25 einen Tisch und ermöglichte einen intensiven Austausch von Erfahrungen und zahlreiche kurzweilige Unterhaltungen. Intern Die eigene Kultur und Konflikte mit Anderen Nach dem eher humoristischen Einblick in typi- sche Vorurteile und deren Hintergründe sollten die Teilnehmer nun die Sicht auf sich selbst richten. Mit der interaktiven Übung „Mein kultureller Ruck- sack“ schärften die Teilnehmer ihr Bewusstsein für ihre eigene Kultur, also dafür, was sie selbst an Werten und Idealen mitnehmen, wenn sie in andere Länder reisen. Im Anschluss wurden Konflikte er- arbeitet, die entstehen können, wenn Menschen aus unterschiedlichen Kulturen mit ihren Vorstellungen aufeinandertreffen. In einem regen Austausch mit anschließender Diskussionsrunde hatten die Teilnehmer die Mög- lichkeit, über solche Konflikte (sogenannte „Hot Spots“) aus dem realen Leben zu berichten. Durch die gut gemischte Zusammensetzung der Teilneh- merrunde und deren unterschiedliche Erfahrungen konnten schon an dieser Stelle typische Probleme praktisch geklärt werden. Der Kulturschock Die größte Herausforderung im interkulturellen Kontext ist das Aufeinanderprallen von Kulturen. Menschen kommen in eine fremde Kultur oder ar- beiten mit Mitgliedern einer fremden Kultur zusam- men – und nichts ist mehr wie es war, sie „verstehen die Welt nicht mehr“. Die Folgen hiervon sind oft Wut, Frustration, Aggression und/oder Resignation. Genau diesen Umstand simulierte ein nun folgendes, realitätsnahes Rollenspiel, das nicht nur mit viel Spaß, sondern auch mit einem erheblichen Überraschungs- effekt zur weiteren Sensibilisierung aufwartete. Die Bewältigung des Kulturschocks Was im Rollenspiel an dieser Stelle humorvoll und lustig vonstattenging, bezeichnet man als den soge- nannten „Kulturschock“: die Anpassung des eige- nen Verhaltens an ungewohnte Situationen wie die in einer fremden Kultur. Die Teilnehmer des Work- shops hatten im Rollenspiel und in der anschlie- ßenden Analyse ihres eigenen Verhaltens sowie des Gruppengeschehens erkannt, dass dieser Prozess der Anpassung oftmals einer U- bzw. W-Kurve folgt, und dass die Anpassung an eine fremde Kultur ein AKTIVER Prozess ist, bei dem der eigenen Einstel- lung und dem eigenen Verhalten eine besondere Be- deutung zukommt. Viele interkulturelle Aktivitäten enden übrigens an dieser Stelle: Auslandsaufenthalte werden abgebrochen, Expatriates kehren vorzeitig in ihre Heimat zurück, Projekte scheitern. Im ab- schließenden Teil erarbeiteten Ott und Sponheimer daher mit den Teilnehmern Strategien und Wege, den Kulturschock zu bewältigen, damit deren inter- kulturelles Engagement gelingt. Wissentransfer Im Vorfeld der Studierenden-Workshops konnten Ott und Sponheimer Unternehmen der Region für eine Zusammenarbeit gewinnen. Die eigentliche Praxisarbeit der Studierenden bestand darin, mit den Kooperationspartnern Kontakt aufzunehmen und sie zu typischen „Hot Spots“ sowie deren prakti- schem Umgang damit zu befragen. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden gruppenweise präsen- tiert. Im letzten Teil des Seminars wurden alle Ergebnisse in einer anschaulichen Übersicht zusammengefasst, die nicht nur zukünftig den Teilnehmern helfen soll, sondern auch den beteiligten Firmen (BITO Lager- technik GmbH, Edilon)(Sedra GmbH, HEVERT Arzneimittel GmbH & Co. KG, KEY PLASTICS LLC, profine GmbH, Robert Bosch GmbH, SIMO- NA AG, The Nielsen Company) als kleines Danke- schön für die Kooperation im Sinne eines Wissen- stransfers zur Verfügung gestellt werden wird. Potenziale Abschließend können die Verfasser sagen, dass interkulturelle Begegnungen sicherlich mit einigen „Hot Spots“ aufwarten, dass sie aber auch ein Poten- zial bieten, zu dem an unserer Hochschule sowohl