33 Zum einen sei es überhaupt gut, wenn „junge Leute auf qualifizierte Referenten treffen“, so Tomasch- weski. Zudem sollten eigene Schlussfolgerungen und die Lust Fragen zu stellen, angestoßen werden. Und das geschähe auch beim überwiegenden Teil der Studentinnen und Studenten. Das lasse die Qua- lität der Hausarbeiten erkennen. Los ging es im letzten Sommersemester mit dem Vortrag „Kosten und Nutzen einer Himmelsmacht“ des „Liebesökonoms“ Prof. Dr. Hanno Beck, Volks- wirt und Autor von der Hochschule Pforzheim. Es gibt viele Arten der Liebe, fast alle können mit Irrungen und Wirrungen enden. Was könnten uns wohl die Wirtschaftswissenschaften lehren, um mit den besten Aussichten und größter Zuversicht auf Partnersuche zu gehen? Erkenntnisse der Neurowis- senschaften wurden behandelt, ebenso der Nutzen von vorehelichen SWOT-Analysen, Rendite-/Risi- ko-Abwägungen und Realoptionsmodellen. Bevor die Studenten aber von den möglichen Vorteilen der kühlen Valuierungsstrategien eines ohnehin unter Beschuss gekommenen Homo oeconomicus allzu überzeugt werden konnten, schloss Beck doch ver- söhnlich: Letzten Endes Siege immer die Romantik. Da kann man nichts machen. Wie die Liebe so ist auch das Bier, „der Vater aller Dinge“ (Sokrates), für die Studentenschaft traditi- onell ein Thema. Monika Preuk, freie Redakteurin des Focus, brachte in der sechsten Vorlesung den Hörern „die Wahrheit über Alkohol“ näher. Wer diesen Vortrag damals gehört hat und dem Alkohol nicht völlig abhold ist, lebt jetzt mit Sicherheit schon gesünder. Hier einer der guten Tipps: Am Folgetag nach einem mehr oder weniger spontanen Gelage Dr.FriedrichSeitz,President,CompetenceCenterforChemicalsResearch and Engineering der BASF SE, bei seinem Vortrag am 17. Mai 2011. Heinz Zell, bereitet nach einem Magis- terabschluss in Soziologie und Philosophie seine Mas- terthesis vor (Finance + Accounting), arbeitet viel nebenher, zum Beispiel als Firmenblog-Betreuer HHZell@t-online.de keinen Sport treiben! Das macht zwar den Kopf klar und man fühlt sich besser. Aber leider leidet das Herz und kann nachhaltig Schaden nehmen. Weitere Themen des Sommersemesters 2011 waren „Das Bild des Bauern in der Gesellschaft“ oder „Der unsichtbare Beitrag“ von Innovationen der chemischen Forschung. Wer sich übrigens ein eige- nes Bild der Bauern machen möchte, könnte hier beginnen: http://www.situationsbericht.de. Manchmal fällt auch mal ein Gastredner aus. Hö- here Gewalt lauert ja allerorten. Aber es musste nie jemand enttäuscht nach Hause gehen. Dank der langjährigen internationalen Erfahrung des Organi- sators wird eine Präsentation über „Interkulturelles Management in Lateinamerika“ aus dem Notebook gezaubert und unterhaltsam dargeboten. Gleich- zeitig wurde die Brücke zur Abschlussvorlesung vorbereitet. Denn da ging es auch um interkulturelle Fallen, die es möglichst zu umschiffen gilt. Kenneth Smith von der Graduate School of Management der Universität von Malaysia klärte über kulturelle Erfolgsfaktoren in Asien auf. Gibt es das eigentlich auch in umgekehrten Fällen? Kulturelle Erfolgsfaktoren in Deutschland? Wer klärt darüber auf? Wie sehen uns ausländische Ge- schäftsleute aus aller Welt? „German Angst“, Inge- nieurskunst, Weißbier und Pünktlichkeit? Vielleicht kann das ja als eine kleine Anregung für kommende Semester dienen, Herr Prof. Dr. Thomaschweski. Für das laufende Wintersemester 2011/2012 stehen die Gastdozenten allerdings schon fest. Los geht es am 11. Oktober mit dem brandaktuellen Thema: „Haushaltssanierung – Wunschdenken oder Wirk- lichkeit?“ Gastredner ist Norbert Barthle (MdB), Haushaltspolitischer Sprecher der CDU/CSU Bun- destagsfraktion. Studium Generale