meinem start-up geben können, einem unternehmen, das medizinische evakuierungs- und repatriierungspläne für deutsche unternehmen mit auslandsprojekten macht, und ich habe seine ratschläge zu diversen wachstums- strategien und diversifizierungsmöglichkeiten natürlich dankend angenommen. und ihr persönliches highlight in hongkong? am besten hat mir die familiäre atmosphäre der veran- staltung gefallen. vor allem bei der closing ceremony hat man gemerkt, dass man sich innerhalb kürzester zeit mit sehr vielen anfangs noch fremden menschen sehr angefreundet hat. hierbei ist wieder eine vielzahl neuer und internationaler freundschaften entstanden, die ich pflegen möchte. auf der hpair sind studierende aus über 40 ländern aufeinandergetroffen und sie fand in hongkong statt. war das schwierig im hinblick auf kulturelle unterschie- de und lokale gepflogenheiten? hier sind mir keine schwierigkeiten aufgefallen. dies könnte aber auch daran liegen, dass wir am ostasien- institut zu dem thema „interkulturelle kompetenz“ viel lernen. außerdem habe ich mein auslandsjahr in shanghai gruppenfoto der hpair-teilnehmer vor dem yasumoto international academic park der chinese university of hongkong 43 international

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le ludwigshafen im bereich neuro- ökonomie und konsumentenverhal- ten forscht. er war der meinung, die hochschule ludwigshafen könne mir viel wissen und literatur für meine doktorarbeit bieten und lud mich nach ludwigshafen ein. nach diesem semester kann ich sa- gen: er hatte recht! zunächst stellte er mir ein eigenes büro bereit, in dem ich platz und zeit hatte, mich auf meine arbeit zu kon- zentrieren. ganz selbstverständlich half er mir mit vielen büchern und meinen fragen zu problemen, die während des erasmus-programms und der erstellung meiner doktorar- beit auftraten. er machte mich auch mit anderen personen bekannt, die sich für meine forschungsarbeit in- teressierten. peter merdian, ein dok- torand an der hochschule ludwigs- hafen, war mir auch eine große hilfe. wir haben uns oft getroffen und über unsere projekte diskutiert. er beschäftigt sich in seiner arbeit mit der gestaltung von online-shops und deren emotionaler wirkung auf den potentiellen käufer und ich konnte dabei viel von ihm über konsumenten und kaufverhalten lernen. das war eine tolle zusammenarbeit, damit hatte ich nicht gerechnet! natürlich war ich auch in deutsch- land, um andere fächer zu studieren. ich hatte dabei keine vorgaben von meiner universität, konnte mich also in alle fächer einschreiben, die mich interessierten. ich schrieb mich in drei deutschkurse ein, denn für slo- waken ist die deutsche sprache sehr wichtig, finde ich! da mir auch das international office der hochschule freie hand bei der wahl meiner kurse und stunden ließ, wählte ich deutsch, business english und sap, da das bei uns nicht angeboten wird. „erasmus is not only about studying and working“ ich interessiere mich für eine relativ neue forschungsrichtung und meine heimat bietet hierzu noch nicht so viel fachliteratur und recherchemög- lichkeiten. hier, in der hochschulbib- liothek, habe ich sie gefunden! doch bei erasmus – das weiß jeder – geht es nicht nur ums studieren und ar- beiten. du triffst neue leute aus der ganzen welt, sprichst mit ihnen, lernst sie kennen. du entdeckst neue orte, städte, bars und clubs. wenn du denkst, erasmus sei langweilig, liegst du total daneben! das interna- tional office hat zum beispiel für uns ausflüge zum mercedes-benz mu- seum in stuttgart oder nach berlin organisiert, sowie weinverkostungen, ein sommerfest und vieles mehr. der asta hat sich um uns gekümmert, vergünstigten eintritt für clubs und diskotheken angeboten und tolle events wie bowling und kartfahren. „germany is a land of treasures for everybody“ ich könnte ein ganzes buch über meine erasmus-reise schreiben! deutschland ist ein land voller schät- ze für jedermann und ich bin sehr froh, diese chance ergriffen zu haben. jetzt, nach meinem auslandsaufent- halt, habe ich freunde in der ganzen welt, spreche viele sprachen und ken- ne viele kulturen. ich bin selbstbe- wusster und selbstständiger gewor- den. nun möchte ich auch andere, die noch zweifel haben, ermutigen, ihren wunsch, ins ausland zu gehen, durch das erasmus-programm wahr zu machen. wenn du spürst, dass es das ist, was du willst, dann nichts wie los! vielen dank, deutschland! danke, ludwigshafen! danke, leute! aus dem englischen von luisa kläger 47 international

studies in berlin betonten, dass es sich bei der „neuen normalität“ nicht um ein neues phänomen handele, sondern die umstellung auf weniger wachstum schon seit längerem bekannt sei. der staatspräsident xi jin- ping habe bereits zu seinem amtsantritt im jahre 2012 reformen angekündigt, die darauf abzielen, china von einer exportnation, die durch quantität in der produktion gekennzeichnet ist, zu einer innovativen industrienation umzugestalten. diese umstellung sei notwendig, da das reine wachstumsmodell an seine grenzen gestoßen sei. leider lässt sich nicht eruieren, ob die vr china tatsäch- lich ein neues wirtschaftsmodell testet oder nur das wachstum einschränkt. einig waren sich die expertinnen, dass die wachstumsquoten nicht mehr zweistellig sein werden. ihre voraussagen lagen bei maximal fünf bis acht prozent. chinesische wissenschaftler gehen langfristig von einem wirtschaftswachstum aus, das bei drei prozent liegen dürfte. für chinesische verhältnisse ein einbruch, im vergleich zu anderen industrienationen, wie zum beispiel deutschland, immer noch immens! die ringvorlesung war sowohl für die studierenden als auch für die externe zuhörerschaft eine sehr gelungene veranstaltung – darin waren sich bei der feierlichen ab- schlussveranstaltung alle gäste einig. das team dankt den referentinnen und referenten sowie dem förderverein des ostasieninstituts für die unterstützung! (v.l.) jonas müller, prof. dr. barbara darimont, prof. dr. horst löchel und edward espenlaub frankenthaler straße 108 6 7 0 5 9 l u d w i g s h a f e n telefon 0621.5916555 telefax 0621.5916550 info@blumenhaus-kullmann.de www.blumenhaus-kullmann.de b2b b2c blumen im wochenabo für den schreibtisch oder empfang blumensträuße für mitarbeitergeburtstage dienstjubiläen als dankeschön genesungssträuße veranstaltungsfloristik tischdekoration stehtischedekoration raumdekoration mietpflanzen indoor-pflanzen outdoor-pflanzen kreative floristik hochzeitsfloristik brautsträuße autoschmuck tischdekoration kirchendekoration raumdekoration prof. dr. barbara darimont dozentin für wirtschaft chinas tel. 0621/5203-430 darimont@oai.de 49 international 67059 l u d w i g s h a f e n

bänden und experten am 30. mai 2016 hat gezeigt, dass ein konsens nicht wirklich besteht. eine breite und einhellige zustimmung zum gesetzentwurf ist nicht gegeben und die debatte muss weitergehen! und zwar „kritisch-konstruktiv“, sprich, mit begründeten einwänden und konstruktiven ver- besserungsvorschlägen. schlagworte wie „modernisierung“ oder „professionalisierung“ reichen nicht aus. bereits 2003 gab es eine reform der pflegeausbildung: gesundheits- und krankenpflege sowie gesundheits- und kinderkrankenpflege wurden integriert und ein bundes- weites altenpflegegesetz löste die ländereigenen rege- lungen ab. besonders wichtig für die weitere entwicklung wurde der im altenpflege- und im krankenpflege-gesetz gleichlautende § 4 abs. 6, die sogenannte modellklausel. diese stieß mehrere modellversuche an, bei denen es allerdings weniger darum ging, wie die neuen bestim- mungen in der krankenpflege und in der altenpflege ausgeformt werden sollten. vielmehr stieß man quasi mit der verabschiedung der neuen gesetze sogleich deren grundlegende revision an. die meisten der durchgeführten modellversuche zielten auf integration. unter diesem zauberwort wurde auf der einen seite die im krankenpflegegesetz vorgesehene zu- sammenführung von krankenpflege und kinderkranken- pflege ohne weitere diskussion konsequent umgesetzt. auf der anderen seite ging es um die zusammenführung der ausbildungen in kranken- und altenpflege. daneben eröffnete die klausel auch möglichkeiten, die pflegeaus- bildung mit einem hochschulstudium zu verknüpfen – ansätze, mit denen man anschluss an die internationale entwicklung der pflege zu finden hofft. an dem modellvorhaben „pflegeausbildung in bewegung“ waren insgesamt acht projekte von acht verschiedenen trägern in acht bundesländern beteiligt. dabei wurden verschiedene formen der integration erprobt: ■ in drei fällen wurden alle drei ausbildungsgänge – kranken-, kinderkranken- und altenpflege – zusam- mengeführt, in den übrigen fünf ging es lediglich um die integration von krankenpflege und altenpflege. ■ drei modelle erprobten eine generalistische ausbildung (mehr als 90 prozent gemeinsame anteile), in den übrigen ging es um eine integrierte ausbildung (mit über 60 prozent gemeinsamen anteilen). ■ in drei modellversuchen bestand die möglichkeit, durch ein aufbaumodul von sechs monaten einen zweiten berufsabschluss zu erwerben. die konzeptionelle ausgangsfrage der projekte, ob die in- tegration der drei bislang getrennt durchgeführten ausbil- dungsgänge sinnvoll ist, wird von der wissenschaftlichen begleitforschung abschließend bejaht. diese positive einschätzung ist jedoch in fachkreisen nicht unumstritten und konnte bislang wissenschaftlich nicht überzeugend nachgewiesen werden. am 26. november 2015 wurde ein referentenentwurf für ein „pflegeberufegesetz“ (später „pflegeberufsgesetz“) ins internet gestellt. am 13. januar 2016 wurde das ge- setz vom kabinett verabschiedet und dem deutschen bundestag überwiesen. es folgten beratungen und stel- lungnahmen von bundesrat und bundesministerium für gesundheit, bundesfamilienministerium. am 30. mai 2016 fand dann die oben genannte öffentliche anhörung in der gemeinsamen sitzung des bundestagsausschusses für gesundheit und des ausschusses für familie, senioren, frauen und jugend statt. seither stockt das verfahren. das „handelsblatt“ speku- liert in seiner ausgabe vom 1. juni 2016, minister gröhe prof. dr. ellen bareis, dekanin des fachbereichs sozial- und gesund- heitswesen, begrüßte die gäste. 51 forschung & lehre

es geht anscheinend nicht um eine ernsthafte diskussion, ob das studium eine sinnvolle alternative zur ausbildung darstellt, sondern um befürchtungen bezüglich prognos- tizierter bedarfe an pflegekräften überhaupt! strukturveränderungen? kaum noch in die diskussion kommen grundlegende ver- änderungen der ausbildungsstruktur. die dauer von drei jahren scheint sakrosankt. dabei hatte doch beispielswei- se die robert bosch stiftung in ihrer denkschrift „pflege neu denken“ 2000 vorgeschlagen, einer zweijährigen ausbildung eine vierjährige fachkraft-ausbildung zur seite zu stellen. kein diskussionswürdiger vorschlag? im zuge einer generalistisch ausgerichteten theoretischen ausbildung werden durch die schwerpunktsetzung in- nerhalb der praktischen ausbildung „durch die hintertür“ die alten ausbildungsformen wieder eingeführt. wäre es nicht sinnvoller, hier erfahrungen aus modellversuchen aufzugreifen, die eine dreieinhalbjährige qualifikation anstreben? sollte man nicht erst die erfahrungen mit dem g8-abitur mit den immer kürzer werdenden bachelor- studiengängen wissenschaftlich auswerten, bevor man auch hier weiter beschleunigt? unabhängig von der dauer der ausbildung ist es sicher eine überlegung wert, statt einer grundlegend neuen „generalistischen“ eine gemäßigt „integrierte“ ausbildung einzuführen, beispielsweise mit 18 monaten gemeinsamer grundbildung und anschließend 18 monaten vertiefung in verschiedenen bereichen. eine diskussion darüber hat bislang nicht stattgefunden. versorgungsaspekte vor ausbildungsqualität? die debatte um die qualität der ausbildung wird auch be- stimmt durch den schon jetzt deutlichen mangel an fach- kräften. die träger der pflegeeinrichtungen versuchen nach kräften, die lücken auch in zukunft zu schließen. es ist allerdings unklar, wie das finanziert werden kann. wenn die arbeitsbedingungen in der pflege sich weiter verschlechtern, sind auch immer weniger pflegekräfte bereit, dauerhaft und qualitativ gut in diesem bereich tätig zu sein. somit bleiben mehrere fragen offen: ■ wird politik, wissenschaft und pflegebranche den mut aufbringen, offen zu sagen, dass eine grundlegende reform der pflegebildung zusätzlich geld kosten wird? ■ welches ist zukünftig die angemessene versorgung aller pflegebedürftigen aller altersstufen und in allen pflege-settings (krankenhaus, altenpflegeheim, am- bulante dienste)? ■ erfüllt zukünftig eine generalistisch ausgebildete pfle- gekraft in diesem feld die an sie gestellten ansprüche? neue lehr- und lernformen? kaum eingang in die diskussion der pflege-ausbildungs- reform finden pflegepädagogische aspekte. diese sind aber zentral für die gestaltung der ausbildung in theorie und praxis! wie soll das lehren und lernen erfolgen? wie bisher oder „moderner“? spielen „wissenschafts- orientierung“ und „subjektorientierung“ eine rolle? oder erhöht sich einfach nur das pensum? ein zauberwort innerhalb der curricularen diskussion lautet „transfer“. es wird unterstellt, dass auszubildende, die sich mit einer problematik intensiv beschäftigt haben, entsprechende einsichten relativ problemlos auf andere situationen übertragen können. ein interessanter ansatz des lehrens und lernens, dessen relevanz (allerdings für die hoch- schulausbildung) etwa am beispiel des an oevermann angelehnten „fallrekonstruktiven lernens“ aktuell dis- kutiert wird. ob allerdings alle auszubildenden diese an sie in zukunft gestellten hohen erwartungen tatsächlich erfüllen können, darf zumindest vorläufig (ohne klare empirische belege) bezweifelt werden. ausblick im rahmen der fachtagung wurden die themenberei- che kinderkrankenpflege, altenpflege, gestaltung der generalistischen ausbildung, praktische ausbildung, hochschulische ausbildung und perspektive der ausbil- dungsträger/ambulante dienste in verschiedenen work- shops sowie in der anschließenden plenumsdiskussion erörtert. die ergebnisse sowie den einführungsvortrag in ungekürzter form und mit vollständigen literatur- angaben finden sie auf der homepage der hochschule ludwigshafen unter: www.hs-lu.de/forschung-transfer/ forschungsnetzwerk-gesundheit/pflegepaedagogische- fachtagung-herausforderung-pflegeberufsgesetz.html prof. dr. karl-heinz sahmel professur für pflegepädagogik und pflegewissenschaft tel. 0621/5203-550 karl.sahmel@hs-lu.de 53 forschung & lehre

2014/2015 wurden die studiengänge in hinblick auf eine mögliche vereinbarkeit von studium und beruf beziehungsweise familie hin überprüft. welche hürden für studierende mit kindern oder pflegeaufgaben oder für studierende mit teilzeitbeschäftigung sind hier augenfällig geworden? bevor wir uns an die analyse der derzeit 40 studiengänge gemacht haben, haben wir aus der fachliteratur einen kriterienkatalog erarbeitet. indikatoren für die mögliche vereinbarkeit waren beispielsweise die anzahl der ver- pflichtend zu leistenden semesterwochenstunden, der anteil von e-learning-modulen als möglicher ersatz für präsenzveranstaltungen, das angebot von blockunter- richt, die regelungen zur anwesenheitspflicht und die zahl der wahlmöglichkeiten – zeitlich wie inhaltlich. also alles indikatoren für flexibilität im studium, das wir als wichtigstes kriterium für die vereinbarkeit von studium und familiären aufgaben beziehungsweise von studium und teilzeitbeschäftigung betrachten. gleichzeitig wurden auch die bedarfe der zielgruppe analysiert. wie sind sie hier vorgegangen? zunächst haben wir interviews als vorarbeit für die quan- titative umfrage geführt. schon hier ist sehr deutlich geworden, dass ein großer bedarf an flexibilisierung besteht. bei der anschließenden umfrage unter allen studierenden der grundständigen bachelor- und kon- sekutiven masterstudiengänge mit einem rücklauf von 68 prozent hat sich dieser bestätigt. unser ziel ist es, alle ideen und wünsche zusammenzubringen und so den entscheidungsträgern der hochschule gute vorschläge zu liefern. hierfür haben wir parallel auch mit den kol- leginnen und kollegen und den lehrenden in den studi- engängen und fachbereichen gespräche geführt und in großer runde diskutiert. denn natürlich müssen solche veränderungen auch zu den bestehenden strukturen passen und von den hochschulangehörigen getragen werden. hier möchten wir uns ganz herzlich bei allen bedanken, die bei den umfragen mitgemacht und sich in den arbeitsgruppen und gremien eingebracht haben! welche bedarfe wurden denn genau ermittelt? die studierenden wünschen sich einen anteil von 24 prozent an e-learning-veranstaltungen – nicht nur als ergänzung zur klassischen lehre, sondern auch als mög- lichen ersatz. außerdem hätten sie gerne 20 prozent des unterrichts als blockveranstaltungen und 45 prozent wahlmöglichkeiten bei den einzelnen veranstaltungen. ein teilzeitstudium ist gerade für studierende interessant, die kinder haben oder viel arbeiten. sie haben ja auch andere hochschulen auf ihre flexibi- lisierungsmodelle hin untersucht. gibt es hier vorbilder für uns? im internationalen vergleich haben wir uns beispielsweise die hochschule dalarna in schweden genauer angeschaut. hier ist es gelungen, einen hohen flexibilisierungsgrad durch e-learning ohne verlust an qualität zu erreichen. in deutschland waren frau bachmann, herr rahn und ich zum beispiel an der hochschule magdeburg, die vom profil und der größe mit unserer hochschule vergleichbar, aber bei der flexibilisierung schon weiter ist. hier hat sich gezeigt, dass die angedachten modelle machbar sind und von allen beteiligten bereichen – studiengängen, fachbereichen, studierendenservice et cetera – mitge- tragen werden. außerdem haben wir dort anregungen bekommen, wie man veränderte arbeitsabläufe einfach und zeitsparend anpasst. zum beispiel? manche hochschulen möchten den zugang zu bestimm- ten leistungen, zum beispiel den bevorzugten zugang zu lehrveranstaltungen, studienzeitverlängerungen oder zum teilzeitstudium, von den belastungen durch beruf und familie oder behinderung abhängig machen. hier hat magdeburg zum beispiel eine lösung durch eine art berechtigungskarte gefunden, die mehrfachprüfungen von unterschiedlichen stellen vermeidet. ist die flexibilisierung der studiengänge nicht eigentlich durch die bologna-reform bewusst beschnitten wor- den, um studierende schneller und systematischer zum abschluss und damit in den arbeitsmarkt zu bringen? warum jetzt diese rückbesinnung? vielleicht ist die jetzige flexibilisierung der studiengänge zum teil eine korrektur der bologna-reform. wobei die überreglementierungen an den hochschulen eigentlich nicht durch staatliche vorgaben erzwungen wurden, son- dern auch ‚hausgemacht‘ sind. da sind die hochschulen und unis einfach manchmal übers ziel hinausgeschossen in dem wunsch, die vorgaben besonders gut umzusetzen. zum anderen ist es auch ein sich-einstellen auf sich ändernde zielgruppen und karrieremodelle im zuge der demografischen entwicklung. jetzt ist das vielleicht noch flexiblere studienmodelle sollen studierenden mit betreuungsaufgaben künftig das studium erleichtern. 55 forschung & lehre

willkommen bei wikipedia! wikipedia-artikel als wissenschaftlicher leistungsnachweis von barbara darimont in vorlesungen wird der dozierende manchmal bezüglich aktueller daten von studierenden korrigiert, die im internet und speziell bei der freien enzyklopädie wikipedia themen nachschlagen. im grundsatz ist das zu befürworten und bereichert die vorlesung; es stellt sich jedoch die frage, wie die notwendige kritikfä- higkeit diesem medium gegenüber vermittelt werden kann. aus diesen überlegungen entstand die idee, stu- dierende des ersten semesters eigene wikipedia-artikel als leistungsnach- weis schreiben zu lassen, um ihnen zu verdeutlichen, wie bei wikipedia informationen gewonnen werden. bei der vorbereitung für den leis- tungsnachweis in „asienstudien“ fan- den sich in der deutschen wikipedia in den themenkomplexen ‚deutsche beziehungen zu verschiedenen asi- atischen staaten‘ sowie ‚asiatische nationalbanken‘ etliche offene the- men, die von den wikipedianern als gewünscht vorgemerkt, aber noch nicht geschrieben waren. im win- tersemester 2015/2016 wurden in der prüfungszeit 30 themen an frei gewählte zweierteams ausgelost. die aufgabe war, innerhalb einer woche jeweils einen wikipedia-artikel im umfang von etwa fünf ausgedruck- ten din-a4-seiten zu erarbeiten und nach möglichkeit direkt bei wikipedia zu veröffentlichen. die versendung des links in die revisionshistorie des artikels an die dozentin galt als ab- gegebener leistungsnachweis. als besondere herausforderung ge- stalteten sich die recherche nach wissenschaftlicher literatur und zi- tierfähigen primärquellen sowie die einarbeitung der belege in die artikel. ähnlich wie in wissenschaftlichen aufsätzen wird in wikipedia großer wert auf eine korrekte zitierweise gelegt, aussagen in wikipedia wer- den auf diese weise für jedermann nachprüfbar. da nicht zu jedem the- ma umfangreiche wissenschaftliche literatur verfügbar war, mussten die teams selbstständig nach alter- nativquellen, wie zum beispiel ver- öffentlichungen des auswärtigen amts, suchen. die projektbegleitung war bisweilen zeitaufwendig, da ne- ben inhaltlichen fragen auch rein formale angelegenheiten wie zur wikipedia-syntax und zu lizenzbe- stimmungen für bildmaterial geklärt werden mussten. insgesamt wurden von den 30 ver- gebenen themen 24 bei wikipedia eingestellt und sechs als hausarbeit in papierform abgegeben, welches die alternative abgabeform war. viele der themen waren hervorragend ge- schrieben und sehr gut recherchiert, das zeigte sich darin, dass an den veröffentlichten artikeln nahezu kei- ne fachlichen korrekturen seitens der teilweise doch sehr kritischen wikipedia-community vorgenom- men wurden. spannend war, dass sich bei vielen artikeln bezüge auf aktuelle gesell- schaftliche ereignisse wiederfinden, etwa die geschichte deutscher aus- wanderer nach tadschikistan um 1760 und die auswanderung von schwaben nach aserbeidschan um 1820 – getrieben von armut und hunger. die resonanz auf dieses projekt ist innerhalb der wikipedia-community ausgesprochen positiv. auf initiati- ve der wikipedia-community wurde eine projektseite über das oai einge- richtet: https://de.wikipedia.org/ wiki/wikipedia:ostasieninstitut_ der_hochschule_ludwigshafen prof. dr. barbara darimont dozentin für wirtschaft chinas tel. 0621/5203-430 darimont@oai.de wissenschaftlicher leistungsnachweis (bild: niabot, lizenz creative commons cc by-sa 3.0de) 57 forschung & lehre

dann kamen die 24 ipo-studierenden der hochschule ludwigshafen ins spiel, die den betriebetag freiwillig und zusätzlich zu ihren studienaufgaben mit ausrichteten. sie schlüpften in die rolle von personalreferenten der beteiligten unternehmen, begutachteten die bewerber- mappen, führten die bewerbungsgespräche und gaben den schülern anschließend feedback in einzelgesprächen. dazu mussten sie sich natürlich vorab mit dem entspre- chenden unternehmen, den von diesem angebotenen ausbildungsplätzen sowie den ausbildungsberufen ver- traut machen. so konnten beide seiten – studierende und schüler – wertvolle erfahrungen für ihren weiteren entwicklungsweg sammeln. und auch die beteiligten unternehmen profitierten: der betriebetag bot ihnen die möglichkeit, sich bei den schü- lern und studierenden als möglicher arbeitgeber nach abitur oder studienabschluss zu präsentieren und für eine ausbildung in ihrem haus zu werben. in diesem jahr waren folgende unternehmen am betriebetag beteiligt: mann + hummel speyer, volksbank speyer – neustadt – hockenheim, pfw aerospace gmbh, verwaltung der stadt speyer, polizei speyer, diakonissen speyer, spar- kasse speyer, deutsche rentenversicherung speyer und lidl speyer. prof. dr. matthias hamann honorarprofessur und vertretungsprofessur für allge- meine betriebswirtschaftslehre, insbesondere personal- entwicklung und betriebliches bildungsmanagement tel. 0621/5203-131 matthias.hamann@hs-lu.de der betriebetag ist im wahrsten sinn des wortes ein sehr umtriebiger und auch langer arbeitstag für alle beteilig- ten. nach einem ersten treffen um 8.00 uhr im foyer der verwaltungsuniversität speyer, der begrüßung durch professor dr. joachim wieland im auftrag des rektors der universität, den grußworten des schulleiters ostd erich clemens und den organisatorischen hinweisen von std anne link, initiatorin und hauptorganisatorin des betriebetages, folgte die einführung ins thema „abi 2017 und was dann“ durch professor dr. markus oliver schwab. bevor dann alle beteiligten in die jeweiligen unternehmen aufbrachen, wurden die studierenden durch matthias hamann und heinz michael hartmann den schülern und unternehmensvertretern vorgestellt. in den betrieben selbst gab es werksführungen sowie betriebsspezifische informationen zu beruflichen per- spektiven und zur berufsausbildung durch unterneh- mensverantwortliche, bevor dann nachmittags die „heiße phase“ der bewerbungsgespräche begann. dabei waren die studierenden auf sich allein gestellt und agierten ab- solut selbstständig als personaler „ihres“ unternehmens. gespannt warteten die schülerinnen und schüler dann auf die feedbackrunde, um zu erfahren, was sie bereits gut gemeistert hatten und was sie bei einer echten be- werbung noch besser machen könnten. nach einem langen und anstrengenden bewerbertag trafen sich die organisatoren des schwerd-gymnasiums, vertreter der beteiligten betriebe, schüler, studierende und beauftragte der hochschule ludwigshafen abends zu einer auswertung des tages. um es kurz zu machen: die meinung war auch unter einbeziehung von hinweisen zur weiteren verbesserung insgesamt sehr positiv. ein gelungener start für das gym- nasium und die unternehmen mit der für den betriebetag neuen hochschule ludwigshafen! nach der einführung ging es in die jeweiligen betriebe wie z.b. die pfälzer flugzeugwerke. 59 forschung & lehre

deutschlandstipendium: förderer gesucht! zukunft gestalten – verantwortung leben – leistung fördern das deutschlandstipendium ist eine außergewöhnliche form der förde- rung von talenten in deutschland. die stipendiatinnen und stipendiaten erhalten dabei 300 euro pro monat – 150 euro vom bund und 150 euro von privaten förderern. derzeit engagie- ren sich an der hochschule ludwigs- hafen beispielsweise die sap ag, die lotto rheinland-pfalz stiftung, mlp, die karl joseph wagner-stiftung, der meininger verlag, der stifterverband für die deutsche wirtschaft, das pro- gramm „studienpioniere“ und der hochschulrat der hochschule lud- wigshafen am rhein. das deutschlandstipendium erleich- tert den geförderten studierenden den studienalltag: dank des zuschus- ses, der nicht auf die leistungen nach dem bundesausbildungsförderungs- gesetz (bafög) angerechnet wird, können sie sich voll und ganz auf ihr studium konzentrieren. den un- ternehmen ermöglicht es, frühzei- tig kontakt zu vielversprechenden nachwuchskräften aufzunehmen und sie nachhaltig an die firma zu binden. kurz, das deutschlandsti- ■ junge talente erkennen und fördern. ■ zukünftige fachkräfte frühzeitig binden. ■ vernetzung zwischen wirtschaft und wissenschaft vertiefen, neue impulse gewinnen. jürgen todt referent des präsidenten tel. 0621/5203-310 juergen.todt@hs-lu.de pendium ist ein ideales instrument, um die kooperation mit studieren- den und der hochschule als teil des talentmanagements in die unter- nehmenskultur einzubinden. wei- tere anknüpfungspunkte können traineeprogramme, praktika oder abschlussarbeiten sein. gefördert werden studierende aus allen fachbereichen, jeder herkunft und jeden alters mit herausragen- den studienleistungen und hoher motivation. daneben zählen auch die bereitschaft der studierenden, gesellschaftliche verantwortung zu übernehmen, oder das erfolgreiche meistern von hindernissen im eige- nen lebens- und bildungsweg durch verschiedenste diversitätsaspekte. das deutschlandstipendium an der hochschule ludwigshafen am rhein wird jährlich zum wintersemester vergeben. die laufzeit der förderung beträgt ein jahr. nähere informationen erhalten sie auf der seite des bundesministeri- ums für bildung und forschung unter ■ soziale verantwortung leben und damit werben. ■ den wirtschaftsstandort rhein-neckar stärken. ■ fördergelder steuerlich geltend machen. förderer werden – warum es sich lohnt: www.deutschlandstipendium.de/ sowie unter www.hs-lu.de/deutsch- landstipendium.html gerne steht ihnen jürgen todt, refe- rent des präsidenten, als ansprech- partner für ein persönliches gespräch zur verfügung. wir würden uns sehr freuen, sie bald als förderer eines begabten studierenden an der hoch- schule ludwigshafen am rhein zu begrüßen! ew 61 forschung & lehre

breites angebot für unternehmensgründer tzl-technologiezentrum ludwigshafen am rhein gmbh und chem2biz bieten unterstützung für gründer und start-ups an die zielgruppe der förderung sind personen, die ein innovatives und/oder technologieorientiertes unternehmen gründen möchten. das leistungsangebot des tzl beinhaltet beratung, vermietung, services und networking. für angehende unternehmensgründer werden mietvergünstigte büroräume, so genannte inkubatorräume, mit besonderen konditionen bereitgestellt. außerdem ste- hen seminar- und besprechungsräume zur verfügung. die geförderte beratung umfasst themen wie business-plan, finanzierung und fördermittel, unternehmensstrategie sowie öffentlichkeitsarbeit. unter bestimmten voraussetzungen können förderinstrumente des landes rheinland-pfalz bzw. der investitions- und strukturbank rheinland-pfalz (isb) in die finanzierungsplanung einbezogen werden. gesellschafter des tzl sind das rheinland-pfälzische wirtschaftsmi- nisterium sowie die stadt ludwigshafen. chem2biz die initiative chem2biz, die das tzl in kooperation mit der basf se betreibt, stellt die verbindung zu unternehmen, startups, institutionen und clustern her und identifiziert märkte mit entwicklungschancen, dort wo chemie als enabler fun- giert. im zuge der vernetzung mit akteuren der cross-innovation bereiche sollen projekte entwickelt sowie innovative geschäftsmodelle und kooperationen entlang der wertschöpfungsketten befördert und begleitet werden. tzl-technologiezentrum ludwigshafen am rhein gmbh regionales innovationszentrum ludwigshafen donnersbergweg1 tel.: 0621 5953-0 67059 ludwigshafen fax: 0621 5953-120 www.tz-lu.de www.chem2biz.de breites angebot für unternehmensgründer tzl-technologiezentrum ludwigshafen am rhein gmbh undchem2biz bieten unterstützung indergründungs-undwachstumsphase die zielgruppe der förderung sind personen, die ein innovatives und/oder technologieorientiertes unternehmen gründen möchten. das leistungsangebot des tzl beinhaltet beratung, vermietung, services und networking. für angehende unternehmensgründer werden mietvergünstigte büroräume, so genannte inkubatorräume, mit tzl -technologiezentrum ludwigshafen am rhein gmbh regionales innovationszentrum ludwigshafen donnersbergweg 1 67059 ludwigshafen tel.:0621 5953-0 fax:06215953-1 20 www.tz-lu.de www.chem2biz.de chem2biz die initiative chem2biz, die das tzl in kooperation mit der basf se betreibt, bietet unternehmensgründern und unternehmern aus den chemiebasierten bereichen chemie, besonderen konditionen bereitgestellt. außerdem stehen seminar- und besprechungsräume zur verfügung. die geförderte beratung umfasst themen wie business plan, finanzierung und fördermittel, unternehmensstrategie sowie öffentlichkeitsarbeit. unter bestimmten voraussetzungen können förderinstrumente des landes rheinland-pfalz bzw. der investitions- und strukturbank rheinland-pfalz (isb) in die finanzierungsplanung einbezogen werden. gesellschafter des tzl sind das rheinland-pfälzische wirtschaftsministerium sowie die stadt ludwigshafen. nanotechnologie, pharma, neue werkstoffe, biotechnologie sowie prozess- und verfahrenstechnik besondere möglichkeiten: unterstützung und zugang zum chem2biz- netzwerk, räumlichkeiten, services, gründungs- und wachstumsberatung. breites angebot für unternehmensgründer tzl-technologiezentrum ludwigshafen am rhein gmbh undchem2biz bieten unterstützung indergründungs-undwachstumsphase die zielgruppe der förderung sind personen, die ein innovatives und/oder technologieorientiertes unternehmen gründen möchten. das leistungsangebot des tzl beinhaltet beratung, vermietung, services und networking. für angehende unternehmensgründer werden mietvergünstigte büroräume, so genannte inkubatorräume, mit tzl -technologiezentrum ludwigshafen am rhein gmbh regionales innovationszentrum ludwigshafen donnersbergweg 1 67059 ludwigshafen tel.:0621 5953-0 fax:06215953-1 20 www.tz-lu.de www.chem2biz.de chem2biz die initiative chem2biz, die das tzl in kooperation mit der basf se betreibt, bietet unternehmensgründern und unternehmern aus den chemiebasierten bereichen chemie, besonderen konditionen bereitgestellt. außerdem stehen seminar- und besprechungsräume zur verfügung. die geförderte beratung umfasst themen wie business plan, finanzierung und fördermittel, unternehmensstrategie sowie öffentlichkeitsarbeit. unter bestimmten voraussetzungen können förderinstrumente des landes rheinland-pfalz bzw. der investitions- und strukturbank rheinland-pfalz (isb) in die finanzierungsplanung einbezogen werden. gesellschafter des tzl sind das rheinland-pfälzische wirtschaftsministerium sowie die stadt ludwigshafen. nanotechnologie, pharma, neue werkstoffe, biotechnologie sowie prozess- und verfahrenstechnik besondere möglichkeiten: unterstützung und zugang zum chem2biz- netzwerk, räumlichkeiten, services, gründungs- und wachstumsberatung. beteiligte studierende: sibel akgün, alexandra bock, franziska böhland, ahmed el-hilali, tatjana gaßner, hanna gerber, dieter klaus glasmann, bernd häusler, daniela ibba, nina lauinger, carolin luperger, dennis müller, corina maria öxle, natalie sophie pannier, elisa perez, sandra reiser, maike rodenkirch, sarah schmidt, osama swaihel, leif timmermann, carolin wienert, esra yildirim rungen entgegenzuwirken und den aufbau guter nachbarschaften zu unterstützen? aufgabe der studierenden war es, ein format zu entwickeln, mittels dessen neuangekommenen und alteinge- sessenen die möglichkeit geboten werden sollte, sich im öffentlichen raum so zu begegnen, dass man entspannt miteinander ins gespräch kommen könne. die studierenden setzten sich mit einschlägigen künst- lerischen positionen wie „permanent breakfast“ (friedemann derschmidt/ wien) und „enemy kitchen“ (michael rakowitz/chicago) auseinander und konzipierten das auf ihr anliegen be- zogene format „open dinner“, eine für prinzipiell jede interessierte per- son zugängliche tischgesellschaft im öffentlichen raum. die aktion der studierenden an die- sem abend beeindruckte vor allem durch die sehr besondere atmosphä- re: an einem so unwirtlichen ort feierten einander bis dahin zumeist unbekannte menschen ein wirklich fröhliches fest! nähere informationen unter: lutz-kluge, andrea: the dinner party in public space – an instrument for exploring perception and quality of public space as common in urban are- as. beitrag zur konferenz „culture for shared, smart, innovative territories“, veranstaltet in einer kooperation des community culture center of oles- nica (ccco), european network of cultural centres (encc) und euro- pean capital of culture warschau 2016 am 27. und 28. oktober 2016 in olesnica, polen; www.encc-olesnica2016.com 63 forschung & lehre donnersbergweg1 tel.: 06215953-0 67059 ludwigshafen fax: 06215953-120 tel.:06215953-0 tel.:06215953-0

„digitale transformation – industrie 4.0“ alumni-veranstaltung mit unterstützung der sap auf großes interesse stieß die alumni-veranstaltung „digi- tale transformation – industrie 4.0“, zu der die geschäfts- stelle alumni der hochschule ludwigshafen am rhein mit freundlicher unterstützung der sap deutschland ag & co. kg am 27. juni 2016 eingeladen hatte. rund 150 gäste verfolgten im internationalen schulungszentrum der sap deutschland ag & co. kg in walldorf die vorträge, die das thema digitalisierung sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus anwendungsbezogener perspektive beleuchteten und tauschten sich beim anschließenden get together fach- und firmenübergreifend aus. dabei wurde schnell deutlich, dass die fortschreitende digitalisierung gerade im industriellen bereich zu einem wandel des bestehenden verständnisses von kunden, geschäftsbeziehungen und wertschöpfungsketten führt und weit mehr als nur einzelne funktionen oder unternehmensbereiche betrifft. vielmehr sind die nachhaltige veränderung und neuausrichtung von kommunikation, marketing, vertrieb und service als essentiell für die wettbewerbsfähigkeit anzusehen. nach der begrüßung durch dr. uwe kubach, chief evan- gelist internet of things (iot) im vorstandsbereich pro- ducts & innovation der sap, und hochschulpräsident professor dr. peter mudra führte professor dr. andreas seufert, professor für informationsmanagement an der hochschule ludwigshafen, mit seinem vortrag „digita- lisierung der wirtschaft – business intelligence und big data herausforderungen und potentiale“ in die thematik ein. einblick in die „praktische anwendungen von big data analytics“ gab anschließend dr. marcus dill, geschäfts- führer der mayato gmbh, gefolgt von der keynote vom ceo der exa ag, divya vir rastogi, der zum thema „use case predictive maintenance bei einem landmaschinen- bauer“ sprach. rolf lutzer, leiter projektmanagement der fasihi gmbh, stellte anschließend den menschen in den mittelpunkt seiner betrachtungen zu „indust- rie 4.0“, bevor professor dr. frank thomé, professor für wirtschaftsinformatik an der hochschule ludwigshafen, abschließend die „it-standards und normen für industrie 4.0“ in den blick nahm. die hochschule ludwigshafen bedankt sich herzlich bei allen beteiligten für die interessierte teilnahme und die freundliche unterstützung der sap deutschland ag & co. kg! red nähere informationen zu den alumni-veranstaltungen unter: www.hs-lu.de/alumni.html begrüßung durch prof. dr. peter mudra 65 alumni

mitgliedsantrag für eine mitgliedschaft im verein „freunde und förderer der hochschule ludwigshafen am rhein e.v.“ mitgliedsstatus ordentliches mitglied der förderbeitrag beträgt 25,00 € pro jahr und wird per bankeinzug bezahlt. die mitgliedschaft verlängert sich automatisch um ein vereinsjahr, welches stets am 1. januar beginnt. die kündigung kann mit vierteljährlicher frist jeweils zum ende des vereinsjahres schriftlich erklärt werden. herr frau nachname vorname geburtsdatum geburtsort straße plz ort e-mail privat telefon privat studiengang fachbereich abschlussjahr aktuelle berufsbezeichnung unternehmen e-mail dienstlich telefon dienstlich einzugsermächtigung gläubiger-identifikationsnummer: de67zzz00001064114 sepa-lastschriftmandat mandatsreferenz: ich ermächtige den verein „freunde und förderer der hochschule ludwigshafen am rhein e.v.“, zahlungen von meinem konto mittels lastschrift einzuziehen. zugleich weise ich mein kreditinstitut an, die vom verein auf mein konto gezogenen lastschriften einzulösen. hinweis: ich kann innerhalb von 8 wochen, beginnend mit dem belastungsdatum, die erstattung des belasteten betrages verlangen. es gelten dabei die mit meinem kreditinstitut vereinbarten bedingungen. kontoinhaber iban bic der beitrag ebenso wie spenden an den verein dienen gemeinnützigen zwecken. die geschäftsstelle stellt eine entsprechende spendenquittung aus und sendet diese zu. ort, datum unterschrift senden an oder abgeben bei: frau claudia lisanti, geschäftsstelle alumni, hochschule ludwigshafen am rhein, ernst-boehe-str. 4, 67059 ludwigshafen am rhein, e-mail: claudia.lisanti@hs-lu.de