0623 SpeKtrum Zukunftsträchtig: Querschnittsthema Nachhaltigkeit Innovative Hochschule: Transferbündnis EMPOWER Neues Bachelorprogramm Wirtschaftspsychologie startet

„Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.“ (Aristoteles) ) r a c A / U L G W H : d l i B ( Liebe Leserin, lieber Leser, ‚Nachhaltigkeit‘ ist ein Begriff, der in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen hat und von im- menser gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Relevanz ist. Mehr noch, die Zukunft der Menschheit scheint davon abzuhängen. Auch an der HWG LU sind die Zeichen deutlich: Ob in der Lehre, der Forschung, im Transferbereich oder ganz praktisch im Gebäudemanage- ment, in der Mensa oder beim nun bald bezugsfertigen Neubau – Nachhaltigkeit oder ‚Sustainability‘ beschäftigt thematisch Studierende, Mitarbeiterschaft, Lehrende und die Hochschulleitung. Um Nachhaltigkeit im Sinne von langfristiger Wirksamkeit geht es dann in den Beiträgen zu Pro*Pflege und EMPO- WER: Zielt das vom Forschungsnetzwerk Gesundheit initiierte Projekt auf die Gesunderhaltung von Pflegefach- personen, so widmet sich das Verbundprojekt der Bund- Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ der Stärkung der Innovationskraft in Rheinhessen/Vorderpfalz. Und auch der Ausbau der internationalen Beziehungen, beispiels- weise zwischen HWG LU, OAI und Japan oder zwischen Weincampus Neustadt und dem österreichischen Krems sind auf nachhaltige Zusammenarbeit angelegt. Im übergeordneten Forschungsbereich „Transformations- prozesse in Wirtschaft und Gesellschaft“ beispielsweise ist ‚Nachhaltigkeit‘ neben ‚Digitalisierung‘ und ‚demogra- phischer Entwicklung‘ eines der großen Querschnittsthe- men, an denen Forschende aller Fachbereiche arbeiten. Einen kleinen Ausschnitt aus dem breiten Portfolio an anwendungsbezogenen Forschungsthemen dazu stel- len wir Ihnen im Themenschwerpunkt dieser Ausgabe vor: Dabei geht es beispielsweise um Elektromobilität, „grüne“ Anlageformen, umweltverträglichen Weinbau oder nachhaltige Betriebswirtschaftslehre. Auch im Bereich Internationales der Hochschule liegt beim europäischen Verbundprojekt „Sustainable Horizons“ der Fokus hochschulintern wie übergreifend auf dem Thema ‚Sustainability‘: So steht beispielsweise der internationale Career Day im November dieses Jahres unter diesem Motto. Und selbstverständlich beschäftigt sich auch der im Herbst 2022 angestoßene Strategieprozess der Hochschule mit „Nachhaltigkeit“ in Lehre, Forschung und Transfer. Auch sonst tut sich Einiges an der Hochschule: Der Neu- bau und der Außenbereich zwischen A- und B-Gebäude nehmen zunehmend Gestalt an, und im Fachbereich Marketing und Personalmanagement startet zum Win- tersemester 2023/2024 mit dem Bachelorstudiengang Wirtschaftspsychologie ein neues Studienprogramm mit Alleinstellungsmerkmal in Rheinland-Pfalz. Nach der langen Corona-Phase gehören außerdem endlich wieder Exkursionen, Auslandsaufenthalte und Gruppenaktivitä- ten in Präsenz zur Normalität. Viel Spaß bei der Lektüre und ein großes Dankeschön an alle, die mit ihren Beiträgen unseren Blick auf die Welt und unseren Wissenshorizont wieder ein bisschen erweitern! Herzliche Grüße Ihre Prof. Dr. Edith Rüger-Muck Vizepräsidentin für Internationales und Kommunikation

Der 2023 bezugsfertige Neubau ist in Sachen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit schon ein großer Schritt in die richtige Richtung. Titelthema 5 ) n g a : d l i B ( Das hochschulzugehörige Institut für Management und Innovation IMI beispielsweise beschäftigt sich ebenso wie der Fachbereich Dienstleistungen und Consulting mit nachhaltigen Mobilitätskonzepten, der Entwick- lung nachhaltiger Geschäftsmodelle, Smart Cities oder softwaregestützten Nachhaltigkeitsprogrammen zum Beispiel in der Logistik, während sich das Institut für Be- schäftigung und Employability IBE um Nachhaltigkeit im Kontext von New Work oder der Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen beispielsweise im Forschungsprojekt „Stadt, Land, Quartier“ um soziale Nachhaltigkeit verdient machen. Flankiert werden diese Aktivitäten durch Gastvorträge zum Thema Sustainability oder Brown Bag Sessions des Zentrums für Forschung und Kooperation (ZFK), dieses Jahr in enger Kooperation mit dem Projekt „Sustainable Horizons“ des International Office. „Sustainable Horizons“ ist ein EU-geförderter Verbund- projekt aus sechs europäischen Hochschulen, die Nach- haltigkeit in Bildung, Wissenschaft und Gesellschaft befördern will: Synergieentwicklung in den genannten Bereichen, nachhaltige Stärkung von Entrepreneurship und Innovation, Förderung von Forscher*innen und Akademiker*innen sowie Achtung vor Natur & Umwelt stehen dabei ebenso im Zentrum wie die Förderung einer inklusiven Gesellschaft, die Stärkung europäischer Werte und die Gestaltung nachhaltiger und zukunftsfähiger Transformationsprozesse. Nachhaltigkeit zu etablieren und zu leben, ist jedoch kein Ziel, das von Einzelbereichen der Hochschule allein geleis- tet werden kann. Vielmehr bedarf es auch des Willens der Organisation als Ganzes wie auch der Hochschulleitung. So beschäftigt sich der im Herbst 2022 angestoßene Strategieprozess der HWG LU auch mit dem Thema Sustainability: Breiter Konsens der Arbeitsgruppen im Strategieprozess ist dabei, dass Nachhaltigkeit künftig in allen Studiengängen als Querschnittsthema adres- siert und zugleich in dedizierten Studiengängen vertieft werden soll. Zudem will die Hochschule als Organisation künftig ambitionierte und wissenschaftlich reflektierte Nachhaltigkeitsziele (ESG) verfolgen – in Einklang mit dem Querschnittsthema in der Lehre. Hier wurden Maßnahmen zur Energieeinsparung in kurzer Zeit identifiziert und umgesetzt: das Absenken der Raumtemperatur beispielsweise, frühere Gebäude- schließungen und angepasste Lüftungsintervalle. Diese Erfahrungen helfen, eine systematische Vorgehensweise mit integriertem Energie-Controlling zu entwickeln und umzusetzen. In einigen Bereichen der Hochschule konn- ten bereits erste Ansätze eines Energiecontrollings mit entsprechenden Dashboards umgesetzt werden. Die Fernwartung der Medientechnik, der Austausch von Leuchtmitteln und die Umstellung auf effizientere Ge- räte haben zusätzliche Effekte auf den Energieverbrach. Hinzu kommen der gerade in der Umsetzung befindliche Austausch der Heizungsanlage und die Umstellung von Gas auf Fernwärme. Im Bereich der Mobilität sind zudem die VRN-Next-Bike-Station auf dem Campus sowie die Elektroladesäule zu nennen. Auch die drastische Redu- zierung des Papierverbrauchs durch den Übergang zum papierlosen Büro trägt zur Schonung der Ressourcen bei. Bei den Überlegungen zu mehr Nachhaltigkeit spielt außerdem der 2023 bezugsfertige und deutlich ener- gieeffizientere Neubau eine Rolle: Das Gebäude wird, wie künftig die gesamte Liegenschaft, mit Fernwärme beheizt. Alle Räume verfügen über Heizkörper mit mo- torischer Steuerung in Abhängigkeit von der Präsenz. Die Kühlung der künftigen Mensa-Küche wird nach Bedarf und mithilfe von Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik bewerkstelligt. Alle großen Räume sowie innenliegende Nebenräume sind jedoch mechanisch be- und entlüftet. Alle Büros haben statt energieintensiver Klimaanlagen die Möglichkeit zur Nachtauskühlung durch feststehende Wetterschutzgitter. Das gesamte Gebäude ist mit einer tageslicht- und präsenzabhängigen LED-Beleuchtung ausgestattet. Die Energieeinsparverordnung 2016 wird so gemäß der Vorgaben des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) um 15 Prozent unterschritten. Auf dem Flachdach ist eine Fotovoltaikanlage mit einer Leistung von 46 KWp (Kilowatt-Peak) installiert. Der als Kommunikations- sowie Erholungsfläche ge- plante zentrale Campusplatz zwischen Neubau und den Bestandsgebäuden A und B wird zudem mit circa 150 Bäume und 100 Großgehölze neu bepflanzt und begrünt. Erste Erfahrungen konnte die HWG LU durch die Folgen des Ukraine-Krieges für den Energiesektor sammeln: Also alles bestens in Sachen Nachhaltigkeit an der HWG LU? Sicher nicht, aber die Richtung stimmt. ew

Titelthema 7 Governance 1. Willensbildung, Partizipation & Dialog 2. Strategie & Zielsetzung 3. Transparenz & Anreize Lehre Forschung Gesellschaft Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in Stufu und Curricula etablieren (Inhalte & Didaktik) Neuberufungen, Profilerweiterung und Drittmittelakquise möglichst inter- und transdisziplinär sowie mit Nachhaltigkeitsbezug Lokale, regionale und globale Kooperationen in Forschung, Lehre und unternehmerischer Praxis Betrieb Gebäude, Mobilität, Ernährung, Energie, usw. mit dem Ziel der Klimaneutralität rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministerium be- auftragte, aktuell noch laufende Analyse hat deutlich gemacht, dass in allen Fachbereichen entsprechende Lehransätze zu finden sind. Offenbar sehen viele Dozie- rende und Studierende, dass wir uns in Wirtschaft und Gesellschaft weiterentwickeln müssen. Entsprechende Themen wachsen bei der Überarbeitung von vielen Skripten und werden in Veranstaltungen vermittelt und diskutiert, um die Studierenden in Beruf und als Bürger*innen entsprechend auszustatten. ■ Auch in der Forschung kann die Hochschule auf einem soliden Fundament aufbauen. In allen Fachbereichen sowie den assoziierten Instituten gibt es Forschungs- ansätze und -Projekte, die nicht immer den Begriff im Titel tragen, aber entsprechende Probleme behandeln. ■ Die nächste Säule in der Abbildung „Gesellschaft“ lässt sich als „Transfer“ bezeichnen. Auch hier finden sich mit der Forschung verbundene kooperative Initiativen und Projekte zu nachhaltigen Themenstellungen. ■ Der Betrieb ist an der HWG LU nicht so bedeutend, wie an Unis und Hochschulen mit Maschinen und Laboren. Dennoch sind Energie, Wasser, Entsorgung oder Mobilität wichtige Handlungsfelder. Im Laufe der Jahrzehnte haben wir übrigens die Studierendenzahl etwa verdoppelt und den Papierverbrauch halbiert – Schritte zum papierlosen Büro dank Digitalisierung. Durch das Engagement von Prof. Dr. Frank Thomé verfügt die Hochschule mit „Smart Energy Manage- ment“ zudem über einen besonderen Ansatz (siehe nachfolgenden Beitrag). Ein kurzer Absatz zu den Aktivitäten des Verfassers: Massive Open Online Courses (MOOCs) zum Ge- samtkonzept einer „energieorientierten BWL“ sind auf energie-bwl.de, energy-business.net und auf Chinesisch verfügbar. Aktuelle Überlegungen gelten der „Nachhaltigen Glokalisierung“ (ein Kofferwort aus global und lokal) sowie weiterentwickelten Lehr- formen im Bereich „Soft Skills“, die von der sozialen Nachhaltigkeit inspiriert sind. Zusammenfassend zur gesamten HWG LU: Bündeln wir das Aufblühende, so wird schon jetzt ein üppiger, bunter Strauß sichtbar. Der ließe sich in einer syste- matischen, an die Abbildung angelehnten Berichter- stattung nach innen und außen sichtbar machen. Der Megatrend Nachhaltigkeit fordert uns weiter heraus, in allen oben umrissenen Feldern fortzuschreiten. Das fördert die Attraktivität der Hochschule angesichts zurückgehender Bewerberzahlen und füllt unsere Rolle als öffentliche Hochschule mit Leben. Prof. Dr. Johannes Kals Professur für Betriebswirtschafts- lehre, insbesondere Nachhaltigkeit und Energiemanagement Tel. 0621/5203-152 johannes.kals@hwg-lu.de

Titelthema 9 Ausschnitt des Energiemanagement-Dashboards mit einer Übersicht des Strom- verbrauchs ausgewählter Energiezähler im A- und B-Gebäude der HWG LU henoptimierter Datenbankmanage- mentsysteme für die performante Speicherung und Auswertung der Messdaten sowie das Heranziehen echtzeitfähiger Analyseverfahren zur Mustererkennung oder zur Erstellung von Energieverbrauchsprognosen ge- nannt. Der Transfer im Sinne einer Nutzung beziehungsweise Anwendung der bisherigen Forschungsergebnisse wird aktiv durch das Hochschulprä- sidium und die Hochschulverwaltung unterstützt. So wurde unter Einbezie- hung des Facility Management der Hochschule ein Energiemanagement- Dashboard entwickelt, das aktuell zur Ermittlung von Einsparpotenzialen für eine Reduktion des Energiever- brauchs an der Hochschule zum produktiven Einsatz kommt. Die nachstehende Abbildung zeigt einen Ausschnitt dieses Dashboards mit einer Übersicht des Stromverbrauchs ausgewählter Energiezähler im A- und B-Gebäude. Das Energiemanagement-Dashboard wurde auf Basis der Open Source IoT-Plattform ThingsBoard umge- setzt und ist derzeit im Wesentlichen auf die Visualisierung der Energie- verbrauchsdaten sowie auf ein „Echtzeit-Monitoring“ ausgerichtet. Mögliche Anwendungsfälle für ein solches Monitoring sind die perma- nente Überwachung der Wasser-, Wärmemengen- und Stromzähler der Hochschule und eine damit ver- bundene automatische Alarmie rung des Facility Management, falls zuvor festgelegte Grenzwerte über- oder unterschritten werden. Zur Visua- lisierung kommen einfache Kur- vendiagramme zum Einsatz, aber auch komplexere Diagramme wie „Heatmaps“ mit farblicher Unter- scheidung hoher oder niedriger Ener- gieverbräuche sind darstellbar. An einer Integration von Data Science- Verfahren in das Energiemanage- ment-Dashboard wird zurzeit gear- beitet, um zukünftig beispielsweise automatisiert Anomalie-Erkennun- gen zur Bewertung der Energiever- brauchsdaten durchführen und da- mit letztlich auch einen Beitrag zur kontinuierlichen Verbesserung der Energieeffizienz der Hochschule im Sinne eines „Smart Energy Manage- ments“ leisten zu können. 1 Verein Deutscher Ingenieure e.V. (Hrsg.): VDI-Richtlinie 4602, Blatt 1, Energiemanagement Grundlagen, Düsseldorf 2018, S. 3. 2 Deutsches Institut für Normung e.V. (Hrsg.): DIN EN ISO 50001:2018-12, Energiemanagementsysteme – Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung, Berlin 2018. 3 Siehe hierzu den vorausgehenden Beitrag von Johannes Kals, mit dem der Verfasser seit vielen Jahren im Bereich Energiemanage ment zusammenarbeitet. Prof. Dr. Frank Thomé Professur für Wirtschaftsinformatik Tel. 0621/5203-213 frank.thome@hwg-lu.de

Titelthema 11 Energieart TtW-CO2e- Faktor Einheit WtT-CO2e-Fak- tor-Addition Einheit Aufschlag für Vorkette WtW-CO2e- Faktor Einheit CNG Diesel Benzin 2,6800 2,6700 2,4200 kg CO2e/kg kg CO2e/Liter kg CO2e/Liter 0,3900 0,5700 0,4600 kg CO2e/kg kg CO2e/Liter kg CO2e/Liter 14,6 % 21,3 % 19,0 % 3,0700 3,2400 2,8800 kg CO2e/Liter kg CO2e/Liter kg CO2e/Liter Tab. 1: CO2-Umrechnungsfaktoren menhang sind weiterhin die Begriff e „Well-to-Tank (WtT)“, der die Treibhausgasemissionen produktionsseitig von der Quelle bis zum Fahrzeugtank erfasst und „Tank-to-Wheel (TtW)“, der für eine rein verbrauchsbezogene Betrachtung steht. Der Begriff Well-to-Wheel (WtW) ist die Summe aus Energie- und Fahrzeugprozessen, also indirekter WtT- und direkter TtW-Emissionen (Schmied & Mottschall, 2014). Dazu beziehen sich die Begriff e „Cradle-To-Cradle“ und „Cradle-To-Grave“ auf den gesamten Lebenszyklus, der bei Cradle-To-Cradle in Richtung Wiederverwertung (Re- cycling) und bei Cradle-To-Grave in Richtung Entsorgung zielt. In der aktuellen Ausbaustufe des DIPO-Tools werden sowohl Berechnungen für TtW als auch für WtW ausge- führt. Basis für die Berechnungen sind Umrechnungs- faktoren als CO2-Äquivalente (Schmied & Mottschall, 2014; Jöhrens et al., 2022). Die Umrechnungsfaktoren beziehen sich jeweils auf eine Energieart und werden als TtW-CO2e-Faktor für die Berechnung der direkten TtW- Emissionen, als WtT-CO2e-Faktor-Addition als Zuschlag für die Vorkette und als WtW-CO2e-Faktor für die Berechnung der WtW-Emissionen genutzt. Nutzer*innen des Tools ist es selbst überlassen, entweder die vordefi nierten Werte zu übernehmen oder selbst Werte zu defi nieren. Einen Ausschnitt der im Tool hinterlegten Kraftstoff e und deren Umrechnungsfaktoren zeigt die Tabelle 1. Die Anwendung des Tools wird fortlaufend mit Fallstu- dien im Masterkurs „Technologies and drive concepts in transport logistics” überprüft. Die Fallstudien sind an praxisnahen Aufgabenstellungen ausgerichtet und erlauben den Vergleich von Pkw und Lkw aller Fahrzeug- klassen im gewerblichen Straßengüterverkehr sowie Individualverkehr. Um die Anwendung des Tools zu veranschaulichen, wird eine Handwerks-Fallstudie aus dem Kurs „Technologies and drive concepts in transport logistics“ im Winterse- mester 2020/2021 herangezogen (Bongard & Friesenhahn und Wolff , 2022). Als Vergleichsfahrzeuge dienen Fahr- zeuge von Citroën, einmal als Jumpy in der Dieselvariante (Vehicle 1) und als ë-Jumpy in der BEV-Variante (Vehicle 2). Diese Fahrzeuge werden den leichten Nutzfahrzeugen Abb. 1: Präsentation von Arbeitsergebnissen im Wintersemester 2022/2023 ) U L G W H : r e d l i B (

Titelthema 13 für die Well-to-Wheel-Emissionen des Elektrofahrzeugs (siehe Abb. 4). Wie man deutlich erkennen kann, gibt es gravierende Un- terschiede bezüglich der CO2-Emissionen. Jetzt darf man aber daraus nicht ableiten, dass der Zweck des Dipo-Tools quasi „Werbung“ für Atomstrom sei. Das würde den wis- senschaftlichen Anforderungen einer gesamtheitlichen Sicht nicht gerecht. Immerhin hat auch der Atomstrom „Problemzonen“, um nur kurz auf die Themen Sicherheit und Endlagerung von radioaktiven Abfall zu verweisen. Natürlich wird der Handwerker in Deutschland seine Betriebsstätte aufgrund dieses Ergebnisses nicht nach Frankreich verlegen. Aber er kann aufgrund des Verglei- ches bezüglich der Frage, ob sich die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs „lohnt“, neue Einsichten gewinnen. Zum einen ist die Wirtschaftlichkeit beider Fahrzeuge (unter den zugrunde gelegten Prämissen) nahezu gleich. Für das Klima bietet das Elektrofahrzeug gegenüber dem Dieselfahrzeug Vorteile; auch wenn es nicht völlig emis- sionsfrei ist, wenn man eine Well-to-Wheel-Betrachtung zugrunde legt. Leider wird auch jetzt eine Entscheidung nicht einfach zu treffen sein, da neben Kosten und CO2- Emissionen eine Reihe anderen Faktoren zu berücksichti- gen sind. Das wäre für das Elektrofahrzeug unter anderem das Thema Ladeinfrastruktur oder Reichweite. Expertise hierfür ist übrigens auch Bestandteil des Masterkurses „Technologies and drive concepts in transport logistics”. Ziel des DIPO-Tool-Projektes ist es, für verschiedene Fahrzeuge mit verschiedenen Antriebsformen praxis- orientierte Vergleiche zu ermöglichen, die sowohl Aspekte der Wirtschaftlichkeit als auch Nachhaltigkeit umfassen. Für den Bereich der Wirtschaftlichkeit ist mit Features wie Szenarienanalyse und Berücksichtigung von Inflati- onsraten bereits ein fortgeschrittener Entwicklungsstand erreicht. Für den Bereich der Nachhaltigkeit sind Erwei- terungen in Richtung Life Cycle Assessment in Planung, die sowohl den Herstellungsprozess der Fahrzeuge und deren Komponenten als auch den After-Use-Zeitraum mit Verwertung und Recycling umfassen. Weitere Informationen unter: Website: www.t1p.de/1qb4w Instagram: www.instagram.com/dipotool/ LinkedIn: www.linkedin.com/company/dipo-tool/ Xing: www.xing.com/pages/dipo-tool Abb. 4: WtW im Vergleich Literatur Bongard, Stefan & Friesenhahn, Andreas & Wolff, Jacob (2022): Does it pay off? Tool-supported profitability analysis of alternative drive technologies. Available from Internet: https://doi.org/10.18690/um.epf.5.2022.35 Jöhrens, Julius & Allekotte, Michel & Heining, Florian & Helms, Hinrich & Räder, Dominik & Köllermeier, Nadine & Waßmuth, Volker (2022): Vergleichende Analyse der Potentiale von Antriebstechnologien für Lkw im Zeit- horizont 2030 Teilbericht im Rahmen des Vorhabens „Elektrifizierungspotential des Güter- und Busverkehrs – My eRoads“. Heidelberg/Karlsruhe. Ebd. (2021): Potentialanalyse für Batterie-Lkw – Teil- bericht im Rahmen des Vorhabens „Elektrifizierungs- potenzial des Güter- und Busverkehrs – My eRoads“. https://www.ifeu.de/publikation/potentialanalyse- fuer-batterie-lkw/. Koch, Thomas & Toedter, Olaf & Weber, Philipp (2020): VDI-Studie zur Ökobilanz von Pkws mit verschiedenen Antriebssystemen. Düsseldorf. Piller, Tobias (2023): Brauchen wir Atomstrom für die E-Autos? Available from Internet: https://www.faz. net/-i9d-b25vh Schmied, Martin & Mottschall, Moritz (2014): Berech- nung des Energieverbrauchs und der Treibhausgas- emissionen des ÖPNV. Leitfaden zur Anwendung der europäischen Norm EN 16258. Berlin. Wietschel et al. (2019): Klimabilanz, Kosten und Potenzi- ale verschiedener Kraftstoffarten und Antriebssysteme für Pkw und Lkw. Endbericht. Karlsruhe. Prof. Dr. Stefan Bongard Professur für Betriebswirtschafts- lehre und Logistik Tel. 0621/5203-309 stefan.bongard@hwg-lu.de

Titelthema 15 Daten (Erfassung, Qualität, Verarbeitung und Analyse) Zeit-Ressourcen 73 69 Integration mit bisherigem Reporting/Verknüpfung finanzieller und nicht-finanzieller Werttreiber 49 Organisation/Verantwortlichkeiten Wissens-/Know-how-Ressourcen Motivation/Commitment Finanzielle Ausstattung 34 30 25 24 Andere Herausforderung bei der Umsetzung 4 Prozent 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 ■ n = 134 Größte Herausforderungen bei der Umsetzung der CSRD-Anforderungen Reporting Directive (CSRD), ausein- andergesetzt haben. Die Corporate Sustainability Reporting Directive Mit der CSRD stellt die EU die Nach- haltigkeitsberichterstattung dem fi- nanziellen Reporting gleich. Von der Richtlinie betroffene Unternehmen (definiert durch Jahresumsatz, Be- schäftigtenzahl, Bilanzsumme und Kapitalmarktorientierung) müssen sowohl darüber Auskunft geben, welche Nachhaltigkeitsaspekte sich auf Geschäft und Lage auswirken, als auch darüber, wie das Unternehmen durch seine Tätigkeit auf Umwelt und Gesellschaft einwirkt. In methodi- scher Hinsicht soll es eine inhaltliche Standardisierung durch verpflichtend anzuwendende „European Sustaina- bility Reporting Standards (ESRS)“ geben. Die Richtlinie gilt ab der Be- richtsperiode 2024, zuerst für Unter- nehmen, die bereits jetzt im Rahmen der alten CSR-Richtlinie zur Nachhal- tigkeitsberichterstattung verpflichtet sind, in den folgenden Jahren auch für andere Unternehmen. Kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) sind ab 2026 betroffen. Dass die Zeit drängt, zeigt das Er- gebnis, dass sich zum Zeitpunkt der Unternehmensumfrage im Herbst 2022 27 Prozent der gemäß CSRD be- richtspflichtigen Unternehmen noch nicht eingehend mit dieser Reporting- Richtlinie befasst haben. 63 Prozent haben zumindest erste Analysen der Anforderungen für das Unternehmen durchgeführt, und erst 6 Prozent ha- ben sie bereits abgeschlossen. Und ist erst einmal ermittelt, welche Reporting-Anforderungen die Richt- linie an das Unternehmen richtet, sehen sich Mittelständler bei der Um- setzung einer Vielzahl von Heraus- forderungen gegenüber. Zum einen sehen es 70 Prozent der befragten Unternehmen als schwierig an, die erforderlichen Zeit-Ressourcen zur Verfügung zu stellen, zum anderen ist es für viele Unternehmen eine noch nicht gänzlich bewältigte Herausfor- derung, die erforderlichen Daten zu beschaffen und auszuwerten sowie dann auch in das bisherige Reporting zu integrieren. Dass die Umsetzung des CSRD-Re- porting als Herausforderung wahr- genommen wird, liegt auch daran, dass viele mittelständische Betriebe noch nicht über ein ausreichendes Methoden-Rüstzeug verfügen. So bestätigten nur 24 Prozent der be- fragten Mittelständler, über eine Methode für eine objektive Fort- schrittsmessung bei der Umsetzung von ESG-bezogenen Maßnahmen zu verfügen. Die deutliche Mehrheit von 58 Prozent gab an, keine Methode wie Meilensteintrendanalyse, Life Cycle Analysen, Kanban oder Was- serfallmethode zu diesem Zweck einzusetzen. 18 Prozent der befrag- ten Führungskräfte wussten es nicht und konnten daher gar keine Angabe dazu machen. Auch was Tools für die Verarbeitung ESG-relevanter Daten angeht, gibt es Nachholbedarf. 14 Pro- zent der Unternehmen verwenden noch gar kein Tool, und von jenen, die dies tun, setzen fast 80 Prozent nach wie vor auf Excel. Immerhin 35 Prozent verfügen aber über eine spezialisierte Software, und circa ein Viertel vertraut auf eine Business Intelligence- oder Business Analytics- Lösung. Vor der Erfassung und Analy- se kommt jedoch die Definition von geeigneten Leistungsindika toren.

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) e p p o c i L e h p o t s i r h C : f a r g o t o F / 2 2 0 2 n o n U e h c s i ä p o r u E : d i l i B ( Ursula von der Leyen während ihrer Rede zur Lage der EU am 14. September 2022 Titelthema 19 markt einnehmen. Der Mix im Sys- tem ändert sich fortlaufend und wird bestimmt durch die Einsatzplanung der Stromproduzenten. Ein Kraft- werksbetreiber wird die Erzeugung hochfahren, solange er noch Kapazi- täten zur Verfügung hat und mit der zusätzlich erzeugten Energie einen Gewinn2 einfährt. Dies ist dann der Fall, wenn der Verkaufspreis für die nächste Megawattstunde größer ist als die Kosten für deren Produktion. Man spricht dabei von „Grenzkosten“ oder „marginalen Kosten“, und die unterscheiden sich je nach Technolo- gie sehr stark. Während sie bei Sonne und Wind vernachlässigbar sind, lie- gen sie bei Kernkraft, Kohle, Gas und Öl in etwa auf Höhe der jeweiligen Brennstoffkosten. Diese Reihenfol- ge der Kraftwerke nach Höhe ihrer Grenzkosten wird als „Merit Order“ bezeichnet. Doch woran hängt dann der Preis, den die Betreiber erzielen können? Während Haushaltspreise für Strom vertraglich für eine gewisse Zeit garantiert werden, ändern sich die Großhandelspreise fortlaufend. Nicht umsonst spricht man von der „Strombörse”. Hier läuft der Handel rasch und automatisiert ab, und die Preise schwanken stark. Wenn die Nachfrage unerwartet stark steigt, oder der Wind eine Flaute hat, stei- gen die Preise im Markt bis zu einem Niveau, bei dem entweder Nachfra- ger bereit sind, ihren Verbrauch ein- zuschränken, oder weitere Kraftwer- ke bereit sind, mehr zu produzieren. Meist müssen zusätzliche Erzeuger ans Netz. Die Kraftwerke mit den geringsten Grenzkosten produzieren bereits mit voller Kapazität, also muss der Preis steigen, bis auch ein Kraft- werk mit höheren Brennstoffkosten ohne Verlust arbeiten kann. Es ist daher stets das teuerste Kraftwerk in der Merit Order, das gerade noch gebraucht wird, um die Nachfrage zu decken, dessen Gebot den Marktpreis bestimmt. Oft sind das Gaskraft- werke, und diese setzen dann den Preis, der Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht bringt, für alle. Man spricht von „uniform pricing“ oder dem „pay-as-clear“-Prinzip. Entspre- chend stiegen die Strompreise mit den Gaspreisen, und all die Anbieter, die mit günstigeren Technologien Strom produzieren, erzielten enorme Zusatzgewinne. Diese einfache ökonomische Tatsache führte im Sommer 2022 zu enormer Empörung. Früher ein Nischenthema, bekam das Strommarktdesign plötz- lich die wohl prominenteste politi- sche Bühne Europas: die der „State of the Union“-Rede der Präsidentin der Europäischen Union. Am 14. Septem- ber 2022 postulierte Ursula von der Leyen: „Die derzeitige Ausgestaltung des Elektrizitätsmarkts – die auf dem Merit-Order-Prinzip beruht – wird den Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher nicht länger gerecht. (…) Aus diesem Grund werden wir den Elektrizitätsmarkt einer tiefen und umfassenden Reform unterziehen.“ Auch aus den Mitgliedsländern ka- men Stimmen, die dem Strommarkt- design die Schuld für die hohen Preise gaben. Es klang an, dass es zu einer Abkehr vom einheitlichem Preis und eine Hinwendung zum „pay-as-bid“- Prinzip kommen könnte. ‚Pay-as-bid‘ bedeutet, dass jeder Anbieter nur noch den selbst gebotenen Preis er- hält. Die Hoffnung: Damit sollen all die Kraftwerke mit geringeren Kosten nicht mehr die exorbitanten Preise der Gaskraftwerke erzielen. Doch die Hoffnung trügt. Das Problem liegt in den Anreizen: Bisher wird günstig erzeugter Strom auch mit günstigen Geboten auf den Markt geworfen. Solche Anbieter kommen mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Zuge, und bei höheren Preisen profitieren sie mit. Beim ‚pay-as-bid‘-Design hängt jedoch der eigene Erlös vom eigenen Gebot ab. Jeder Anbieter erhält auf keinen Fall mehr als den selbst ge- wählten Preis. Was günstig klingt, bereitet Schwierigkeiten, denn die Anbieter beginnen zu spekulieren, welchen Aufschlag auf die Kosten sie verlangen können, ohne auf ihrer Erzeugung sitzen zu bleiben. Die Ge- bote sind nicht mehr an den Kosten orientiert, die Preise werden unbe- rechenbar, und es wird wahrschein- licher, dass Kraftwerke mit hohen Kosten produzieren, während güns- tige stillstehen, weil sich deren An- bieter mit ihrem Gebot vertan haben. Das bedeutet gesamtwirtschaftliche Ineffizienz und letztlich keine Kosten- einsparung. Wir kennen die Situation in umge- kehrter Form von klassischen Aukti- onen oder auch von Ebay. Dort steigt der Preis bis auf ein Niveau, bei dem nur noch ein Bieter bereit ist mitzu- gehen. Entsprechend ist man bereit, einen Preis bis zur eigenen Schmerz- grenze zu bieten, denn das, was man im Erfolgsfall zahlt, hängt nicht vom 1 Quelle: BDEW https://www.bdew.de/ media/documents/220812_Bundes- deutscher_Strommix_2021.pdf 2 Genau genommen ist kein Gewinn erforderlich, es reicht ein positiver Deckungsbeitrag zu den Fixkosten.

Titelthema 21 Von der Forschung direkt in den Hörsaal Nachhaltigkeit im Weinbau von Kirsten Gerling Die Verzahnung von Forschung und Lehre wird am Weincampus Neustadt groß geschrieben. Dabei bietet Biodiversität im Weinbau Studierenden mannigfache Möglichkeiten, Forschungsarbeit zu leisten und von ihr zu profi tieren. Auf großes Interesse stößt das Thema Unterstockbegrünung. Das Interesse der Studierenden am Weincampus Neustadt an praxisna- hen und zukunftsorientierten The- men ist sehr groß. Seit letztem Jahr wird im Zuge eines Forschungspro- jektes am DLR Rheinpfalz untersucht, welche Begrünungspfl anzen für eine Unterstockbegrünung geeignet sind. Gleichzeitig sollen den Winzerinnen und Winzern Handlungsempfeh- lungen zur Etablierung einer Unter- stockbegrünung als Alternative zu herkömmlichen Unterstockbearbei- tungsmethoden angeboten werden. Studierende des Weincampus par- tizipieren an dieser Forschung von Anfang an. Das Beikrautmanagement im Unterstockbereich von Reben spielt zur Aufrechterhaltung der Trau- benerträge und -qualität eine große Rolle. Um einen nachhaltigen Wein- bau zu realisieren, ist es notwendig, nach Alternativen zu bisher üblichen mechanischen und chemischen Ver- fahren der Beikrautregulierung zu forschen. Gezielte Einsaaten niedrig- wachsender, wenig nährstoff konkur- rierender, fl achwurzelnder Pfl anzen, die sich gegenüber unerwünschten Beikräutern durchsetzen, bieten ein nachhaltiges Potential, das Ökosys- tem Weinbau aufzuwerten. So werden auch in diesem Jahr Ba- chelorarbeiten durchgeführt, bei denen Begrünungspfl anzen sowohl im Freiland als auch unter kontrol- lierten Anzuchtbedingungen in einer Klimakammer evaluiert werden. Im Fokus steht dabei der Einfl uss der Kontroll- und Begrünungsvarianten auf den Wasser- und Nährstoff haus- halt des Bodens und der Rebe. Die Messtechniken, die Studierende dabei einsetzen, sind sehr vielfältig und orientieren sich am aktuellen Stand der Technik. Beispielsweise werden zur Erfassung des Deckungsgrades der Pfl anzen im Weinberg eigens konstruierte Fotoboxen und Bildaus- wertungs-Software sowie neuartige Datenlogger für Bodenparameter verwendet. Erste valide Ergebnisse erwartet die Forschungsgruppe noch dieses Jahr. Die Wahl der Beikräuter ist im nachhaltigen Weinbau als Alternative zu mechanischen und chemischen Verfahren entscheidend. (Bild: Katharina Weihbrecht/DLR Rheinpfalz) (Grafi k: Freepik)

Titelthema 23 Nachhaltige Unternehmen können sich günstig finanzie- ren und somit expandieren Aktienkurs ohne nachhaltige Investoren i ) n m a J a t s ö G . r D . f o r P : k fi a r G ( Wirkung nachhaltigen Anlegens auf die Bewertung von Unternehmen 140 120 100 Aber: Anleger ohne Nach- haltigkeitspräferenz können „Sünden-Aktien“ billig kaufen 40 20 0 Bad and Evil Corp. Good and Sustainable Corp. Abb. 1: Wirkung nachhaltigen Anlegens auf die Bewertung von Unternehmen www.hwg-lu.de mindest gemäß der vom Autor über verschiedene Wege (Vorlesungen, LinkedIn-Umfragen) eingeholten nicht- repräsentativen Evidenz. Insbesondere das Studieren- den-Feedback hierzu steht im Widerspruch zur häufig geäußerten These, wonach Nachhaltigkeit gerade für die jüngere Generation besonders wichtig sei – zumindest scheint dies nicht für das Trading mit Wertpapieren zu gelten. Die Portfoliotheorie empfiehlt Anleger*innen eine mög- lichst weitgehende Streuung beziehungsweise Diversifi- kation ihrer Anlagen auf viele Einzeltitel. Durch Ausschluss von und Fokussierung auf bestimmte Unternehmen stehen einem nachhaltigen Anlageportfolio weniger Titel zur Diversifikation zur Verfügung. Dass dies nach- teilig sein kann, sieht man an der Unterperformance nachhaltiger Portfolios im Vergleich zu Portfolios ohne Nachhaltigkeitsfokus im Jahr 2022, die durch die hohe Kurssteigerung von in der fossilen Energiegewinnung tätigen Unternehmen zu erklären ist. Der Sinn mancher Ausschlusskriterien lässt sich durchaus hinterfragen, beispielhaft zu sehen am Ausschluss der Erzeugung fossiler Energie. Trotz großer Investitionen in erneuerbare Energien liefern fossile Energiequellen immer noch circa 80 Prozent der Primärenergie der Erde. Ob bereits heute ein Stopp aller Investitionen in die wei- tere Exploration dieser Energien möglich ist, erfordert zumindest eine kritische Diskussion, zumal sich unter den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (UN) nicht nur unter Punkt 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“, sondern auch unter Punkt 1. „Keine Armut“, 2. „Kein Hunger“ und 7. „bezahlbare und saubere Energie“ finden. Nicht zuletzt führt eine höhere Bewertung nachhalti- ger Unternehmen spiegelbildlich zu einer Unterbewer- tung nicht-nachhaltiger Unternehmen, wie Abb. 1 zeigt. Dies führt zu höheren Renditechancen bei letzteren, die Investor*innen nutzen, die nicht nach Nachhaltigkeits- kriterien investieren. Dies wiederum treibt die Kurse nicht-nachhaltiger Unternehmen wieder nach oben. Letztlich führt dieser Prozess nur zu einer Umverteilung von Wertpapieren zwischen den verschiedenen Gruppen von Anleger*innen, nicht jedoch zu einem vollständigen Kapitalabzug weg von nicht-nachhaltigen Unternehmen. Nachhaltige Anlageinstrumente haben also durchaus komplexe Wirkungen. Dies sollte man sowohl bei der Definition einer eigenen Anlagestrategie im Hinterkopf behalten, als auch im Austausch mit Anlageberater*innen, was es ermöglicht, diesen zumindest einige kritische Fragen zu stellen. Prof. Dr. Gösta Jamin Professur für Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre Tel. 0621/5203-350 goesta.jamin@hwg-lu.de

Aktuell 25 Neue Vizepräsidentinnen gewählt Amtsantritt von Professorin Dr. Edith Rüger-Muck und Professorin Dr. Nina Knape Der Senat der HWG LU hat am 14. Dezember 2022 zwei neue Vizepräsidentinnen gewählt: Die bisherige Amts- inhaberin Professorin Dr. Edith Rüger-Muck stellte sich erneut zur Wahl und wurde einstimmig im Amt bestätigt. Ihre zweite Amtszeit begann am 1. Februar 2023. Ebenfalls mit großer Mehrheit wurde Professorin Dr. Nina Knape gewählt. Sie löste am 1. März 2023 ihre Vorgängerin Professorin Dr. Ellen Bareis ab, die auf eigenen Wunsch nicht wieder antrat. Die beiden Vizepräsidentinnen kom- plettieren zusammen mit Hochschulpräsident Professor Dr. Gunther Piller und Kanzlerin Carolin Nöhrbaß die Hochschulleitung der HWG LU. Die Amtszeit der Vize- präsidentinnen beträgt vier Jahre. Professorin Dr. Edith Rüger-Muck ist seit Februar 2019 Vi- zepräsidentin für Internati- onales und Diversity der Hochschule. Sie studierte Betriebswirt- schaftslehre an der Univer- sität Mannheim und arbeitete an- schließend als wissen- schaftliche Mitarbeiterin an der Wissenschaftlichen Hoch- schule für Unternehmensführung (WHU) in Vallendar, bevor sie 2003 promoviert wurde. Ihr Promotionsthema führte sie als Marketing Research Assistant zur Firma Microsoft in Redmond, WA. Unterschiedliche Stationen bei Europ car in Hamburg folgten, zuletzt als Marketing- Direktorin und Prokuristin mit internationalen Marke- Prof. Dr. Edith Rüger-Muck ting & Pricing-Projekten in Paris, Barcelona, Madrid und London. 2011 wurde sie auf eine Professur für Marketing an die Hochschule Ludwigshafen berufen und war zu- nächst am Weincampus Neustadt tätig. Seit 2015 leitet sie den Masterstudiengang Internationales Marketing Management. Mit der neuen Amtszeit änderte sich der Zuschnitt ihres Ressorts: Sie ist nun Vizepräsidentin für Internationales und Kommunikation. Professorin Dr. Nina Knape hat seit 2015 die Profes- sur für Hebammen- wissenschaft inne und ist Leiterin der Bachelorstudien- gänge Hebam- menwesen und Hebammenwis- senschaft sowie Mitglied im Hoch- schulrat der HWG LU. Die 47-Jährige hat nach ihrer Berufszulas- sung als Hebamme Pflege- und Gesundheitsmanagement an der Hochschule Osnabrück studiert. Ihr besonderes Interesse gilt der Versorgungs- forschung. Gesundheitsökonomische Evaluationen für das geburtshilfliche Versorgungsmodell Hebammen- kreißsaal und die Bedeutung von Betreuungsdichte und Arbeitsbelastung von Hebammen für die geburtshilfliche Versorgungsqualität stehen hierbei im Fokus. Ihre Pro- motion hat sie an der Universität Witten/Herdecke 2017 abgeschlossen. Professorin Dr. Nina Knape übernahm im März 2023 das Amt der Vizepräsidentin für Studium, Lehre & Diversität. Prof. Dr. Nina Knape ew ) U L G W H : r e d l i B (

Aktuell 27 Die neue Leiterin des Gründungsbüros der HWG LU, Prof. Dr. Christina Stadler, umrahmt von den ehemaligen Studie- renden und Unternehmensgründer*innen Jan Stratmann (BitterPower GmbH), Lena Geib (Lena Geib Photographie) und Simon Jäger (RE-ALIS GmbH). Nachdem die drei Gründer*innen sich und ihren Werdegang nacheinander in jeweils zehnminütigen Slots vorge- stellt hatten, arbeitete Gastgeberin Christina Stadler in einer moderierten Fragerunde dann nochmal Motiva- tion, Erfahrungen, Hürden, die Rol- le des Umfelds, Schwierigkeiten in Zeiten der Pandemie, Erfahrung mit Investoren und den Arbeitsalltag ih- rer Gäste heraus und griff dabei auch zahlreiche Fragen aus dem Publikum auf. Der Re-Opening-Abend klang bei entspanntem Networking mit Getränken und Snacks aus. Hochschule bietet Anlaufstelle für Gründungswillige Potenzielle Gründerinnen und Grün- der zu unterstützen, ist das Anliegen des Gründungsbüros, das 2018 als Kooperationsprojekt mit der Hoch- schule Worms unter dem Namen „R(h)eine Gründersache“ entstanden ist, und nach einer Umstrukturie- rungsphase nun unter neuer Leitung wieder Fahrt aufnimmt. Als Professo- rin für Entrepreneurship sei Christina Stadler geradezu prädestiniert für diese Aufgabe, stellte Vizepräsiden- tin Professorin Dr. Nina Knape bei der Begrüßung zum Re-Opening ihre Kollegin dem Publikum in der Aula vor. Absolvent*innen bestmöglich auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten und in ihn zu integrieren, sei eine wichtige Aufgabe von Hochschulen, so Nina Knape. Aber als Alternative wolle die HWG LU auch eine Anlauf- stelle bieten, die Gründungswillige mit wichtigen Ansprechpartnern und Institutionen vernetzt. Weitere Informationen unter: www.hwg-lu.de/forschung/service/ gruendung (Bild: HWG LU/Käufer) Prof. Dr. Christina Stadler Leiterin Gründungsbüro Professur für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Entrepreneurship Tel. 0621/5203-278 christina.stadler@hwg-lu.de

Aktuell 29 Den „feinen Menschen“ Wolfgang Anders würdigte auch Professor Dr. Klaus Blettner, Dekan des Fachbereichs Marketing und Personalmanagement, der Professor Dr. Wolfgang Anders zeitgleich mit dessen Ernennung zum Ehrensenator in den wohlverdienten Ruhestand verab- schiedete: „Wir verlieren einen Fachmann für Organisato- rische Kommunikation, Management und Hochschulen, einen sehr engagierten und ausgesprochen international aufgestellten Professor und einen feinen Kollegen und Menschen“, sagte Blettner zum Abschied. Auch Professor Dr. Wolfgang Anders ließ seine Präsident- schaft an der Hochschule in Ludwigshafen nochmal mit dem „Abstand der letzten Jahre“ Revue passieren und nahm die Gäste mit auf eine „tour d’ horizon“ von den Anfängen als eigenständige Hochschule bis zur Fusion mit der Evangelischen Fachhochschule 2008/2009: von der Profil- und Infrastrukturbildung über Neubauten (OAI und B-Gebäude), dem Auflegen eines Stadtmarketing- prozesses oder der Frauenförderung bis hin zum Aufbau des internationalen Partnernetzwerks oder der Projektie- rung des Weincampus Neustadt – immer begleitet von engagierten Mitstreiterinnen und Mitstreitern. Zentrale Eckpfeiler seiner Arbeit seien dabei das Miteinander statt Gegeneinander, Offenheit für Veränderung, Transparenz und Partizipation gewesen, so Anders. Wolfgang Anders war seit 1993 an der Hochschule in Ludwigshafen, zunächst als Professor für Management, ab 1995 als Abteilungsdekan der damaligen Fachhochschule Rheinland-Pfalz. Von 1996 bis 2009 verantwortete Wolf- gang Anders dann die Geschicke der nun selbstständigen Hochschule als Gründungspräsident beziehungsweise Präsident. Seit seinem selbst gewählten Rückzug aus der Führungsposition 2009 war Anders der HWG LU bis zu seinem Ruhestand als engagierter Professor für BWL, insbesondere Unternehmensführung und Logistik, im Fachbereich Marketing und Personalmanagement verbunden. ew WIR SUCHEN DICH! NEBENJOB EHRENAMT PRAKTIKUM Die Offene Hilfen gGmbH der Lebenshilfe Ludwigshafen am Rhein ist ein gemeinnütziger, ambulanter Dienst für Menschen mit geistiger Behinderung aller Altersstufen und ihren Familien. WIR SUCHEN FREIZEITBEGLEITER*INNEN ∙ Begleitpersonen für Treffs und Ausflüge ∙ Begleitpersonen für Freizeiten und Ferienprogramme ∙ Freizeitassistenten:innen für erwachsene Menschen mit Behinderung ∙ Mitarbeitende im Familienunterstützenden Dienst für die Einzel- begleitung von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung WIR BIETEN ... ∙ viele schöne Momente und echte Begegnungen ∙ Wertschätzung deiner Arbeit ∙ Aufwandsentschädigung im Sinne der Übungsleiterpauschale ∙ Einführung in die ehrenamtliche Arbeit der ambulanten Behindertenhilfe ∙ Begleitung und Anleitung ∙ themenbezogene Fortbildungen VORAUSSETZUNGEN Eine abgeschlossene Ausbildung oder Vorkenntnisse sind nicht notwendig, wichtig sind vielmehr Spaß an Begegnungen, eine wertschätzende Grund- haltung gegenüber Menschen mit geistiger Behinderung und ihrem Lebensumfeld, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit. WENN DU INTERESSE HAST, MELDE DICH BEI UNS! Mehr Informationen gibt es auf der Homepage https://lebenshilfe-ludwigshafen.de/familie-und-freizeit/ offene-hilfen/informationen-fuer-ehrenamtliche/ oder im Austausch mit Gabi Wetzel (0621/300128-56) offenehilfen@lebenshilfe-lu.de Wir haben jederzeit (stunden-/tage-/wochenweise) Bedarf und freuen uns, von dir zu hören! Programmheft Homepage Offene Hilfen Stellen/Ebay Alle Jobs der Lebenshilfe Ludwigshafen/Rhein finden Sie unter https://lebenshilfe-ludwigshafen.de/jobs/

Aktuell 31 Konnichiwa und Sayonara! K i n d e ru n i Die Kinderuni der HWG LU öff net auch im Sommersemes- ter 2023 wieder ihre Pforten und bietet Kindern zwischen acht und zwölf Jahren auf kindgerechte Art Einblick in die Themen der Hochschule: So heißt es am 3. Mai 2023 „Konnichiwa und Sayonara!“, wenn Christine Liew, Stellvertretende Direktorin des hochschulzugehörige Ostasieninstituts, und Dr. Satomi Adachi-Bähr, Lehrkraft für Japanisch, die jungen Studieren- den mit dem Mini-Kurs „Japanisch für Kids“ ins Land der aufgehenden Sonne mitnehmen. Gemeinsam erproben die Schülerinnen und Schüler, wie man sich auf Japanisch begrüßt oder wie man seinen Namen schreibt. Auch woher die wunderschönen japanischen Schriftzeichen kommen, wird geklärt. Und natürlich dürfen die Kids sich auch selbst in der Kunst der Kalligrafi e versuchen. Am 14. Juni 2023 geht Dr. Gösta Jamin, Professor für Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre im Fachbereich Dienstleistungen & Consulting, dann gemeinsam mit den Nachwuchsstudierenden der Frage nach: „Was ist eigentlich Geld und wie kommt es in die Welt?". Wie Dagobert Duck in die Münzen seines Geldspeichers tauchen die Kinder dabei tief ein in die Welt des Geldes – was es damit auf sich hat, wie es entstanden ist und welche Probleme es mit sich bringen kann. Zum Abschluss des Kin- deruni-Programms im Sommer semester spü- ren die Kids dann am 28.06.2023 gemein- sam mit Annika Wer- ner und Professor Dr. Armin Leibig vom Bereich Pfl egepä- dagogik des Fachbereichs Sozial- und Gesundheitswesen dem Phänomen der „Wunden“ nach. Wundheilung ist nämlich ein echtes Wunder der Natur und spannend wie ein Krimi: Man kann sie mit einem kleinen Kampf vergleichen, in dem sich der Körper gegen die Angriff e von außen wehrt. Da ist ganz schön was los im Körper! Am Ende der Kinderuni-Vor- lesung wissen die Kleinen genau, was dabei passiert, wie eine Wunde bes- tens versorgt wird und wann man mit einer Verletzung bes- ser zum Arzt oder zur Ärztin muss. Die Kinderuni-Vorlesungen sind kostenfrei und stehen allen Kindern zwischen acht und zwölf Jahren off en. Eine Anmeldung ist wegen der be- grenzten Platzzahl erforderlich. Die Vorlesungen sind eine gemeinsame Aktion des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit Rhein- land-Pfalz mit den Hochschulen des Landes. Weitere Informationen unter: www.hwg-lu.de/kinderuni ew ) k i p e e F f u a t e s y r o t s : d l i B ( ) x o b r u o l o C : d l i B ( ) k i p e e F f u a t e s y r o t s : d l i B (

„Lebenslanges Lernen: 50 PLUS“ im Sommersemester 2023 „50 PLUS“-Vorlesungen sind kostenfrei und stehen allen Interessierten off en 04.05.2023 – 17.00 Uhr Tibet und der Dalai Lama. Historie, aktuelle wirtschaftspolitische Einordnung und Ausblick. Dozent: Prof. Dr. Manuel Vermeer, Lehrkraft für Chinesisch am Ostasieninstitut, Consultant, Thriller-Autor 25.05.2023 – 17.00 Uhr Die Vermessung von allem – das quantifi zierte Ich Dozent: Prof. Dr. Jörg B. Kühnapfel, Professor für General Management im Fachbereich Marketing und Personalmanagement 29.06.2023 – 17.00 Uhr In vino veritas – über die Wissenschaft und den Genuss des Weines Dozent: Prof. Dr. Dominik Durner, Weincampus Neustadt, Professor für Lebensmittel- technologie und Oenologie / Studiengangsleiter Dualer Studiengang Weinbau & Oenologie Informationen und Anmeldung vorab unter: www.hwg-lu.de/50plus Veranstaltungsort: A-Gebäude, Ernst-Boehe-Straße 4, 67059 Ludwigshafen

International 35 ther Piller, gehört die HWG LU zum exklusiven Kreis von fünf Hochschu- len weltweit, die mit der NCU einen intensiven, erweiterten Austausch im Bereich Lehre, Forschung und Trans- fer pflegen. Neben dem Ausbau der Beziehungen mit dem OAI besteht seitens der NCU besonderes Inter- esse, auch den Austausch mit den Studiengängen im Bereich Pflege und Hebammenwissenschaft auf- und auszubauen – betreibt die NCU doch eines der größten regionalen Krankenhäuser mit über 1000 Betten. Ein weiteres Highlight der Japan- Reise war der Besuch der Fukushi- ma Universität, Partnerin des OAI seit 2016. Aktuell verbringen dort drei Studierende des Studiengangs „International Business Manage- ment (East Asia)“ ihr Auslandsjahr. Bei dem Besuch wurde insbesondere die Erweiterung der Kooperation auf Forschung und Transfer besprochen: Nach dem Atomunglück im Jahre 2011 bemüht sich die Präfektur Fukushima um eine Vorreiterrolle bei der voll- ständigen Umstellung auf erneuer- bare Energien in Japan. Hier ergeben sich sehr interessante Vergleichsmög- lichkeiten zur deutschen Energie- politik. Zum vertieften Verständnis besichtigten Piller und Rövekamp anschließend eine hochmoderne Anlage zur Erzeugung von Wasser- stoff aus Solar- und Wellenenergie in Namie an der Küste von Fukushima. Energiethemen werden seit einigen Jahren schwerpunktmäßig am OAI behandelt; die vertieften Kontakte zur Fukushima Universität eröffnen hier künftig weitere Perspektiven. ew Prof. Dr. Frank Rövekamp Leitung Ostasieninstitut Tel. 0621/5203-438 roevekamp@oai.de

International 37 Eine Studierendengruppe des Masterstudiengangs IHRM besuchte gemeinsam mit Prof. Dr. M. Vermeer die Somaiya University in Indien. ) y t i s r e v i n U a y i a m o S : d l i B ( HWG LU und Ostasieninstitut bauen Zusammenarbeit mit der indischen Somaiya University weiter aus „ Deutschland braucht mehr Indien-Kompetenz“ von Manuel Vermeer ) k i p e e r F : d l i B ( Nachdem ich 2019 mit einigen Stu- dierenden des Masterstudiengangs International Marketing Manage- ment und Studiengangleiterin Pro- fessorin Dr. Edith Rüger-Muck bereits eine Woche in der indischen Metro- pole Mumbai sowie im nahegelege- nen Pune verbracht hatte, um dort die Arbeit deutscher Firmen kennen zu lernen, landesspezifi sche Mar- ketingmaßnahmen zu diskutieren und wichtige kulturelle Einblicke zu gewinnen, fuhr ich im Februar 2023 erneut nach Indien, diesmal mit elf Studierenden des Masterstudien- gangs International Human Resour- ces Management. Neben Mumbai, dem früheren Bombay, ging es auch nach Agra zum Taj Mahal und nach Delhi. Neben Einblicken in die Kultur stan- den auch Besuche an der Indo-Ger- man Chamber of Commerce (IGCC), der deutschen Außenhandelskammer in Mumbai sowie am Goethe-Institut auf dem Programm. Ein weiterer Hö- hepunkt war ein ganztägiger Besuch an der Somaiya Uni- versity, mit der bereits enge Kontakte bestehen. So durfte ich vor einigen Jahren dort die Etablierung des Masterstudien- gangs Chinese Studies unterstützen und wurde eingeladen, auch weiter- hin als Member des Board of Directors beratend tätig zu sein. Auch einer der Studierenden am hochschulzugehö- rigen Ostasieninstitut (OAI), der auf- grund der Covid-Restriktionen sein Auslandsstudium nicht in der Volks- republik China absolvieren konnte,

International 39 39 Szene in Indien ist! Die Hochschule unterstützt die Studierenden in ihren Aktivitäten, fördert den Wettbewerb und stellt fi nanzielle Mittel bereit. Auf dem Campus konnten wir uns selbst ein Bild davon machen, da wir bei unserem Rundgang von kleinen Start-ups angesprochen wurden, die uns von ihren Produkten, hier meist aus dem Lebensmittelbereich, über- zeugen wollten. Wir probierten brav verschiedene Speisen und Getränke; die Studierenden sammelten unser Feedback, da es ihnen bei der Ein- werbung neuer Mittel hilft. Der Besuch an dieser privaten Hoch- schule mit mehr als 40.000 Studie- renden war äußerst fruchtbar, und wir planen derzeit eine Summer School, vielleicht schon in 2024. Ein weiterer Student des OAI wird zu- dem nach seinem Taiwan-Aufenthalt nun auch ein halbes Jahr in Mumbai verbringen. Nach einem halbstündigen Fuß- weg – bei über 30 Grad und dem chaotischen Straßenverkehr kam manchen die Strecke sicher länger vor – wartete dann die Indo-German Chamber of Commerce auf uns. Wir wurden auch hier sehr herzlich emp- fangen, indischer Masala Chai Tee, Kaff ee und Kekse wurden gereicht und eine Mitarbeiterin führte uns kompetent und unterhaltsam in die Arbeit der Kammer ein. Sie ist mit mehr als 5000 Mitgliedern die größte aller deutschen Außenhandelskam- mern, fördert die deutsch-indische Zusammenarbeit, unterstützt bei An- siedlungen deutscher Unternehmen, berät juristisch und hilft bei der Per- sonalsuche. Die Studierenden stellten interessiert Fragen, auch zu mögli- chen Praktika, die bei der Kammer auf off ene Ohren stießen. Ein kurzer Lebhafte Diskussion mit Dr. Raman Ramachandran (rechts) über deutsch-indische Beziehungen Szene, von der wir noch viel hören werden. Indien ist neben China die zweite große Atommacht in Asien; die Ri- valität ist nicht ungefährlich. Wir brauchen dringend mehr Indienkom- petenz in Deutschland, und diese Exkursion hat vielleicht ein bisschen dazu beigetragen. Alle waren von der Reise und den Eindrücken begeistert, kehrten mit vielen, auch nachdenk- lich stimmenden, Bildern zurück und – wir vermissen schon jetzt das spicy food! Rundgang durch die Räumlichkeiten schloss diesen interessanten Einblick in die Arbeit deutscher Unternehmen vor Ort ab. Wie sehr sich das Indienbild mei- ner Studierenden in wenigen Tagen verändert hatte, zeigte allein schon dieses Interesse: Es hätte sich wohl keine der Studentinnen vor der Reise vorstellen können, einmal in Indien zu leben, wenn auch nur für wenige Monate. Und nun durchaus ernst gemeinte Fragen dazu! Ich denke, dies ist das vielleicht Wich- tigste, das alle mit nach Hause neh- men: Indien ist anders, als man es sich vorstellt. Es ist bunter, diver- ser, sicherer, fröhlicher, aber auch moderner, als aufstrebende Weltmacht ernst zu nehmen, mit einer spannenden Start-up- ) y h p a r g o t o h p e n e fi a n i l a : d l i B ( ) k i p e e r F : d l i B (

zu funktionieren scheint. Laut Viren liegt dies daran, dass die Menschen ein immenses Verantwortungsgefühl haben und die Arbeitsmoral in Indien eines der höchsten Güter ist. Wir, als deutsche Personaler*innen, waren von den dortigen Arbeitsbedingun- gen und Arbeitssicherheitszuständen zunächst ziemlich schockiert. Uns hat es allen in den Fingern gejuckt, und wir hätten am liebsten gehol- fen, den Laden umzukrempeln. Doch leider ist es eine Tatsache, dass sich die meisten Menschen keine verbes- serten Arbeitsbedingungen leisten können und finanziell gezwungen sind, dort unter diesen Bedingun- gen zu arbeiten. In Indien ist dieser Zustand Realität. Das birgt natürlich gesundheitliche Gefahren für alle Be- teiligten und bildet auf der anderen Seite einen Nährboden für Innovatio- nen. Man nennt das Arbeiten mit den vorhandenen Gegebenheiten und die daraus entstehenden Innovationen „juggad”. Wir alle wissen nun mehr zu schätzen, dass saubere Wäsche im Laden nicht durch Zauberhand dort landet, sondern durch harte Arbeit von Menschen mit ihren eigenen Geschichten, Ängsten und Sorgen. Also DANKE. Anschließend sind wir in das zweit- größte Slum Asiens gefahren, das Dharavi Slum, mit mehr als einer Million Einwohner*innen. Wir konn- ten kaum glauben, auf welch engem Raum die Menschen hier leben, arbei- ten und schlafen und waren teilweise sehr geschockt. Andererseits haben die Menschen uns so freundlich begrüßt, und vor allem die Kinder waren sehr dankbar, als wir ihnen Süßigkeiten gaben, die wir extra aus Deutschland mitgenommen hatten. Das Strahlen der Kinder und die Dank- barkeit in ihren Augen wird so schnell keiner von uns vergessen. An diesem Tag wurde uns allen schlagartig be- wusst, wie wenig die Menschen dort haben, aber wie glücklich sie trotz International 41 Mit dem Segelboot und Guide Viren durch den Hafen von Mumbai Süßigkeiten für die Kinder Kinder im Wäscherei-Dorf „Dhobi Ghat“ in Mumbai

Wir konnten so viele neue Eindrücke gewinnen, die indische Kultur ken- nenlernen und vor allem auch mit Menschen in Kontakt treten. Ja, die Menschen sind dort nicht reich in finanzieller Hinsicht, woran die meisten vielleicht im ersten Moment denken. Dafür sind sie unglaublich reich an Beziehungen, Verbindungen, Emotionen und Leben. Wir nehmen für unsere Zukunft mit, uns auf die wichtigen Dinge im Leben zu besinnen und Kleinigkeiten mehr wertzuschätzen. Nochmals vielen Dank an Professor Dr. Vermeer, der diese großartige und lehrreiche Erfahrung möglich gemacht hat! International 43 Die Studierenden nehmen viele neue Eindrücke von Indien mit nach Hause. (Alle Bilder: IHRM-Studierendengruppe, 2. Sem.)

International 45 Am Abend desselben Tages treff e ich bereits einige Teil- nehmende des Programms „Sustainability in International Business“. Auch sie haben eine lange Reise auf sich genom- men, um nach Maribor zu kommen. Die Herkunftsländer reichen von Osteuropa wie Litauen oder Tschechien bis ganz in den Süden Europas nach Portugal oder Spanien. Sofort entstehen die ersten Gespräche, und man tauscht sich aus über die Besonderheiten der Anreise oder die Gründe, „warum es einen nach Maribor verschlagen hat“. Am nächsten Morgen beginnt das offi zielle Programm mit einer Einführungsveranstaltung, moderiert von Dr. Roma- na Korez Vide, Professorin an der University of Maribor Wie die ganze Stadt ist auch die University of Maribor von viel Grün umgeben. räumen und einen authentischen Einblick in die Kultur und Nachhaltigkeitsstrategie Sloweniens zu bekommen. Mein Abenteuer besonderer Art beginnt bereits auf dem Weg nach Maribor, der zweitgrößten Stadt Sloweniens, die ganz im Nordosten des Landes nahe der österreichischen Grenze gelegen ist. Insgesamt wechsle ich auf der Anreise sieben Mal das Verkehrsmittel, hoff e dabei stets, meinen eng getakteten Reiseplan einhalten zu können und schaff e es tatsächlich, keinen Zug oder Bus zu verpassen! Die letzten Kilometer lege ich mit dem Stadtbus in Richtung meiner Unterkunft und schließlich zu Fuß zurück. Meine vorübergehende Bleibe wird durch das ERASMUS+ Pro- gramm kostengünstig zur Verfügung gestellt. Erschöpft durch den langen Reisetag von ungefähr zwölf Stunden bin ich froh, mich endlich ausruhen zu können. Am nächsten Morgen des einzigen programmfreien Ta- ges verlasse ich mein Zimmer in aller Frühe und erkunde Maribor. Schnell fällt auf, die Stadt, die sich selbst als Vorreiter für grünen Tourismus bezeichnet, bricht nicht mit ihrem Versprechen. Der gesamte urbane Bereich ist mit Bäumen sowie großen Parks durchzogen und liegt inmitten hoher Berge, die sich links und rechts der Stadt emporstrecken. Ein Stück Heimat sticht ebenfalls sofort ins Auge: An den Berghängen lassen sich Weinreben ent- decken, und später erfahre ich, dass die älteste Weinrebe der Welt mit einem stolzen Alter von über 400 Jahren am Ufer der Drau steht, nur wenige hundert Meter entfernt vom historischen Stadtzentrum. Dieses zieren Gebäude aus verschiedenen Architektur-Epochen, die gemeinsam ein lebendiges und einzigartiges Stadtbild erzeugen sowie eine interessante Geschichte zu erzählen haben. Die Burg von Maribor, ebenfalls gelegen im Zentrum der Stadt, vereint gleich mehrere Stilepochen in einem Bauwerk; so begann ihre Entstehungsgeschichte im 15. Jahrhundert und endete nicht bis zum Ausklang der Frühen Neuzeit. In den Wänden der Kathedrale St. Johannes dem Täufer gegenüber des Nationaltheaters lassen sich deutsche Inschriften als Relikte aus der Besatzungszeit entdecken. Teilweise wird der überwiegend klassische Baustil der Stadt durch schlichte Betonbauten gebrochen, die noch aus einer Zeit stammen, in der Wohnraum und Ressourcen besonders knapp waren.

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International 49 Das Wohnheim (Bild oben) und die Uni-Cafeteria (Bild unten) Viel wurde frontal unterrichtet, ab und zu gab es Grup- penarbeiten. Häufig wurde auf freiwillige Leistungen hingewiesen, die letztendlich nicht gar so freiwillig waren, da alle italienischen Studierenden sie machten. Sofort bekam ich den Eindruck, dass alle sehr fleißig waren. Leider gab es nur wenig inhaltlichen Austausch in den Vorlesungen; Fragen waren ebenfalls eine Seltenheit. Das machte jedoch die Inhalte nicht weniger spannend, denn vieles, was ich in Varese lernte, hatte ich vorher nur im Ansatz gehört, aber noch nicht tiefer besprochen. Entgegen meiner Erwartung waren die Anforderungen, die die Uni stellte, ziemlich hoch. Daher lernte ich in der Weihnachtspause viel für die Klausuren, die im Januar stattfanden. Ich absolvierte meine fünf Module erfolg- reich, was mich sehr glücklich machte, denn das bedeu- tete, dass ich die perfekte Mischung zwischen dem Er- kunden der Umgebung und dem Lernen gefunden hatte. Varese Die Stadt liegt im Norden Italiens, umrahmt von der Schweiz im Norden, dem Lago di Como im Osten, dem Malpensa Airport und Mailand im Süden und dem Lago Maggiore im Westen. Das Klima ist durch die Alpen ge- mäßigt, im Winter kann es kalt werden, Regen ist selten. Die Lage ist wirklich top, da man von der Natur genau so weit entfernt ist, wie von der Metropole Mailand. Es gibt viel zu entdecken, egal ob goldener Herbst oder das Sprießen der ersten Blumen im Frühling. Varese selbst hat eine kleine Altstadt, den Hausberg Sacro Monte, den es zu besteigen gilt, und einige andere kleine Sehens- würdigkeiten. Touristisch ist die Stadt schnell abgehakt, dennoch einen Besuch wert. Den Charme Vareses lernt aber nur die Person kennen, die länger dort ist. Genau wie in der Heimat machen die Men- schen, die man im Ausland trifft, viel aus. Daher ist es im Grunde egal, wo man landet. Ein Auslandssemester ist der Raum für neue Freundschaften, das Aufeinandertreffen von Menschen und der Austausch von Erfahrungen. Ich für meinen Teil kann viel über diese Dinge berichten. Das Auslandssemester hat die Welt für mich ein Stück weiter geöffnet und mich auf Menschen treffen lassen, denen ich sonst nie begegnet wäre. Daher würde ich immer wieder ins Ausland gehen, vielleicht sogar nach Varese. Mehr von Mats Neelsen: matsnlsn.com oder auf Insta- gram unter mats_nlsn

International 51 Josephine Nolde-Zilhao bei der HPAIR 2023 Besonders hervorzuheben ist, dass unsere Hochschule sowie der För- derverein des Ostasieninstituts in- ternationale Begegnungen dieser Art nicht nur begrüßen, sondern aktiv fördern. Für die Teilnahme an den Konferenzen wurden wir, David und Josephine, finanziell vom Förderver- ein des Ostasieninstitutes gefördert. Für die großzügige Unterstützung möchten wir uns herzlich bedanken. Die HPAIR Konferenz ist eine Berei- cherung für alle Studierenden, die sich für internationale Beziehungen interessieren und später in einem solchen Umfeld arbeiten möchten. Die Konferenz liefert nicht nur einen inhaltlichen Mehrwert und die Chan- ce, durch die Impact Challenge über sich hinaus zu wachsen. Sie bietet vielmehr auch die Möglichkeit, sich ein globales Netzwerk aufzubau- en, welches einem neue berufliche Perspektiven eröffnen kann. Durch den Austausch mit Expert*innen, Be- rufstätigen aus verschiedenen Bran- chen sowie außergewöhnlichen und hochmotivierten jungen Studieren- den wird der Horizont erweitert. Die damit verbundene Chance, weltweite neue Freundschaften zu schließen, ist einer der schönen Nebeneffekte dieser ohnehin schon bereichernden Konferenz. Aufgrund unserer Eindrü- cke empfehlen wir daher ausdrücklich allen Studierenden der HWG LU, und nicht nur den Kommiliton*innen vom Ostasieninstitut, eine Teilnahme an einer HPAIR Konferenz. Die HPAIR ist eine wunderbare Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen. (alle Bilder: privat) community“ statt. Jorge Familiar, Vizepräsident der World Bank Group, Anna Mok, Leiterin des asiatisch- pazifischen Raums bei Deloitte, so- wie Seth Shelden, der 2017 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, sind nur ein paar der exklu- siven Speaker, welche inspirierende Reden gehalten, mitreißende Panel Diskussionen geführt und mit uns ihre Erfahrungen geteilt haben. Im Rahmen von Executive Seminars bestand zudem die Möglichkeit, in kleinen Gruppen mit ausgewählten Speakern in persönlicherer Atmo- sphäre zu sprechen. Ein Highlight der HPAIR Konferenzen stellt die Impact Challenge dar, eine Case-Study Competition, bei welcher innerhalb von 24 Stunden in zufällig zusammengesetzten Teams Lösungs- vorschläge für aktuelle Probleme im asiatischen Raum erarbeitet und ab- schließend präsentiert werden. Den Arbeitsgruppen werden Expert*innen der jeweiligen Gebiete zur Seite ge- stellt, was den Teilnehmenden eine große Lernchance eröffnet und Ein- blick in die Arbeit eines internationa- len Unternehmens ermöglicht. Auf das Siegerteam der Impact Challenge warteten abwechslungsreiche Ge- winne wie beispielsweise die Mög- lichkeit auf spannende Praktikums- plätze oder Mentoring-Programme mit führenden Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik. In diesem Jahr wurde die Impact Challenge von Deloitte ausgerichtet, betreut und bewertet. Dank der aus- gezeichneten Lehre am Ostasienins- titut war ich auch als Studentin des ersten Semesters bestens für einen solchen Wettbewerb vorbereitet und konnte am Ende mit meinem Team überzeugen.

Forschung & Lehre 53 Jede der an EMPOWER teilnehmenden Hochschulen fokussiert sich auf ein Megatrendthema. (Bild: EMPOWER) fünf Hochschulen für Angewand- te Wissenschaften in Rheinland- Pfalz. Ziel von EMPOWER ist es, den forschungsbasierten Ideen-, Wis- sens- und Technologietransfer mit Wirtschaft und Gesellschaft in der Rhein-Main-Neckar-Region zu för- dern. Dazu bringt jede der fünf am Transferbündnis beteiligten Hoch- schulen inhaltlich ihre Expertise zu einem Megatrendthema ein: ■ Hochschule Mainz | Connectivity ■ Katholische Hochschule Mainz | Health ■ Technische Hochschule Bingen | Sustainability ■ Hochschule Worms | Cyber Secu- rity ■ Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen | New Work sowie die Johannes Gutenberg- Universität, die für die Evaluati- on des Vorhabens verantwortich zeichnet Die fünf Megatrends bieten den betei- ligten Hochschulen und Akteur*innen zahlreiche Ansatzpunkte, um sich interdisziplinär zu vernetzen. Neben dem Auf- und Ausbau hochschulüber- greifender Strukturen und Angebote gibt es noch eine zweite strategische Stoßrichtung: Durch Kooperationen mit Wissenschaft, Wirtschaft, Kul- tur und Gesellschaft sollen gezielt Partner*innen außerhalb der Hoch- schulen angesprochen und so ein wirkungsvoller Transfer mit Stakehol- dern aus der Region Rheinhessen und Vorderpfalz erzielt werden. Gefördert wird EMPOWER vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Initiative „Innovative Hochschule“. Nähere Informationen unter: empower-rlp.de Projektleiterin und -koordinatorin des Transferbündnisses vor Ort in Mannheim war. „EMPOWER zielt auf die Stärkung der Innovationsfähigkeit in der Re- gion Rheinhessen/Vorderpfalz ab. Die verschiedenen geplanten und teils schon initiierten Pilotprojekte greifen sowohl wirtschafts- als auch gesellschaftsrelevante Fragestellun- gen auf und entwickeln entsprechen- de zukunftsfähige Lösungen“, führte Professorin Dr. Anett Mehler-Bicher aus, die das Antragsverfahren für das Verbundprojekt geleitet hat. Innovation und Transfer stärken Ziel der Bund-Länder-Initiative „In- novative Hochschule“ ist es, mit För- derprojekten die Innovationskraft zu stärken, die aus der Vernetzung, Interaktion und Partizipation unter- schiedlicher Akteur*innen entsteht. Unterstützt werden neue, innovative Ansätze des Ideen-, Wissens- oder Technologietransfers sowie fundierte Konzepte, die den Transfer und des- sen strategische Rolle für die Region stärken. Hochschulen kommt dabei die Funktion zu, dass sie durch ziel- gruppengerechte Transferformate Wissen regional zugänglich machen und im Austausch mit der regionalen Wirtschaft Informationen über Be- darfe erhalten. Dadurch entstehen effektivere und kreativere Lösungen für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Die aktuelle För- derlinie, für die rund 300 Millionen Euro zur Verfügung stehen, läuft von 2023 bis 2027. Zu den von „Innovative Hochschu- le“ geförderten Projekten zählt auch EMPOWER– ein Verbundprojekt aus

Forschung & Lehre 55 Institut für Beschäftigung und Employability IBE Der Einfluss der Digitalisierung und der Corona-Krise auf Einfacharbeit (Basisarbeit) von Pia Stelz „Wussten Sie, dass … Alles über Basisarbeit“ ist eine Broschüre, die das Institut für Beschäftigung und Employability IBE der HWG LU zum Thema Basisarbeit im März 2023 publiziert hat. Hier werden Ergeb- nisse des vom IBE durchgeführten und von Institutsdirektorin Professorin Dr. Jutta Rump geleiteten For- schungsprojektes „Der Einfluss der Digitalisierung und der Corona-Krise auf Einfacharbeit (Basisarbeit)“ präsentiert. Auftraggeber des Forschungsprojektes ist das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit (MWG) Rheinland-Pfalz. Basisarbeitende (auch Einfacharbei- tende oder Helfer*innen) üben un- terschiedlichste Tätigkeiten in unter- schiedlichen Branchen aus. Für diese Tätigkeiten bedarf es formal keiner Qualifikation. 16 Prozent der sozial- versicherungspflichtig Beschäftigten sind Basisarbeitende. Basisarbeit ist für unsere Volkswirtschaft unerläss- lich – sie liegt jedoch häufig im toten Winkel der Arbeitskultur. Das IBE hat deshalb aussagekräftige und manchmal auch überraschende Zahlen, Daten und Fakten zum The- ma Basisarbeit zusammengestellt: Wussten Sie beispielsweise, dass mehr als die Hälfte der Basisarbeitenden über eine Berufsausbildung oder ei- nen tertiären Bildungsabschluss ver- fügt? Oder wussten Sie, dass durch die Digitalisierung der Anteil von Ba- sisarbeitenden ansteigt – entgegen der Annahme, dass diese Tätigkeiten von Maschinen ersetzt werden? Diese Erkenntnisse, die Implikationen der COVID-19-Pandemie sowie Hand- lungsansätze für Betriebe und Ge- sellschaft können in der Broschüre nachgelesen werden. Hintergrund zum Forschungsprojekt Das Wissenschaftsministerium Rhein- land-Pfalz hat das IBE beauftragt, den Stellenwert von Basisarbeit für die Gesellschaft und die Wirtschaft zu verdeutlichen, die Implikationen der Digitalisierung und KI sowie der Corona-Effekte im Hinblick auf die Anforderungen an Basisarbeitende zu analysieren, die Anforderungen von Basisarbeitenden vor dem Hinter- grund der Digitalisierung/KI sowie der Corona-Effekte zu identifizieren und Handlungskonzepte für Unternehmen und die außerbetriebliche Ebene zu entwickeln. Neben einer Literaturana- lyse wurde eine quantitative Umfrage mit 404 Teilnehmer*innen sowie eine qualitative Interviewreihe mit rund 30 Mitarbeitenden aus unterschied- lichen Unternehmen verschiedener Branchen durchgeführt. Über das IBE Das im Jahr 2002 gegründete IBE wid- met sich aktuellen Fragestellungen aus der Welt der Arbeit und stellt dabei den Menschen und das Unternehmen gleichermaßen in den Vordergrund. Das Institut unterstützt Unternehmen und andere Institutionen, ihr Poten- zial zu erkennen und auszuschöpfen. Das IBE hat es sich zum Ziel gesetzt, ausgetretene Pfade zu verlassen und neue Wege einzuschlagen, die dem Wohl der Unternehmen und der Be- schäftigten dienen. Die inhaltlichen Schwerpunkte des Instituts liegen in den Bereichen Megatrends, Neue Normalität, Krisenmanagement, Be- schäftigung und Employability, Le- bensphasenorientierte Personalpoli- tik, Fachkräftesicherung, Strategische Personalplanung, Diversity, Agile Or- ganisation, Mobile Arbeit, Zeitpolitik, Transformation, Demokratisierung von Führung und New Work. Weitere Informationen und die Broschüre zum Download unter: www.ibe-ludwigshafen.de

Forschung & Lehre 57 Abstimmung mit dem MWVLW zur Förderung eines er- gänzenden Versorgungskonzepts. Bis September 2023 soll geklärt werden, wie sich DIARLP nach der Anschubphase weiter organisiert. Die Mehrheit der Teilnehmenden des zweiten Netzwerktreff ens wünscht sich eine Fortführung des interprofessionellen Vernetzungs-, Diskussions- und Aktionsraums im Rahmen der DIARLP in regelmäßigen Treff en. Nachhaltige Vernetzung braucht Zeit und Pfl ege. Die Anbahnung einer hochschulinternen und fachbereichs- übergreifenden Zusammenarbeit sowie der Kooperation mit weiteren Hochschulen ist erwünscht und steht als weiterer Schritt an. Die bislang generierten Konzepte für eine bessere Versorgung von Menschen mit Diabetes durch unternehmerische Ideen und ergänzende Versor- gungsstrukturen bieten vielseitig Anschlussmöglichkeiten, gerne auch für studentische Projekte. Das nächste Netzwerktreff en fi ndet am 28. Juni 2023 an der HWG LU statt. Nähere Informationen und Anmeldung unter: www.veranstaltungen.hwg-lu.de/event/3-workshop- diabetes-allianz-rheinland-pfalz-dia-rlp Hochschulpräsident Prof. Dr. Gunther Piller begrüßte die Gäste des zweiten Netzwerktreff ens; im Hintergrund arbeitet Grafi c Recorderin Lara Schmelzeisen bereits an der Live-Visualisierung der Veranstaltung. Menschen mit unerkannter Diabeteserkrankung und Personen, die noch nicht erkrankt sind und präventiv erreicht werden sollten. Die Konstellationen der Arbeitsgruppen erwiesen sich dabei wieder als „Motor“ für neue Initiativen: Wenn in einer Gruppe Vertreter*innen einer gesetzlichen Kran- kenversicherung Interesse an einem Selektivvertrag anmelden, Verlagsmitarbeiter*innen ihr Schulungsma- terial anbieten, Hilfsmittelhersteller*innen Vorteile ihrer Produkte erklären, Pädagog*innen auf die spezifi schen Bedürfnisse von Jugendlichen hinweisen, eine ärztliche Klinikleiterin Zahlen und therapeutisches Wissen zu be- troff enen Patient*innen beisteuert, dann entfaltet sich in kürzester Zeit eine höchst produktive Arbeitsatmosphäre. Die Arbeitsgruppenergebnisse wurden am Nachmittag vorgestellt, von Grafi c Recorderin Lara Schmelzeisen do- kumentiert und zusammen mit einer Live-Visualisierung zur Perspektive des Netzwerks nach der Anschubphase als Broschüre zum Tagesabschluss bereitgestellt. Die Vorsitzende des Selbsthilfelandesverbands stellte eine Initiative vor, die Menschen mit Diabetes als Lotsen für Betroff ene heranbilden will. Zudem wurden die Mög- lichkeiten zur landesweiten Sammlung und Auswertung von Daten zur Erkrankung Diabetes unter dem Titel „Di- abetesregister“ kontrovers diskutiert. Die Arbeitsgruppenergebnisse wurden im Nachhinein noch einmal wissenschaftlich aufgearbeitet und den Teilnehmenden als Wirkungsmodelle zur Diskussion und zur Weiterentwicklung ihrer Konzeptideen zur Verfügung gestellt: ■ AG I „Digitaler Gesundheitscampus Diabetes“: eine digitale Plattform zur Vernetzung und Versorgung von Kindern/Jugendlichen mit Diabetes Typ 1 und ihrem sorgenden Umfeld. ■ AG II Früherkennung Diabetes in Betrieben ■ AG III Diabetes early detection: Früherkennung von Menschen über 50 Jahren mit erhöhtem Diabetes Typ 2 Erkrankungsrisiko durch einen systematisierten Screeningprozess in Hausarztpraxen. ■ AG IV Einbezug von (Groß-)Eltern mit Diabetes zur Ansprache und Sensibilisierung ihrer Nachkommen über ein erhöhtes Erkrankungsrisiko. Das DIARLP Team der Hochschule unterstützt die ei- genständig arbeitenden Arbeitsgruppen und steht in

Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer Das Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer, Krankenhaus der Schwerpunkt versorgung, verfügt über 484 Plan betten und 32 tagesklinische Plätze in den Fach abteilungen Innere Medizin, Gynäkologie und Geburtshilfe, Gefäßchirurgie, All- gemein- und Viszeralchirurgie, Pädiatrie und Neonatologie, Anästhesie und HNO-Heilkunde sowie den Sektionen Gelenk- chirurgie und Neurochirurgie und versorgt jährlich ca. 26.000 stationäre Patientinnen und Patienten. Ihre berufliche Perspektive in der Region Für Ihren Berufseinstieg nach dem Studium bieten wir Ihnen vielfältige Perspektiven mit Verantwortung z.B. als Stationsleitung oder Praxisanleitung, im Pflegemanagement und im Bereich Erweiterte Pflege- praxis (APN) oder in einer Verwaltungsposition. Es erwarten Sie flexible Beschäftigungsmodelle in Teil- und Vollzeit, ein wertschätzendes Arbeitsklima und familiäres Miteinander sowie eine tarifliche Vergütung (AVR Diakonie Deutschland). Sie möchten mehr darüber erfahren? Wir sind gerne für Sie da! Ihre Ansprechpartnerin Miriam Maier Pflegedirektion Telefon 06232 22-1822 miriam.maier@diakonissen.de Diakonissen-Stiftungs- Krankenhaus Speyer Paul-Egell-Straße 33 67346 Speyer Telefon 06232 22-1401 diakonissen.karriere krankenhaus-sp@diakonissen.de www.diakonissen.de

Im September 2023 startet mit dem Bachelorstudiengang Wirtschafts- psychologie (B.Sc.) ein neues Stu- dienprogramm an der HWG LU. Der Studiengang verbindet in sechs Semestern eine solide wirtschafts- wissenschaftliche Ausbildung mit anwendungsorientierten psycholo- gischen Kenntnissen und einer um- fassenden Methodenausbildung. Im fünften Semester erwartet die Studierenden ein Auslands- oder Praxissemester. Zudem steht ihnen das Verhaltenswissenschaftliche Forschungslabor der Hochschule mit seinen vielfältigen experimentellen Möglichkeiten und Hochleistungs- technik zur Verfügung. Das Studium schließt mit dem Bachelor of Sci- ence (B.Sc.) ab. Studieninteressierte können sich ab Ende Mai bis Mitte Juli 2023 für das Wintersemester 2023/2024 bewerben. „Wirtschaftspsychologinnen und -psychologen sind unserer Beob- achtung nach aktuell auf dem Markt sehr gefragt, auch und gerade im wirtschaftlichen Kraftzentrum der Metropolregion Rhein-Neckar. Im Umkreis gibt es bislang allerdings nur private Hochschulen, die Wirt- schaftspsychologie anbieten gegen nicht unerhebliche Studiengebühren. Wir sind daher die erste staatliche Hochschule in Rheinland-Pfalz, die das Fach Wirtschaftspsychologie anbietet. Damit haben wir ein kla- res Alleinstellungsmerkmal in der Region und haben zudem durch unseren langjährigen Forschungs- schwerpunkt Konsumentenverhalten und Neuroökonomie auch viel wis- senschaftliche Expertise im Haus“, freut sich Professor Dr. Klaus Blettner, Dekan des Fachbereichs Marketing und Personalmanagement, bei dem der Studiengang Wirtschaftspsycho- logie künftig angesiedelt ist. „Neben der Praxisnähe liegt bei unserem Angebot entsprechend der Aufstel- lung unseres Fachbereichs der Fokus auf den Bereichen Marketing- und Personalpsychologie, ergänzt durch Organisationspsychologie. Unsere künftigen Absolventinnen und Absol- venten haben damit ein breites Ein- satzspektrum und sehr gute Chancen für einen schnellen Berufseinstieg“, ergänzt Professor Dr. Gerhard Raab, kommissarischer Studiengangleiter und Chef des Verhaltenswissen- schaftlichen Forschungslabors. Für Wirtschaftspsychologinnen und -psychologen gibt es in Unterneh- men, Organisationen und Agen- turen viele Einsatzmöglichkeiten. So steht den Absolventinnen und Absolventen die ganze Bandbreite im Personal- oder Marketingbereich offen. Dazu zählen Personalauswahl und Personalentwicklung, aber auch die Organisationsentwicklung mit den Themen Change Management und Kommunikation. Weiterhin sind ausgebildete Wirtschaftspsy- chologinnen und -psychologen in Medienunternehmen wie Marke- ting- und Werbeagenturen und in der Markt- und Meinungsforschung sehr gefragt. Studieninteressierte sollten Abitur oder Fachhochschulreife, Interesse für wirtschaftliche Zusammenhänge und Psychologie sowie Begeisterung für die Frage mitbringen, wie sich menschliches Verhalten in wirt- schaftlichen Kontexten erfassen, analysieren und erklären lässt. Weitere Informationen unter: www.hwg-lu.de/studium/bachelor/ wirtschaftspsychologie-studium Forschung & Lehre 61 ) r e h c l e M . J : r e d l i B ( Auch das Verhaltenswissenschaftliche Forschungslabor der HWG LU spielt beim neuen Bachelorstudiengang Wirtschaftspsychologie eine große Rolle. Manuela Meyer Programm Managerin Wirtschaftspsychologie Tel. 0621/5203-167 manuela.meyer@hwg-lu.de

Forschung & Lehre 63 Fallstudientag Marketing-Studierende bearbeiten Merck-Case Study von Elmar Günther Strategisches Marketing in der Praxis: Studierende mit Prof. Dr. Elmar Günther (l.) und Dr. David Thomas beim Merck-Fallstudientag ) U L G W H : d l i B ( Zum wiederholten Mal erhielten Studierende des Ba- chelorstudiengangs Marketing die Möglichkeit, in enger Zusammenarbeit mit der merck-Group eine Fallstudie zu Merck zu bearbeiten, einem weltweit agierenden Wissen- schafts- und Technologieunternehmen mit über 12.000 Mitarbeitern aus mehr als 80 Nationen allein am Standort Darmstadt. Die Case Study ist Teil der Vorlesung „Strate- gisches Marketing“ von Dr. Elmar Günther, Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Mar- keting. Ziel war es, die strategische Marktbearbeitung in Frankreich zu analysieren und ein Konzept zu entwickeln. Dazu schlüpften die Studierenden in die Rollen von Unternehmensberater*innen und erhielten zum Auftakt ein umfangreiches Briefing durch Merck. Alle Studieren- denteams setzten sich dann mit den Bedingungen und Spezifika des französischen Gesundheitsmarktes ausein- ander und erarbeiteten unter anderem eine umfassende Analyse sowie einen Vermarktungsansatz. Nach mehrwöchiger Vorbereitungszeit wurden die Ergeb- nisse während eines Fallstudientags Dr. David Thomas von Merck Frankreich präsentiert, der eigens aus Lyon angereist war. An jede Präsentation schloss sich noch eine Fragerunde an, in der die vorgeschlagenen Lösungen diskutiert wurden. Über diese spannende Aufgabe ist es gelungen, dass die Studierenden die in der Vorlesung vermittelten Modelle und Inhalte anhand einer echten Problemstellung aus der Praxis anwenden konnten. Die Hochschule dankt Dr. David Thomas und Merck für die großzügige Unterstützung.

Forschung & Lehre 65 und Zerlegung der vorgefundenen Geschäftsprozesse. Die Studierenden entwickelten mit der Design-Thinking- Methode zahlreiche digitale und hybride Lösungsideen. Eine Idee pro Team wurde weiterverfolgt und mit dem jeweiligen Betrieb iterativ abgestimmt. Nach nur zwei Monaten hatten alle Teams einen digitalen Prototypen erstellt, teilweise als klickbares Modell, teilweise fertig entwickelt in der Infrastruktur der BASF. Die Online- Ergebnispräsentation dieser Prototypen im Dezember vor Vertreter*innen des Fachbereiches, den Ausbilder*innen der vier Partnerunternehmen, Stefanie Syring-Börger und Markus Kraus von LU 4.0 sowie den Projektbeteiligten der BASF-Betriebe war ein voller Erfolg! Ohne Betriebsgeheimnisse zu verraten, seien die zu digi- talisierenden Geschäftsprozesse kurz genannt: Ein Team befasste sich mit Chemikalienschutzanzügen und deren Reinigung. Die Digitalisierung des Reinigungsprozesses umfasste den gesamten Prozess vom Ablegen des be- nutzen Anzugs in eine Gitterbox über die eigentliche Reinigung durch die Werksfeuerwehr bis hin zur Rückgabe des gereinigten Anzugs für die nächste Schicht. Zwei Teams analysierten unterschiedliche betriebsspezifische Prüfprozesse wie das Begehen von Elektroschalträumen und die standardisierte Prüfung von Sicherheitseinrich- tungen. Hierbei war es eine besondere Herausforderung, dass diese Prüfprozesse aufgrund behördlicher Vorgaben (z.B. bestimmter Papierformulare) nur teilweise digitali- sierbar sind. „Sowohl die Möglichkeit, unsere errungenen kreativen Ideen unmittelbar in die Praxis zu transferieren, als auch die fachliche Unterstützung dabei seitens Frau Dr. Jung und dem BASF Industrie 4.0-Team, haben das Projekt zu einer besonderen Lernerfahrung werden lassen. Mein Team und ich haben Niederlagen in der Prototypen-Ent- wicklung überwunden, als auch erfahren, was es bedeutet, unterschiedlichen Vorstellungen gerecht zu werden. Trotz aller Herausforderungen ist es uns dank der motivierenden Umgebung und unserem Fleiß gelungen, eine fertige App zu programmieren, die in spe einen kleinen aber wichtigen Beitrag in der Unternehmensrealität der BASF SE spielen wird. Drauf sind wir besonders stolz! Darüber hinaus führte das Projekt abermals die Vorteile des dualen Stu- diums vor Augen, welchem es oftmals gelingt, die Schere zwischen Theorie und Praxis zu schließen.“ Maurice Fuchs, IBA21 trieb gemeldet werden können. Die Studierenden dieses Teams nutzten eine Digitalisierungsgrad-Kosten-Matrix zur Bewertung ihrer unterschiedlichen Lösungsideen. Was war wichtig für den Erfolg dieser und künftiger studentischer Digitalisierungsprojekte im WPT-Bereich? ■ gegenseitige Erwartungen von Hochschule und Be- trieben klären; ■ hochschulseitig Betreuung der Studierenden während der gesamten Projektlaufzeit sicherstellen; ■ frühzeitig Ansprechpersonen in den Betrieben be- nennen; Das vierte Team hatte es mit der Erfassung von Abwei- chungen vom Sollzustand gleich mit mehreren Geschäfts- prozessen zu tun. Solche Abweichungen (z.B. ein liegen gelassenes Werkzeug oder eine Verschmutzung) können nicht nur bei regulären Begehungen vom Prüfpersonal erfasst werden, sondern sollten von jeder Person im Be- ■ Transparenz über Vorlesungsplan und Workload der Studierenden schaffen; ■ klare Kommunikationsketten, Clearing-Stelle für Miss- verständnisse benennen; ■ betriebsseitige Übernahme und Weiterbearbeitung der studentischen Ergebnisse sicherstellen. Nähere Informationen zum IBA-Studiengang unter: www.hwg-lu.de/iba.html „Die frühzeitige Zusammenführung von Theorie und Praxis, das Lernen am konkreten Fall unter- stützen wir sehr gern, denn als BASF profitieren wir von schnellen, unkonventionellen Gedanken und Umsetzungsideen der jungen Menschen, von denen auch wir lernen können.“ Stefanie Syring-Börger, BASF SE Kathrin Paul Internationale Betriebswirtschafts- lehre – International Business Administration (IBA) Tel. 0621/5203-440 kathrin.paul@hwg-lu.de

Forschung & Lehre 67 Spannende Einblicke Exkursion von Personalmanagement-Studierenden ans Arbeitsgericht in Mannheim von Hannah Endl und Manju Ludwig Ende 2022 konnten fünf Studierende des Bachelorstu- diengangs Internationales Personalmanagement und Organisation (IPO) am Arbeitsgericht in Mannheim hautnah miterleben, in welcher Rolle sie als zukünftige Personaler*innen möglicherweise stecken könnten. Bei verschiedenen Güteverhandlungen der 8. Kammer des Arbeitsgerichts erlebten sie hautnah mit, mit welcher Vielfalt an arbeitsrechtlichen Konfl ikten das Personalma- nagement verschiedener Arbeitgeber*innen konfrontiert wird. Unter einer Güteverhandlung versteht man den ers- ten Verhandlungstermin im erstinstanzlichen Verfahren beim Arbeitsgericht. Durch die Erörterung des Streitver- hältnisses soll möglichst schnell eine gütliche Einigung zwischen Kläger*in und Beklagtem beziehungsweise Beklagter stattfi nden, die den Rechtsstreit dann beendet. Die Exkursion war im Rahmen des vierten Semesters IPO im Modul „Weiterführende rechtliche Grundlagen der Personalarbeit“ von Professor Dr. Ludwig Koch initiiert und durchgeführt worden. Bestandteil der verhandelten Klagen waren insbesondere der Ausgleich von Gehaltsgefällen nach einer Kündigung sowie die Forderung einer Abfi ndungszahlung, da von Seiten der Arbeitnehmer*innen Unstimmigkeiten vorzu- fi nden waren und die Kündigung als „illegal“ empfunden wurde. Der Vorsitzende Richter nahm sich im Anschluss an die einzelnen Güteverhandlungen viel Zeit für die Studierenden und beantworte ihre Fragen zur Natur der Güteverhandlung und zur Rolle von Personaler*innen am Arbeitsgericht. Ebenso erläuterte er die Möglichkeit, als zukünftige Arbeitnehmer*innen im Personalmanage- mentbereich als ehrenamtliche Richter*innen tätig zu sein, was unter den Studierenden auf großes Interesse traf. IPO-Studentin Hannah Endl sah den Tag am Arbeitsgericht als vollen Erfolg an: „Gerade für uns Studierende war die Exkursion besonders spannend, da wir durch diese die bereits gelernte Theorie im Fach Arbeitsrecht in der Praxis wiederfi nden und somit einen direkten Bezug herstellen Spannende Einblicke ins Arbeitsrecht und lehrreiche Gespräche mit dem zuständigen Richter brachte diesen fünf IPO-Studentinnen die Exkursion ins Arbeitsgericht Mannheim. (Bild: HWG LU/IPO) konnten. Vor allem Themen wie Abfi ndungszahlung und Kündigungsschutz sind aktuell Schwerpunkt unserer Vorlesung und konnten deshalb unser Verständnis für diese Bereiche stärken. Zudem war es sehr hilfreich, dass der zuständige Richter nach jeder Verhandlung mit uns kommuniziert und diskutiert hat. So konnten wir auch seine Sichtweise besser verstehen und dazu lernen. In Zukunft möchten wir häufi ger an Güteverhandlungen des Arbeitsgerichts teilnehmen, da man sich auch als Privatperson in den Sitzungssaal setzen darf und Einblicke gewinnen kann.“

Forschung & Lehre 69 ) A B I / U L G W H : d l i B ( Stolze Spender: (v.l.) Ivan Sachau, Johannes Scheufl er, Professor Mustafa Canbolat, Dennis Lüdke und Maximilian Leonhard delt werden. Die Gruppe konnte die Aufgaben aber gut aufteilen und Ent- scheidungen schnell treff en. Dadurch wurde es möglich, die Veranstaltung trotzdem zeitnah durchzuführen. Nach zwei Wochen Vorbereitung war es so weit, und der Turniertag war gekommen. Es kam, wie es kommen musste – zwei der vier Organisatoren fi elen krankheitsbedingt aus. Was zunächst nach einem Problem aus- sah, wurde schnell gelöst und die Aufgaben kurzerhand auf die zwei übrigen Gruppenmitglieder verteilt. Die rund 50 Teilnehmer*innen trafen ab 19:30 Uhr ein und meldeten sich in Zweier-Teams an. Die Teams wurden per Losverfahren in fünf Gruppen aufgeteilt und begannen dann in dem Geschicklichkeitsspiel Bier-Pong. Ziel des Spiels: Tischtennisbälle in die Becher der gegnerischen Mannschaft zu werfen. Im Laufe des Turniers be- suchte auch ein Pressevertreter der Pforzheimer Zeitung die Veranstal- tung und interviewte die zwei anwe- senden BIP-Studenten, welche durch dieses Projekt auch in der Region für Aufmerksamkeit gesorgt hatten. Am Ende standen zwei Mannschaften im Finale und kämpften, um mittlerwei- le 12 Uhr nachts, um den Sieg. Nachbereitung Das Event war zwar beendet, aber das Projekt noch nicht. Neben dem Sieger am Ende des Turniers stand ein anderer Gewinner schon vor Be- ginn des Turniers fest: die Kinderklinik Schömberg. Der Fokus lag auf dem guten Zweck, und das Ziel von einer Spende von 400 Euro wurde über- troff en. Der endgültige Spendenbe- trag von 550 Euro zeigte der Gruppe, dass sie alles richtig gemacht hatte: Sie beendete den MBA-Kurs nicht nur mit einer guten Note, sondern konnte damit noch etwas Positives bewirken. Professor Canbolat war zu dem Zeit- punkt schon lange zurück in New York und wurde von den Studenten über den erfolgreichen Ablauf informiert. Auf 28 Seiten arbeitete die Gruppe das Projekt anschließend wissen- schaftlich aus und ging dabei auf die Anwendung der er- lernten theoretischen Mo- delle ein. Das Assignment beinhaltete auch zwei Auszüge aus Zeitungen, die über das Event berichteten und die mit ihren Titeln: „Spaß triff t auf Engagement“ und „Party- spiel für den guten Zweck“ das The- ma genau auf den Punkt brachten. Interessierte können sich bei Fragen zu Projekt und Programm direkt an Kathrin Paul wenden. Kathrin Paul Internationale Betriebswirt schaftslehre – International Business Administration (IBA) Tel. 0621/5203-440 kathrin.paul@hwg-lu.de

GSRN 71 Projekt Masterthesis: von anderen lernen von Iris Zimmermann Die letzte Modulprüfung ist bestanden, und das Pro- jekt Masterthesis steht an. Aber wie geht man dieses Projekt an, und welche Qualität an wissenschaftli- chem Arbeiten wird bei einer Masterarbeit erwartet? Da einige Studiengänge hierfür nur wenige, im Curriculum verankerten Veranstaltungen für den Austausch zu solchen Fragen vorsehen, hat Sebastian Hoffmann, Programm Manager an der Graduate School Rhein-Neckar (GSRN), einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft der HWG LU ein neues Konzept entwickelt. Seit einem Jahr bietet die GSRN regelmäßige Termine für eine „Thesis-Werkstatt“ an. Alle Studierenden der berufsbegleitenden Studiengänge sind ab dem ersten Semester eingeladen, online daran teilzunehmen. ) x o b r u o l o C : d l i B ( Studierende und Absolvent*innen können ihre Projekte vorstellen, die sich in verschiedenen Stadien befinden, und mit Dozierenden und Mitstudierenden besprechen. Sie schildern, wo sie noch in der Methode unsicher sind oder berichten nach dem Abschluss, worin die größten Herausforderungen für sie lagen. An diesen konkreten Projekten werden Fragen zum wissenschaftlichen Arbeiten geklärt, Fehler und „Holzwege“ vermieden und Tipps und Tricks ausgetauscht. Zudem ist dies für manche auch eine Probierwiese für das eigene Kolloquium, das am Ende jeder Masterarbeit steht. von Unternehmen in ländlichen Regionen – untersucht am Beispiel der MTS MarkenTechnikService GmbH & Co. KG“ vor. Thomas Reber, Absolvent des MBA-Fernstudiengangs „Unternehmensführung“, hat die „Akzeptanz von künst- licher Intelligenz in der Personalauswahl aus Sicht von Kandidaten*innen“ untersucht und überraschte mit den Ergebnissen seiner empirischen Untersuchung. Es ist im- mer wieder spannend, in verschiedenste Branchen und Methoden Einblick zu bekommen. Inzwischen hat auch Eva Nefen, Programm Managerin an der GSRN, die Idee der Thesis-Werkstatt für ihre interna- tionalen Studierenden im englischsprachigen Zweig des MBA-Fernstudiengangs „Internationale Betriebswirt- schaftslehre/International Business Management“ auf- gegriffen. Die Studierenden haben das Angebot sehr positiv aufgenommen und eifrig diskutiert. Einblick in den Ablauf Bei der letzten deutschsprachigen Thesis-Werkstatt stell- te Jan Hartmann, Alumni des MBA-Studiengangs „Be- rufsintegrierendes Studium BWL“ (BIS), seine Thesis zu „Möglichkeiten und Grenzen der Personalrekrutierung Die nächste deutschsprachige Thesis Werkstatt findet am 14. September 2023 statt. Bei Interesse wenden Sie sich gerne direkt an Sebastian Hoffmann. Sebastian Hoffmann Programm Manager GSRN Tel. 0621 / 595 728 22 sebastian.hoffmann@gsrn.de

GSRN 73 Sie können programmiert oder unter Einsatz von No-Code erstellt wer- den und nehmen dem Menschen repetitive Routineaufgaben ab. Somit reduzieren sie die Fehleranfälligkeit und Personalkosten wie zum Beispiel im Bereich Human Resources bei der Abwicklung von Bewerbungen oder Beantwortung von Frequently Asked Questions. Der Mensch kann sich stattdessen auf anspruchsvollere Fragestellungen fokussieren. Laut Studien scheitern allerdings aktuell 30 bis 50 Prozent der RPA- Projekte, weil sie intensive Analyse und Auswahl geeigneter Prozesse erfordern, für die wiederum die Menschen gewonnen, der techni- sche Partner gefunden und Change Management betrieben werden müs- sen. Die Zukunft sieht Engel in der Hyperautomation, der Verbindung aller Prozesstools: RPA, Process Mi- ning, Process Discovery, Intelligent Business Process Management Soft- ware, Low/No-Code und Business Rules Engine. Als Professional No-Coder ging es Simon Orlob darum, das Potenzi- al von „No-Code für Manager“ zu veranschaulichen. Er ist Head of Platform bei der Necara GmbH und Digitalisierungsberater für regionale Landwirtschaft. Der große Vorteil von No-Code ist, dass es sich um vor- programmierte Bausteine handelt, mit denen man ohne Programmier- kenntnisse per Drag’n‘Drop Prozesse abbilden und automatisieren kann. Im Grunde ist No-Code nichts Neu- es. Es steckt seit 1990 hinter jeder visuellen Lösung, die die Nutzung von IT ohne Programmierungskennt- nisse ermöglicht. Ob bei Word in der Textverarbeitung, in CMS-Systemen wie Wordpress oder Plattformen mit App-Bausteinen. Allerdings ist man auf vordefi nierte Bausteine begrenzt und abhängig vom Angebot der ausgewählten Plattform. Da jedoch der Mangel an IT-Fachkräften den Fortschritt auszubremsen droht, sieht man in No-Code eine Lösung. Ähnlich wie Bei der Exkursion zum Fraunhofer IESE erläuterten Siwara Schmitt und Nils Brand anhand eines Modells, wie sich bestehende Technologien von Produktionsanlagen im Sinne von Industrie 4.0 vernetzen lassen. (Bild: GSRN/Zimmermann) ) E S E I r e f o h n u a r F : d l i B ( Präsenz zu vereinen, und mit Mensch oder Maschine zu interagieren. Ring sprach von verschiedenen Me- taversen: im Freizeit-Bereich für Spiel und Sport, im Unternehmenskon- text für Meetings und Kreativpro- zesse und im Bereich Industrie, in dem dank Internet of Things (IoT) und digitalen Zwillingen zum Bei- spiel Produkte und Prozesse vor ihrer physischen Umsetzung getestet oder Maschinen gewartet werden können. Aktuell bremsen Endgeräte und In- ternetübertragung die Etablierung von Metaverse noch aus. Doch laut Gartner wird es bis 2030 so selbst- verständlich sein wie die Sozialen Medien heute. Mit Web 3.0 und der Blockchain, einem nicht manipu- lierbaren, dezentralen Datenbank- system, sind wichtige Bedingungen geschaff en. Es macht Non Fungible Tokens (NFT), Kryptowährungen und digitale Verträge möglich. Ring zeigte verschiedene Anwendungs- beispiele wie die ersten virtuellen Modenschauen während Corona, bei denen rein virtuelle Kleidungs- stücke verkauft wurden, die nicht in der physischen Welt existieren oder getragen werden. Automatisierung von Prozessen – die Lösung? Inwiefern Robotic Process Automati- on (RPA) und No-Code das Manage- ment heutzutage betreff en, wurde am 27. Januar 2023 deutlich. Peter En- gel, Senior Director Product Success für SAP Build Process Automation der SAP SE, machte deutlich, dass RPA nichts mit physischen Robotern zu tun hat. Es handelt sich dabei um Software, die Aufgaben innerhalb von Geschäfts-und IT-Prozessen mit- hilfe von Scripts automatisiert. Diese Scripts sind auch als Bots bekannt.

GSRN 75 Weiterbildungsstudiengänge Neues Jahr, neue internationale Kooperationen von Eva Nefen und Rosi Morgenthaler Der MBA-Studiengang „Internationale Betriebswirtschaftslehre – International Business Management“ (IBWL/IBM) lässt sich auf zwei Arten studieren: als deutsche Variante im Fernstudium mit Präsenzphasen an der Graduate School Rhein-Neckar (GSRN) auf dem Campus der HWG LU oder als englischsprachige Onlinevariante für Studierende aus der ganzen Welt. gramm der MET, zum Beispiel Business Problem Solving, Breakthrough Leadership Skills, Financial Decision Making, Digital Business Delivery, Marketing in the Digital World oder Global Strategy and Innovation. Das ist eine tolle Chance, die sicherlich genauso gut angenommen wird Eva Nefen präsentiert den Studiengang dazu auf zahlrei- chen Messen im Ausland, wie kürzlich in Mexiko oder Viet- nam. Dabei knüpft sie wertvolle internationale Kontakte, die den Studierenden vielfältige Möglichkeiten bieten. Seit dem Sommersemester 2022 gibt es für Studierende die Option, einen Double Degree-Abschluss in Koopera- tion mit einer finnischen Hochschule zu absolvieren. Das Programm ist äußerst erfolgreich gestartet. Auch die Studierenden des deutschsprachigen Zweigs können diese Möglichkeit nutzen. Ab dem Wintersemester 2023/2024 wird der Double Degree-Studiengang an der finnischen Satakunta University (SAMK) in „MBA Sustainable Business Management" umbenannt. Damit erhalten auch Alumni des IBWL/IBM-Studiengangs, deren Abschluss nicht älter als zehn Jahre ist, nachträglich die Möglichkeit, das Double Degree online zu erwerben – alle Alumni werden dabei individuell behandelt! Des Weiteren freuen sich Eva Ne- fen und Dr. Andreas Gissel, Stu- diengangleiter und Professor im Fachbereich Dienstleistungen und Consulting, über eine neue Kooperation mit der Möglichkeit eines Auslandsstudiums an der London Metropolitan University (MET): „Unsere MBA-Studieren- den der HWG LU wählen dabei frei ein Modul aus dem MBA-Pro- ) k i p e e r F : d l i B (

„ Women-in-Wine“ von Marc Dreßler und Anika Kost Weincampus 77 ) r e s s e r P n a h p e t S / s u p m a c n i e W : d l i B ( Anlässlich des Weltfrauentags am 8. März beleuchten wir das Thema „Women-in-Wine“ (WIW). Frauen wurden bis ins 19. Jahrhundert in der Weinbranche diskriminiert. Schon das Symposium im alten Griechenland mit Ausgelassenheit und vermeint- lich inspirierender Gedankenaus- tausch durch Wein war ausschließlich der Männerwelt vorbehalten. In der frühen römischen Zeit war der Wein- genuss dem weiblichen Geschlecht unter Androhung der Todesstrafe verboten. Auch noch im späten Mit- telalter verwehrte die Nürnberger Verordnung Ehefrauen den Zutritt in den Weinkeller eines Wirtes. Beson- ders das Weinmachen war Männern vorbehalten, was eine dominante Betriebsnachfolge durch männliche Nachfolger in der Vergangenheit unterstreicht. Aktuell beeindrucken Frauen dagegen in der deutschen und globalen Weinwelt als Inhaberinnen kleiner, aber auch großer und welt- bekannter Güter, als renommierte Weinmacherinnen, Sommelières, Journalistinnen, Fachhändlerinnen oder Wissenschaftlerinnen. Neben ei- nem Blick auf die geschichtliche Ent- wicklung der Weinfrauen beleuchten wir das Thema auch empirisch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Und es zeigt sich: Es tut sich was mit Einfluss auf den Betriebserfolg! Pionierinnen mit Mut und Talent Der Weg zur beruflichen Gleich- stellung ist dem Engagement von ambitionierten „Women in Wine“ (Wein frauen) zu verdanken, wie ein geschichtlicher Rückgriff auf die Es tut sich was in der Weinbranche: Am Weincampus Neustadt ist mittlerweile die Hälfte der Studierenden weiblich. Champagne illustriert, wo Frauen mit Pioniergeist Grenzen durchbrochen und in der Folge ihres Handelns Ste- reotypen entmachtet haben. Barbe- Nicole Clicquot-Ponsardin – bekannt und markenprägend als Veuve (Wit- we) Clicquot – hat einen maroden Weinbetrieb mit Innovationsdenken, Unternehmertum und Markenbe- wusstsein auch in schwierigen Zei- ten dynamisch und eindrucksvoll zu einem internationalen Luxusanbieter ausgebaut. Auch Jeanne-Alexand- rine Pommery sicherte ab 1858 mit nachhaltigen Exportaktivitäten die internationale Reputation ihrer Do- maine und ebnete den Weg für die gesamte Champagne-Industry. Es folgten Pionierinnen in anderen Re- gionen: Mary Penfold leitete ab 1870 das prominenteste Premiumweingut Australiens. Seit nunmehr 30 Jahren entwickelt Corinne Mentzelopoulos das weltberühmte Château Margaux beeindruckend weiter. Wie auch Ba- ronesse Philippine de Rothschild- Sereys, Mehrheitsbesitzerin der Ba- ron Philippe de Rothschild und Erbin von sieben Weingütern wie Château Mouton-Rothschild und Opus One, musste sie bei der Unternehmens- übernahme gegen Stereotypen an- kämpfen. Das renommierte Château Lafite Rothschild wird ebenfalls von einer Frau geführt, Saskia de Roth- schild. Weibliche Unternehmerinnen setzen auch in der deutschen Weinbranche Akzente. Christa Roth-Jung erhielt

Weincampus 79 Eigenschaftsdiagnostik Verhaltensdiagnostik Empathie & Kundenverständnis Beispiel: Knodt-Trossen Selbsteuerung Beispiel: Barbara Wanner Handlungsorientierung nach Misserfolg Beispiel: Eva Fricke Unternehermische Orientierung Beispiel: Bettina Bürklin-von Guradze Genetisch bedingte Kompetenzen Selbstorganisierte Kompetenzen Kommunikationskompetenz Beispiel: Juliane Eller Teambuilding Beispiel: Stephanie Dutton Netzwerken Beispiel: Beate Klingenmeier Mentor- und Vorbilderorientierung Beispiel: Eva Vollmer Abb. 2: Schlüsselkompetenzen erfolgreicher Unternehmerinnen (nach Meyer 2019 und Pavel 2012) Abb. 2: Schlüsselkompetenzen erfolgreicher Unternehmerinnen (nach Meyer 2019 und Pavel 2012) Abb. 2: Schlüsselkompetenzen erfolgreicher Unternehmerinnen (nach Meyer 2019 und Pavel 2012) Abb. 2: Schlüsselkompetenzen erfolgreicher Unternehmerinnen (nach Meyer 2019 und Pavel 2012) Abb. 2: Schlüsselkompetenzen erfolgreicher Unternehmerinnen (nach Meyer 2019 und Pavel 2012) Abb. 2: Schlüsselkompetenzen erfolgreicher Unternehmerinnen (nach Meyer 2019 und Pavel 2012) Abb. 2: Schlüsselkompetenzen erfolgreicher Unternehmerinnen (nach Meyer 2019 und Pavel 2012) und Beispiele aus der Weinwirtschaft und Beispiele aus der Weinwirtschaft Abb. 2: Schlüsselkompetenzen erfolgreicher Unternehmerinnen und Beispiele aus der Weinwirtschaft und Beispiele aus der Weinwirtschaft und Beispiele aus der Weinwirtschaft und Beispiele aus der Weinwirtschaft und Beispiele aus der Weinwirtschaft Abb. 2: Schlüsselkompetenzen erfolgreicher Unternehmerinnen (nach Meyer 2019 und Pavel 2012) (nach Meyer 2019 und Pavel 2012) und Beispiele aus der Weinwirtschaft und Beispiele aus der Weinwirtschaft Die beispielhaft genannten Unternehmerinnen sprechen für beindruckende Erfolgsgeschichten. Die beispielhaft genannten Unternehmerinnen sprechen für beindruckende Erfolgsgeschichten. Die beispielhaft genannten Unternehmerinnen sprechen für beindruckende Erfolgsgeschichten. Die beispielhaft genannten Unternehmerinnen sprechen für beindruckende Erfolgsgeschichten. Die beispielhaft genannten Unternehmerinnen sprechen für beindruckende Erfolgsgeschichten. Die beispielhaft genannten Unternehmerinnen sprechen für beindruckende Erfolgsgeschichten. Die beispielhaft genannten Unternehmerinnen sprechen für beindruckende Erfolgsgeschichten. Juliane Eller hat sich dank ihrer Kompetenz als erfolgreichster Betrieb auf Instagram etabliert und Juliane Eller hat sich dank ihrer Kompetenz als erfolgreichster Betrieb auf Instagram etabliert und Juliane Eller hat sich dank ihrer Kompetenz als erfolgreichster Betrieb auf Instagram etabliert und Juliane Eller hat sich dank ihrer Kompetenz als erfolgreichster Betrieb auf Instagram etabliert und Juliane Eller hat sich dank ihrer Kompetenz als erfolgreichster Betrieb auf Instagram etabliert und Juliane Eller hat sich dank ihrer Kompetenz als erfolgreichster Betrieb auf Instagram etabliert und Die beispielhaft genannten Unternehmerinnen sprechen für beindruckende Erfolgsgeschichten. Juliane Eller hat sich dank ihrer Kompetenz als erfolgreichster Betrieb auf Instagram etabliert und führt die Top 10 der deutschen Weingüter an. Stephanie Dutton bekommt täglich von ihrer führt die Top 10 der deutschen Weingüter an. Stephanie Dutton bekommt täglich von ihrer führt die Top 10 der deutschen Weingüter an. Stephanie Dutton bekommt täglich von ihrer führt die Top 10 der deutschen Weingüter an. Stephanie Dutton bekommt täglich von ihrer führt die Top 10 der deutschen Weingüter an. Stephanie Dutton bekommt täglich von ihrer ten Agen tur Organize, ist Impulsge- weibliche Nachfolgerinnen werden führt die Top 10 der deutschen Weingüter an. Stephanie Dutton bekommt täglich von ihrer Juliane Eller hat sich dank ihrer Kompetenz als erfolgreichster Betrieb auf Instagram etabliert und Mitarbeiterschaft gespiegelt, dass ihr erfolgreiches Teambuilding die Arbeitsweise und Produktivität führt die Top 10 der deutschen Weingüter an. Stephanie Dutton bekommt täglich von ihrer Mitarbeiterschaft gespiegelt, dass ihr erfolgreiches Teambuilding die Arbeitsweise und Produktivität Mitarbeiterschaft gespiegelt, dass ihr erfolgreiches Teambuilding die Arbeitsweise und Produktivität Mitarbeiterschaft gespiegelt, dass ihr erfolgreiches Teambuilding die Arbeitsweise und Produktivität Mitarbeiterschaft gespiegelt, dass ihr erfolgreiches Teambuilding die Arbeitsweise und Produktivität Mitarbeiterschaft gespiegelt, dass ihr erfolgreiches Teambuilding die Arbeitsweise und Produktivität führt die Top 10 der deutschen Weingüter an. Stephanie Dutton bekommt täglich von ihrer bei Penfolds beeinflusst. Beate Klingenmeier war Gründungsmitglied bei Vinissima e.V. und hat somit Mitarbeiterschaft gespiegelt, dass ihr erfolgreiches Teambuilding die Arbeitsweise und Produktivität bei Penfolds beeinflusst. Beate Klingenmeier war Gründungsmitglied bei Vinissima e.V. und hat somit berin und unterstützt ihre Kundinnen selbstverständlich. Mittlerweile be- bei Penfolds beeinflusst. Beate Klingenmeier war Gründungsmitglied bei Vinissima e.V. und hat somit bei Penfolds beeinflusst. Beate Klingenmeier war Gründungsmitglied bei Vinissima e.V. und hat somit bei Penfolds beeinflusst. Beate Klingenmeier war Gründungsmitglied bei Vinissima e.V. und hat somit bei Penfolds beeinflusst. Beate Klingenmeier war Gründungsmitglied bei Vinissima e.V. und hat somit Mitarbeiterschaft gespiegelt, dass ihr erfolgreiches Teambuilding die Arbeitsweise und Produktivität frühzeitig die Bedeutung der weiblichen Vernetzung erkannt. Die von sieben Gründerinnen in 1991 bei Penfolds beeinflusst. Beate Klingenmeier war Gründungsmitglied bei Vinissima e.V. und hat somit frühzeitig die Bedeutung der weiblichen Vernetzung erkannt. Die von sieben Gründerinnen in 1991 frühzeitig die Bedeutung der weiblichen Vernetzung erkannt. Die von sieben Gründerinnen in 1991 bei professioneller Kommunikation trägt der Anteil an Winzerinnen in frühzeitig die Bedeutung der weiblichen Vernetzung erkannt. Die von sieben Gründerinnen in 1991 frühzeitig die Bedeutung der weiblichen Vernetzung erkannt. Die von sieben Gründerinnen in 1991 frühzeitig die Bedeutung der weiblichen Vernetzung erkannt. Die von sieben Gründerinnen in 1991 bei Penfolds beeinflusst. Beate Klingenmeier war Gründungsmitglied bei Vinissima e.V. und hat somit geborene Idee eines bundesweiten Berufs-Netzwerks für Frauen in der Weinbranche ist auf mehr als frühzeitig die Bedeutung der weiblichen Vernetzung erkannt. Die von sieben Gründerinnen in 1991 geborene Idee eines bundesweiten Berufs-Netzwerks für Frauen in der Weinbranche ist auf mehr als geborene Idee eines bundesweiten Berufs-Netzwerks für Frauen in der Weinbranche ist auf mehr als geborene Idee eines bundesweiten Berufs-Netzwerks für Frauen in der Weinbranche ist auf mehr als geborene Idee eines bundesweiten Berufs-Netzwerks für Frauen in der Weinbranche ist auf mehr als geborene Idee eines bundesweiten Berufs-Netzwerks für Frauen in der Weinbranche ist auf mehr als frühzeitig die Bedeutung der weiblichen Vernetzung erkannt. Die von sieben Gründerinnen in 1991 und Selbststeuerung. Bettina Bürklin- der Ausbildung in Rheinland-Pfalz 600 „Vinissimas“ gewachsen. Im Kontext von unternehmerischer Vorbildorientierung, Ambition und geborene Idee eines bundesweiten Berufs-Netzwerks für Frauen in der Weinbranche ist auf mehr als 600 „Vinissimas“ gewachsen. Im Kontext von unternehmerischer Vorbildorientierung, Ambition und 600 „Vinissimas“ gewachsen. Im Kontext von unternehmerischer Vorbildorientierung, Ambition und 600 „Vinissimas“ gewachsen. Im Kontext von unternehmerischer Vorbildorientierung, Ambition und 600 „Vinissimas“ gewachsen. Im Kontext von unternehmerischer Vorbildorientierung, Ambition und 600 „Vinissimas“ gewachsen. Im Kontext von unternehmerischer Vorbildorientierung, Ambition und geborene Idee eines bundesweiten Berufs-Netzwerks für Frauen in der Weinbranche ist auf mehr als Organisation wird Eva Fricke als Mehrfach-Pionierin der deutschen Weinbranche angeführt. 2006 hat 600 „Vinissimas“ gewachsen. Im Kontext von unternehmerischer Vorbildorientierung, Ambition und Organisation wird Eva Fricke als Mehrfach-Pionierin der deutschen Weinbranche angeführt. 2006 hat von Guradze übernahm Anfang 1990 26 Prozent, und ungefähr die Hälfte Organisation wird Eva Fricke als Mehrfach-Pionierin der deutschen Weinbranche angeführt. 2006 hat Organisation wird Eva Fricke als Mehrfach-Pionierin der deutschen Weinbranche angeführt. 2006 hat Organisation wird Eva Fricke als Mehrfach-Pionierin der deutschen Weinbranche angeführt. 2006 hat Organisation wird Eva Fricke als Mehrfach-Pionierin der deutschen Weinbranche angeführt. 2006 hat 600 „Vinissimas“ gewachsen. Im Kontext von unternehmerischer Vorbildorientierung, Ambition und die gebürtige Bremerin mit 0,25 Hektar ihr eigenes Weingut gegründet. Mittlerweile ist der Betrieb die gebürtige Bremerin mit 0,25 Hektar ihr eigenes Weingut gegründet. Mittlerweile ist der Betrieb Organisation wird Eva Fricke als Mehrfach-Pionierin der deutschen Weinbranche angeführt. 2006 hat die gebürtige Bremerin mit 0,25 Hektar ihr eigenes Weingut gegründet. Mittlerweile ist der Betrieb die gebürtige Bremerin mit 0,25 Hektar ihr eigenes Weingut gegründet. Mittlerweile ist der Betrieb die gebürtige Bremerin mit 0,25 Hektar ihr eigenes Weingut gegründet. Mittlerweile ist der Betrieb das Traditionsweingut Dr. Bürklin- der Studierenden am Weincampus die gebürtige Bremerin mit 0,25 Hektar ihr eigenes Weingut gegründet. Mittlerweile ist der Betrieb Organisation wird Eva Fricke als Mehrfach-Pionierin der deutschen Weinbranche angeführt. 2006 hat auf 13 Hektar gewachsen und die Unternehmerin hat einmaligen Erfolg realisiert: Gleich drei ihrer auf 13 Hektar gewachsen und die Unternehmerin hat einmaligen Erfolg realisiert: Gleich drei ihrer die gebürtige Bremerin mit 0,25 Hektar ihr eigenes Weingut gegründet. Mittlerweile ist der Betrieb auf 13 Hektar gewachsen und die Unternehmerin hat einmaligen Erfolg realisiert: Gleich drei ihrer auf 13 Hektar gewachsen und die Unternehmerin hat einmaligen Erfolg realisiert: Gleich drei ihrer auf 13 Hektar gewachsen und die Unternehmerin hat einmaligen Erfolg realisiert: Gleich drei ihrer auf 13 Hektar gewachsen und die Unternehmerin hat einmaligen Erfolg realisiert: Gleich drei ihrer die gebürtige Bremerin mit 0,25 Hektar ihr eigenes Weingut gegründet. Mittlerweile ist der Betrieb Weine wurden 2020 von zwei renommierten Weinexperten mit 100 Punkten ausgezeichnet. Eva Wolf von ihrem Vater und führte das Neustadt sind Frauen. Weinfrauen Weine wurden 2020 von zwei renommierten Weinexperten mit 100 Punkten ausgezeichnet. Eva auf 13 Hektar gewachsen und die Unternehmerin hat einmaligen Erfolg realisiert: Gleich drei ihrer Weine wurden 2020 von zwei renommierten Weinexperten mit 100 Punkten ausgezeichnet. Eva Weine wurden 2020 von zwei renommierten Weinexperten mit 100 Punkten ausgezeichnet. Eva Weine wurden 2020 von zwei renommierten Weinexperten mit 100 Punkten ausgezeichnet. Eva Weine wurden 2020 von zwei renommierten Weinexperten mit 100 Punkten ausgezeichnet. Eva auf 13 Hektar gewachsen und die Unternehmerin hat einmaligen Erfolg realisiert: Gleich drei ihrer Fricke kommuniziert die Relevanz von Führung, Organisation und Delegation und hat erfolgreich Fricke kommuniziert die Relevanz von Führung, Organisation und Delegation und hat erfolgreich Weine wurden 2020 von zwei renommierten Weinexperten mit 100 Punkten ausgezeichnet. Eva Haus an die Spitze des deutschen sind zunehmend in Print, Funk und Fricke kommuniziert die Relevanz von Führung, Organisation und Delegation und hat erfolgreich Fricke kommuniziert die Relevanz von Führung, Organisation und Delegation und hat erfolgreich Fricke kommuniziert die Relevanz von Führung, Organisation und Delegation und hat erfolgreich Fricke kommuniziert die Relevanz von Führung, Organisation und Delegation und hat erfolgreich Weine wurden 2020 von zwei renommierten Weinexperten mit 100 Punkten ausgezeichnet. Eva Krisen gemeistert. Aline und Josephine Knodt haben als neue Generation im Weingut Knodt-Trossen Krisen gemeistert. Aline und Josephine Knodt haben als neue Generation im Weingut Knodt-Trossen Fricke kommuniziert die Relevanz von Führung, Organisation und Delegation und hat erfolgreich Krisen gemeistert. Aline und Josephine Knodt haben als neue Generation im Weingut Knodt-Trossen Krisen gemeistert. Aline und Josephine Knodt haben als neue Generation im Weingut Knodt-Trossen Krisen gemeistert. Aline und Josephine Knodt haben als neue Generation im Weingut Knodt-Trossen Krisen gemeistert. Aline und Josephine Knodt haben als neue Generation im Weingut Knodt-Trossen Weinbaus, stellte auf Biodynamik Fernsehen aufgrund ihrer Leistun- Fricke kommuniziert die Relevanz von Führung, Organisation und Delegation und hat erfolgreich dank ihrer weiblichen Empathie erkannt, dass gerade junge Menschen unkompliziert und dank ihrer weiblichen Empathie erkannt, dass gerade junge Menschen unkompliziert und Krisen gemeistert. Aline und Josephine Knodt haben als neue Generation im Weingut Knodt-Trossen dank ihrer weiblichen Empathie erkannt, dass gerade junge Menschen unkompliziert und dank ihrer weiblichen Empathie erkannt, dass gerade junge Menschen unkompliziert und dank ihrer weiblichen Empathie erkannt, dass gerade junge Menschen unkompliziert und dank ihrer weiblichen Empathie erkannt, dass gerade junge Menschen unkompliziert und Krisen gemeistert. Aline und Josephine Knodt haben als neue Generation im Weingut Knodt-Trossen unterhaltsam an Wein herangeführt werden möchten, und erschließen mit ihren kreativen Beiträgen unterhaltsam an Wein herangeführt werden möchten, und erschließen mit ihren kreativen Beiträgen um und erkannte früh die Bedeu- gen präsent. Neue Formate werden dank ihrer weiblichen Empathie erkannt, dass gerade junge Menschen unkompliziert und unterhaltsam an Wein herangeführt werden möchten, und erschließen mit ihren kreativen Beiträgen unterhaltsam an Wein herangeführt werden möchten, und erschließen mit ihren kreativen Beiträgen unterhaltsam an Wein herangeführt werden möchten, und erschließen mit ihren kreativen Beiträgen unterhaltsam an Wein herangeführt werden möchten, und erschließen mit ihren kreativen Beiträgen dank ihrer weiblichen Empathie erkannt, dass gerade junge Menschen unkompliziert und auf Tik Tok neue Kundenkreise. Barbara Wanner, Unternehmerin und Geschäftsführerin der auf Tik Tok neue Kundenkreise. Barbara Wanner, Unternehmerin und Geschäftsführerin der unterhaltsam an Wein herangeführt werden möchten, und erschließen mit ihren kreativen Beiträgen auf Tik Tok neue Kundenkreise. Barbara Wanner, Unternehmerin und Geschäftsführerin der auf Tik Tok neue Kundenkreise. Barbara Wanner, Unternehmerin und Geschäftsführerin der tung von Markenmanagement und konzipiert und organisiert. Die ehe- auf Tik Tok neue Kundenkreise. Barbara Wanner, Unternehmerin und Geschäftsführerin der auf Tik Tok neue Kundenkreise. Barbara Wanner, Unternehmerin und Geschäftsführerin der unterhaltsam an Wein herangeführt werden möchten, und erschließen mit ihren kreativen Beiträgen weinspezialisierten Agentur Organize, ist Impulsgeberin und unterstützt ihre Kundinnen bei weinspezialisierten Agentur Organize, ist Impulsgeberin und unterstützt ihre Kundinnen bei auf Tik Tok neue Kundenkreise. Barbara Wanner, Unternehmerin und Geschäftsführerin der weinspezialisierten Agentur Organize, ist Impulsgeberin und unterstützt ihre Kundinnen bei weinspezialisierten Agentur Organize, ist Impulsgeberin und unterstützt ihre Kundinnen bei weinspezialisierten Agentur Organize, ist Impulsgeberin und unterstützt ihre Kundinnen bei weinspezialisierten Agentur Organize, ist Impulsgeberin und unterstützt ihre Kundinnen bei auf Tik Tok neue Kundenkreise. Barbara Wanner, Unternehmerin und Geschäftsführerin der professioneller Kommunikation und Selbststeuerung. Bettina Bürklin-von Guradze übernahm Anfang Marketing für zukunftsorientiertes malige Geschäftsführerin von Vinis- professioneller Kommunikation und Selbststeuerung. Bettina Bürklin-von Guradze übernahm Anfang weinspezialisierten Agentur Organize, ist Impulsgeberin und unterstützt ihre Kundinnen bei professioneller Kommunikation und Selbststeuerung. Bettina Bürklin-von Guradze übernahm Anfang professioneller Kommunikation und Selbststeuerung. Bettina Bürklin-von Guradze übernahm Anfang professioneller Kommunikation und Selbststeuerung. Bettina Bürklin-von Guradze übernahm Anfang professioneller Kommunikation und Selbststeuerung. Bettina Bürklin-von Guradze übernahm Anfang weinspezialisierten Agentur Organize, ist Impulsgeberin und unterstützt ihre Kundinnen bei 1990 das Traditionsweingut Dr. Bürklin-Wolf von ihrem Vater und führte das Haus an die Spitze des 1990 das Traditionsweingut Dr. Bürklin-Wolf von ihrem Vater und führte das Haus an die Spitze des Unternehmertum. Und diese Wo- sima, Stefanie Dreißig acker, hat in 30 professioneller Kommunikation und Selbststeuerung. Bettina Bürklin-von Guradze übernahm Anfang 1990 das Traditionsweingut Dr. Bürklin-Wolf von ihrem Vater und führte das Haus an die Spitze des 1990 das Traditionsweingut Dr. Bürklin-Wolf von ihrem Vater und führte das Haus an die Spitze des 1990 das Traditionsweingut Dr. Bürklin-Wolf von ihrem Vater und führte das Haus an die Spitze des 1990 das Traditionsweingut Dr. Bürklin-Wolf von ihrem Vater und führte das Haus an die Spitze des professioneller Kommunikation und Selbststeuerung. Bettina Bürklin-von Guradze übernahm Anfang deutschen Weinbaus, stellte auf Biodynamik um und erkannte früh die Bedeutung von deutschen Weinbaus, stellte auf Biodynamik um und erkannte früh die Bedeutung von deutschen Weinbaus, stellte auf Biodynamik um und erkannte früh die Bedeutung von 1990 das Traditionsweingut Dr. Bürklin-Wolf von ihrem Vater und führte das Haus an die Spitze des deutschen Weinbaus, stellte auf Biodynamik um und erkannte früh die Bedeutung von deutschen Weinbaus, stellte auf Biodynamik um und erkannte früh die Bedeutung von men-in-Wine-Beispiele stellen nur Folgen im Podcast „Femalewinebusi- deutschen Weinbaus, stellte auf Biodynamik um und erkannte früh die Bedeutung von 1990 das Traditionsweingut Dr. Bürklin-Wolf von ihrem Vater und führte das Haus an die Spitze des Markenmanagement und Marketing für zukunftsorientiertes Unternehmertum. Und diese Women- Markenmanagement und Marketing für zukunftsorientiertes Unternehmertum. Und diese Women- Markenmanagement und Marketing für zukunftsorientiertes Unternehmertum. Und diese Women- deutschen Weinbaus, stellte auf Biodynamik um und erkannte früh die Bedeutung von Markenmanagement und Marketing für zukunftsorientiertes Unternehmertum. Und diese Women- Markenmanagement und Marketing für zukunftsorientiertes Unternehmertum. Und diese Women- Markenmanagement und Marketing für zukunftsorientiertes Unternehmertum. Und diese Women- deutschen Weinbaus, stellte auf Biodynamik um und erkannte früh die Bedeutung von in-Wine-Beispiele stellen nur einen Ausschnitt aus der Vielzahl engagierter Unternehmerinnen zur in-Wine-Beispiele stellen nur einen Ausschnitt aus der Vielzahl engagierter Unternehmerinnen zur einen Ausschnitt aus der Vielzahl ness“ mit starken Weinfrauen über in-Wine-Beispiele stellen nur einen Ausschnitt aus der Vielzahl engagierter Unternehmerinnen zur Markenmanagement und Marketing für zukunftsorientiertes Unternehmertum. Und diese Women- in-Wine-Beispiele stellen nur einen Ausschnitt aus der Vielzahl engagierter Unternehmerinnen zur in-Wine-Beispiele stellen nur einen Ausschnitt aus der Vielzahl engagierter Unternehmerinnen zur in-Wine-Beispiele stellen nur einen Ausschnitt aus der Vielzahl engagierter Unternehmerinnen zur Markenmanagement und Marketing für zukunftsorientiertes Unternehmertum. Und diese Women- Illustration des Schemas dar. Illustration des Schemas dar. Illustration des Schemas dar. engagierter Unternehmerinnen zur Erfahrungen und Erfolg gesprochen. Illustration des Schemas dar. in-Wine-Beispiele stellen nur einen Ausschnitt aus der Vielzahl engagierter Unternehmerinnen zur Illustration des Schemas dar. Illustration des Schemas dar. in-Wine-Beispiele stellen nur einen Ausschnitt aus der Vielzahl engagierter Unternehmerinnen zur Illustration des Schemas dar. Illustration des Schemas dar. Illustration des Schemas dar. Bereits zum sechsten Mal findet in Ausblick Ausblick Ausblick Ausblick Ausblick Ausblick In der Weinbranche setzen Weinfrauen heute Akzente und die empirisch basierte Analyse diesem Jahr der „Women's Wine & In der Weinbranche setzen Weinfrauen heute Akzente und die empirisch basierte Analyse In der Weinbranche setzen Weinfrauen heute Akzente und die empirisch basierte Analyse In der Weinbranche setzen Weinfrauen heute Akzente und die empirisch basierte Analyse Ausblick In der Weinbranche setzen Weinfrauen heute Akzente und die empirisch basierte Analyse In der Weinbranche setzen Weinfrauen heute Akzente und die empirisch basierte Analyse Ausblick beleuchtet, dass Women-in-Wine auch wirtschaftlich erfolgreich führen. Mit zunehmender Zahl an beleuchtet, dass Women-in-Wine auch wirtschaftlich erfolgreich führen. Mit zunehmender Zahl an Spirits Award“ als weltweit bedeu- Ausblick beleuchtet, dass Women-in-Wine auch wirtschaftlich erfolgreich führen. Mit zunehmender Zahl an beleuchtet, dass Women-in-Wine auch wirtschaftlich erfolgreich führen. Mit zunehmender Zahl an In der Weinbranche setzen Weinfrauen heute Akzente und die empirisch basierte Analyse beleuchtet, dass Women-in-Wine auch wirtschaftlich erfolgreich führen. Mit zunehmender Zahl an In der Weinbranche setzen Weinfrauen heute Akzente und die empirisch basierte Analyse beleuchtet, dass Women-in-Wine auch wirtschaftlich erfolgreich führen. Mit zunehmender Zahl an gut ausgebildeten Absolventinnen werden verantwortungsvolle Positionen besetzt, alte Rollenbilder gut ausgebildeten Absolventinnen werden verantwortungsvolle Positionen besetzt, alte Rollenbilder gut ausgebildeten Absolventinnen werden verantwortungsvolle Positionen besetzt, alte Rollenbilder gut ausgebildeten Absolventinnen werden verantwortungsvolle Positionen besetzt, alte Rollenbilder gut ausgebildeten Absolventinnen werden verantwortungsvolle Positionen besetzt, alte Rollenbilder beleuchtet, dass Women-in-Wine auch wirtschaftlich erfolgreich führen. Mit zunehmender Zahl an tender Wein- und Spirituosenwett- In der Weinbranche setzen Weinfrau- beleuchtet, dass Women-in-Wine auch wirtschaftlich erfolgreich führen. Mit zunehmender Zahl an gut ausgebildeten Absolventinnen werden verantwortungsvolle Positionen besetzt, alte Rollenbilder gut ausgebildeten Absolventinnen werden verantwortungsvolle Positionen besetzt, alte Rollenbilder gut ausgebildeten Absolventinnen werden verantwortungsvolle Positionen besetzt, alte Rollenbilder en heute Akzente, und die empirisch bewerb statt, mit Frauen als Jurorin- nen. Women-in-Wine ist jedoch nicht basierte Analyse beleuchtet, dass alleine eine betriebswirtschaftliche Women-in-Wine auch wirtschaft- lich erfolgreich führen. Mit zuneh- Perspektive. Um mit Stephanie Dut- ton, Senior Winemakerin bei Penfolds mender Zahl an gut ausgebildeten zu sprechen: „Diversität im Team be- Absolventinnen werden verant- wortungsvolle Positionen besetzt, reichert die Vielfalt im Glas!“. alte Rollenbilder lösen sich auf, und anstehende Betriebsübergaben an Frauen in der Weinbranche ist auf mehr als 600 „Vinissimas“ gewach- sen. Im Kontext von unternehmeri- scher Vorbildorientierung, Ambition und Organisation wird Eva Fricke als Mehrfach-Pionierin der deutschen Weinbranche angeführt. 2006 hat die gebürtige Bremerin mit 0,25 Hektar ihr eigenes Weingut gegründet. Mitt- lerweile ist der Betrieb auf 13 Hektar gewachsen, und die Unternehme- rin hat einmaligen Erfolg realisiert: Gleich drei ihrer Weine wurden 2020 von zwei renommierten Weinexper- ten mit 100 Punkten ausgezeichnet. Eva Fricke kommuniziert die Relevanz von Führung, Organisation und Dele- gation und hat erfolgreich Krisen ge- meistert. Aline und Josephine Knodt haben als neue Generation im Wein- gut Knodt-Trossen dank ihrer weib- lichen Empathie erkannt, dass gerade junge Menschen unkompliziert und unterhaltsam an Wein herangeführt werden möchten, und erschließen mit ihren kreativen Beiträgen auf TikTok neue Kundenkreise. Barbara Wanner, Unternehmerin und Ge- schäftsführerin der weinspezialisier-

Weincampus 81 ) s m e r K e l u h c s h c o h h c a F C M I : d l i B ( erweitert sich nicht nur das profes- sionelle Umfeld, sondern oftmals entstehen auch Freundschaften für’s Leben. Krems ist durch seine Nähe zum an- grenzenden Weinanbaugebiet Wach- au ein attraktiver Standort, um Wein zu studieren und Wein zu machen. Die Region ist nicht zuletzt aufgrund ihrer hervorragenden Weine und Weinkellereien offi zielles UNESCO Weltkulturerbe. Deutschland und Österreich befi nden sich im Herzen Europas. Beide Länder stehen daher vor ähnlichen klimatischen Heraus- forderungen. „Insbesondere rund um das Thema Nachhaltigkeit fi ndet sich viel Know-how in Österreichs Wein- anbaugebieten. Davon werden die Neustadter Studierenden in ihren Auslandssemestern sicherlich zu- künftig profi tieren“, sagt Professor Dr. Dominik Durner, Studienganglei- ter „Dualer Studiengang Weinbau & Oenologie“. Durch Erasmus+ entfallen die Studi- engebühren im Ausland. Zusätzlich werden die Studierenden monatlich fi nanziell unterstützt, um die Kosten Die IMC Fachhochschule Krems ist neuer Partner des hochschulzugehörigen Weincampus Neustadt. bewältigen zu können. Neben den Studierenden fördert das Erasmus- Programm auch die Lehrenden: So können zukünftig interessante Vor- lesungen und Seminare zwischen den Hochschulen organisiert wer- den, von denen beide Partner fachlich wie interkulturell profi tieren. Für die Kooperation verantwortlich sind Dr. Laura Ehm, Professorin für Marke- ting am Weincampus Neustadt, und Professor Dr. Albert Franz Stöckl, Stu- diengangleiter „International Wine Business“ an der IMC Fachhochschu- le Krems. Beide unterstreichen die Potenziale der Kooperation. „Bisher verbringen viele Weincampus-Studie- rende bereits Teile ihrer praktischen Ausbildung im Ausland. Zusätzlich auch die Option zu haben, im Ausland zu studieren, eröff net nochmals neue Perspektiven. Gleichzeitig freuen wir uns über Studierende aus Österreich, die im Rahmen eines Auslandsaufent- halts bei uns die Gelegenheit haben, die deutschen Weinregionen und ins- besondere natürlich die Pfalz haut- nah zu erleben“, so Professorin Ehm. Die IMC FH Krems ist bereits stark international vernetzt, was laut Pro- fessor Stöckl zu einem Markenzeichen des Studiengangs „International Wine Business“ zählt. „Unser Studiengang bereitet Studierende auf ein inter- nationales Marktumfeld vor. Durch die Erasmus-Kooperation mit dem Weincampus Neustadt bauen wir das Netzwerk um einen weiteren starken Partner aus und freuen uns auf den fachlichen Austausch. Wir werden den Studierenden vom Weincampus spannende Impulse mitgeben, die sie in dieser Form nur an unserem Standort erhalten können“, so Stöckl. ) e t l u h c S / B W I : d l i B ( Krems ist ein guter Ort, um Wein zu kosten, zu studieren und zu machen.

Weincampus 83 Pioniergeist in der Weinbranche Das Forum Markt & Wein diskutiert Lösungen für aktuelle Herausforderungen von Kirsten Gerling Bereits zum vierten Mal hat am Weincampus Neustadt das Forum Markt & Wein in Kooperation mit dem Deutschen Weininstitut (DWI) stattgefunden. Die hohe Praxisrelevanz der Veranstaltung inspirierte die Teilnehmenden. Mut zum Wagnis, aber mit Plan – das ist die Essenz der gut besuchten Veranstaltung, die am 27. April 2023 am Weincampus Neustadt stattfand. In einer Kombination aus Fachvorträgen und praxisorientierten Diskussions- runden wurde reflektiert, wie Pioniergeist hilft, heraus- fordernden Zeiten zu begegnen. Dabei wurden Wege zum Erfolg aus den Bereichen Social-Media-Marketing und Produktinnovation vorgestellt. „Wir sind froh, erfolg- reiche Praktikerinnen und Praktiker gewonnen zu haben, die bereitwillig Einblicke in ihr Erfolgsrezept gewährten“, erklärte Monika Reule, Geschäftsführerin des DWI. Die von Monika Reule vorgestellten aktuellen Eckdaten zum deutschen Weinmarkt zeigten im Jahr 2022 einen besorgniserregenden Nachfragerückgang nach Wein insgesamt. Wie das Forum jedoch zeigen konnte, tragen neue Ideen dazu bei, Wertschöpfung zu generieren und so drohenden finanziellen Einbußen entgegenzuwirken. Das Programm des Forums stand ganz im Zeichen von Gemeinschaft: Jochen Bähr, Mitgründer der Bähr Pfalz- traube GmbH und Katrin Oster vom DLR Rheinpfalz präsentierten eine gelungene Kombination aus Praxis und Wissenschaft, die gemeinsam das Potenzial von entalkoholisiertem Wein auslotete. Julia Pieroth, Social Media Spezialistin im Weingut Dreissigacker, nahm den Faden der theoretischen Einführung von Dr. Laura Ehm, Professorin für Marketing am Weincampus, auf und gab Einblicke in die Marketing- und Kommunikationstätigkeit ihres Betriebes. Ein gemeinsames Weinprojekt stand im Fokus der Diskussionsrunde mit Christoph Hammel, Wein- gut Hammel GmbH und Alexander Woll, Globus Holding GmbH & Co. KG, das von Dr. Marc Dreßler, Professor für Betriebswirtschaft am Weincampus, moderiert wurde. Die Weinbranche steht vor großen Herausforderungen. Neue Wege mit Erfolg zu beschreiten, erfordert viel En- gagement, Überzeugung und Umsicht. Umso wichtiger ist es, sich stetig weiterzubilden und im Austausch zu bleiben. Das nächste Forum Markt & Wein findet am 25. April 2024 statt. Beim 4. Forum Markt & Wein am Weincampus Neustadt gewährten Praktiker*innen der Weinbranche Einblick in ihr Tun. (Bild: Colourbox)

Im Interview 85 Kapazitätenplanung über die nächsten zehn Semester hinbekommen. Von der Neuausrichtung versprechen wir uns einen Gewinn für den ganzen Fachbereich. Das ist wirklich sportlich! Was macht Sie so sicher, dass der Studiengang ein Erfolg wird? K. Blettner: Wirtschaftspsycholog*innen sind unserer Beobachtung nach aktuell auf dem Markt sehr gefragt. Im wirtschaftlichen Kraftzentrum der Metropolregion Rhein-Neckar gilt dies ganz besonders. Im Umkreis gibt es bislang allerdings nur private Hochschulen, die Wirt- schaftspsychologie anbieten gegen nicht unerhebliche Studiengebühren. Wir haben daher mit unserem Bache- lorstudiengang Wirtschaftspsychologie als staatliche Hochschule ein klares Alleinstellungsmerkmal in der Region, sind die erste staatliche Hochschule in Rheinland- Pfalz, die das Fach anbietet, und haben durch unseren langjährigen Forschungsschwerpunkt Neuroökonomie und Konsumentenverhalten auch viel wissenschaftliche Expertise im Haus. Ist der Studiengang bereits zertifi ziert, und steht das Curriculum schon? K. Blettner: Das Curriculum steht bereits im Detail und auch die Akkreditierung haben wir erfolgreich durch- laufen. Wir warten aktuell noch auf die Bestätigung des Ergebnisses durch den Akkreditierungsrat, aber die Gutachterkommission war voll des Lobes und empfi ehlt keine Aufl agen, so dass die Akkreditierung nur noch eine Formsache sein sollte. G. Raab: Die Gesellschaft für angewandte Wirtschaftspsy- chologie empfi ehlt einen ganzen Katalog von Standards, und im Curriculum unseres Studiengangs sind diese Emp- fehlungen deutlich übererfüllt. Die Gutachterkommission hat bei uns vor allem den Dreiklang aus der Vermittlung von Methodenwissen, wirtschaftswissenschaftlichen Zusammenhängen und psychologischen Kompetenzen gelobt. Zu den Methoden zählen beispielsweise auch statistische Fähigkeiten, wie die Analyse und das Hin- terfragen großer Datenmengen, sowie die apparative und experimentelle Durchführung von Untersuchungen. Prof. Dr. Gerhard Raab, kommissarische Studiengangleitung Wirtschaftspsychologie ) t a v i r p : d l i B ( Aber was verbirgt sich genau hinter dem Konzept „Wirt- schaftspsychologie“? G. Raab: Wie der Name sagt, ist es die Kombination aus Wirtschaftswissenschaft und Psychologie, also eine run- de Mischung aus solider wirtschaftswissenschaftlicher Ausbildung mit anwendungsorientierten psychologischen Kenntnissen und einer umfassenden Methodenausbil- dung. Was uns dabei natürlich besonders interessiert, ist das menschliche Verhalten in wirtschaftlichen Zusam- menhängen. Unternehmen, Organisationen und Märkte sind keine leblosen Gebilde. Sie entstehen und existieren nur auf der Grundlage menschlicher Entscheidungen, und der Studiengang Wirtschaftspsychologie vermittelt ein tieferes Verständnis darüber, wie Menschen zu Ent- scheidungen gelangen und warum sie sich insbesondere im wirtschaftlichen Kontext so verhalten, wie sie sich verhalten.

Im Interview 87 Bachelorstudiengang Wirtschaftspsychologie – Kurzprofil ■ Abschluss: Bachelor of Science (B. Sc.) ■ Studienform: Vollzeit ■ Studiendauer: sechs Semester ■ ECTS-Punkte: 180 ■ Studienaufnahme: zum Wintersemester ■ Bewerbungsschluss: 15. Juli ■ Studienstart: Mitte September ■ Kosten: Keine Studiengebühren, nur 142,25 € Semesterbeitrag ■ Besonderheiten: Mischung aus solider wirt- schaftswissenschaftlicher Grundausbildung mit anwendungsorientierten psychologischen Kenntnissen inkl. einer umfassenden Methoden- ausbildung und einem integrierten Auslands - oder Praxissemester. Welche Berufsfelder stehen Wirtschaftspsycholog*innen offen? G. Raab: Für Wirtschaftspsycholog*innen gibt es in Un- ternehmen und Organisationen viele Einsatzmöglich- keiten, zum Beispiel in den Bereichen Arbeits-, Betriebs-, oder Organisationspsychologie: in Personalabteilungen von Unternehmen, bei Marketing- und Werbeagentu- ren, in Personal- und Unternehmensberatungen, bei Medienunternehmen oder im Bereich der Markt- und Meinungsforschung. K. Blettner: Wirtschaftspsycholog*innen beraten bei- spielsweise bei der Personalauswahl und -gewinnung, tragen aber auch zur Mitarbeiterbindung und zur Wei- terqualifizierung von Personal und damit zur Qualitäts- sicherung bei – sehr wichtig angesichts des momenta- nen Fachkräftemangels in allen Branchen. Sie beraten Unternehmen auch bei der Organisationsentwicklung und begleiten und gestalten Change-Prozesse. Auch im Marketing, der Produktentwicklung und in der Werbung sind Wirtschaftspsycholog*innen gefragt. Reicht ein Bachelorabschluss aus, oder empfiehlt sich eine Weiterqualifikation durch ein Masterstudium? G. Raab: Der Bachelorabschluss ist ein vollwertiger Ab- schluss und qualifiziert selbstverständlich für den Be- rufseinstieg. Durch die breite Aufstellung mit den beiden Vertiefungsbereichen Marketing- und Personalpsycholo- gie haben die künftigen Absolvent*innen unserer Ansicht nach sehr gute berufliche Chancen. K. Blettner: Wie bei anderen Studiengängen auch kann man aber natürlich auch einen Master anschließen. In Ludwigshafen wäre das aktuell beispielsweise der Master International Marketing Management, der künftig eine noch stärkere wirtschaftspsychologische Komponente haben wird, oder der Master International Human Re- sources Management. Perspektivisch ist auch ein Master Wirtschaftspsychologie angedacht. Viel Erfolg und vielen Dank für das Gespräch! Interview: E. Wassmann