Titelthema 15 19 individuelle Antragsstellende haben insgesamt 22 Anträge eingereicht. Hiervon wurde die große Mehrheit, 19 Anträge, bewilligt. Das entspricht einer Erfolgsquote von über 85 Prozent und liegt damit sicherlich deutlich über dem, was man bei der Einwerbung von Drittmitteln erwarten kann. Zugegebenermaßen sind die Summen bei letzteren im Schnitt höher, und die Konkurrenz ist größer. Dennoch ist es erfreulich, dass so viele Kolleg*innen von insgesamt 31.049,43 Euro an internen Fördermitteln profitieren konnten. So äußert sich Dr. Andreas Rein, Professor für Recht der sozialen Leistungen am Fachbereich Sozial- und Gesund- heitswesen, einer der erfolgreichen Antragsstellenden, positiv zur Nutzung der Fördermittel: „Im Rahmen meines Forschungsprojekts sind einige (qualitative) Interviews mit Vertreter*innen von Schuldnerberatungsstellen geplant. Die Fördermittel werden dazu dienen, eine Person zu beschäftigen, die die Interviewfragen mit ausarbeitet, die Antworten verschriftlicht und mit auswertet. Ohne die Fördermittel hätte ich die Anzahl der Interviews re- duzieren oder sie ganz weglassen müssen. Ich habe das Antragsverfahren als sehr unbürokratisch empfunden.“ Auch Dr. Edith Rüger-Muck, Professorin für Betriebswirt- schaftslehre, insbesondere Marketing, am Fachbereich Marketing & Personalmanagement, lobt die einfache Antragsstellung: „Ich habe 2018 einen Antrag für die Bezuschussung der Fahrtkosten für eine Fachkonferenz in Kapstadt gestellt. Der Antragsprozess ist mit ein bis zwei Seiten ganz schlank gehalten und beschränkt sich auf die nötigen Rahmendaten des Forschungsvorhabens. Er eignet sich ideal für die Unterstützung kleinerer For- schungsanliegen.“ Zielsetzung Welches Ziel verfolgt das ZFK letztlich hiermit? Gibt es nicht genug externe Möglichkeiten für Unterstüt- zung im Forschungsbereich? Die Förderlandschaft ist schließlich groß und vielfältig, und beispielsweise die empfehlenswerte „Servicestelle für elektronische For- schungsförderinformationen“ (www.elfi.info) vermittelt einen guten Überblick. Aber die externe Förderung von Forschungsprojekten hat auch ihre Tücken. Es ist leicht, in die Ansicht zu verfallen, dass Forschungsförderung groß denken sollte: langjährige Projekte, mehrere Mitarbei- tende, Geräte und Gelder für externe Auftragsarbeiten. All das ist zweifelsfrei wünschenswert, mit verdientem Prestige verbunden und gibt Planungssicherheit über Jahre hinweg. Und bei den großen Mittelgebern (BMBF, DFG, Landesministerien, EU, etc.) wäre der bürokratische Aufwand nicht zu rechtfertigen, wenn es nur darum ginge, eine studentische Hilfskraft zu bezahlen, die für zwei Monate Interviews transkribiert. Aber all dies setzt voraus, dass man bereits einiges im Voraus investiert hat an Zeit und anderen Ressourcen. Drittmittel funkti- onieren häufig nach dem „Matthäus-Prinzip“: Wer hat, dem wird gegeben. Ein gewisser Teufelskreis, vor allem für Professor*innen an Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Mit 18 Semesterwochenstunden Lehr- deputat muss man erstmal die Zeit finden, ein Projekt zu entwickeln und die nötige Vorarbeit zu leisten, um mit einer Erfolgsquote von vielleicht 30 Prozent einen komplexen Antrag zu stellen. Das kann entmutigen, vor allem, wenn man gar nicht die Ressourcen hat, überhaupt anzufangen (hierfür gibt es dann Unterstützung in Form der internen Förderlinie „Anschubförderung im Rahmen des Potentialbereichs“). Mit der „Kleingartenförderung“ sollen daher auch diejenigen Personen dazu animiert werden, Projekte anzustoßen, denen sonst eben diese anfänglichen Ressourcen fehlen oder deren Projekte noch nicht so weit sind, dass gleich in großen, externen Anträgen gedacht werden kann. Eventuell ist es noch zu früh, einen Arbeitsplan für die nächsten drei Jahre zu schreiben, aber ob man eine Hilfskraft hat, die Interviews transkribiert oder eben nicht, kann den Ausschlag geben, ein Vorhaben überhaupt zu beginnen. Und warum sollte daraus dann nicht am Ende das nächste „EB“, „Zeitreich“ oder „Innovation Lab“ werden? Wenn wir also am ZFK durch die „Kleingartenförderung“ unseren Beitrag dazu leisten konnten, dass ein Projekt begonnen wird, dann sehen wir dies als Erfolg an. Viel- leicht wollen auch Sie bei der nächsten Förderrunde einen Antrag stellen? Es geht ganz schnell, und wir beraten Sie gerne. Nähere Information und Kontakt unter: https://forschung.hwg-lu.de/