Einsame Fjorde, weite Landschaften und köstlicher Lachs waren das, was wir erwartet hatten… Doch Norwegen hat noch so viel mehr zu bieten!
Im Rahmen der ersten International Week der USN (University of South-Eastern Norway) vom 3. bis 6. Juni 2019 hatten wir, Professorin Dr. Stefanie Hehn-Ginsbach, Professor Dr. Wolfgang Müller, Christine Heinzel und Sybille Juretzka, die Gelegenheit zu einem fachlichen und interkulturellen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus ganz Europa.
Erst im Mai 2018 wurde die USN als Zusammenschluss von acht Standorten im Südosten von Norwegen gegründet. Am Campus Kongsberg, circa eine Stunde westlich von Oslo, veranstaltete die USN ihre erste International Week mit dem Thema „Global Mindset in Higher Education“.
Einen gelungenen Auftakt stellte das Willkommensdinner in lockerer Atmosphäre dar: Die Gastgeber begrüßten uns in landestypischer Tracht und boten uns norwegische Spezialitäten an. Bereits an diesem ersten Abend fand ein reger Austausch zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmer der unterschiedlichsten Hochschulen und Fakultäten statt.
Am nächsten Morgen versammelten sich alle im Foyer des imposanten Hauptgebäudes des Campus „Krona“ in Kongsberg, um im Rahmen des offiziellen Auftakts zunächst von Heidi Tovsrud Knutsen alle relevanten Fakten über die Region, die Stadt und die Hochschule zu erhalten. Ein erstes Highlight war der amüsante und gleichzeitig fachlich überzeugende Impulsvortrag von Keynote Speaker Pellegrino Riccardi, der anhand von prägnanten Beispielen Herausforderungen und Lösungsansätze der interkulturellen Zusammenarbeit charmant illustrierte.
Der Nachmittag stand ganz im Zeichen der regionalen Industrie und Technologie. Im Technologie-Park der Kongsberg Group, einem globalen Technologiezentrum mit den Unternehmensbereichen Meerestechnologie, Verteidigung, Luftfahrt sowie Digital Business gewährten uns verschiedene Sprecher Einblicke in die mehr als 200-jährige Industriegeschichte. Aus dem Zusammenspiel von Theorie und Praxis entstehen hier global bedeutende und zukunftsweisende Produkte und Dienstleistungen und auch die Wissenschaft schöpft aus der breiten Palette von Anwendungsfällen und nutzt diese, um Konzepte und Lösungsansätze für die Praxis zur Verfügung zu stellen.
Als gelungener Abschluss dieses abwechslungsreichen Tages konnten im Freilichtmuseum Lagdalsmuseet alle Teilnehmenden in Teams über die verschiedenen Hochschulen hinweg ihr Wissen zur Geschichte Norwegens und ihre sportlichen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Besonders viel Spaß hatten wir als Vertreter der HWG Ludwigshafen mit dem ersten Preis für den Gesamtwettbewerb und den Instagram-Foto-Wettbewerb.
Der zweite Tag war Breakout-Sessions gewidmet, wie beispielsweise Vorträgen zu den Themen „Partnership in System Engineering and Industry Master“ oder „Integrating Students with Business Community“. In kleinerem Kreis ließ dies eine Vertiefung und Diskussion der Spezialthemen zu und führte zum Austausch über mögliche Kooperationsideen.
Ein weiteres Highlight stellte die Führung über den Krona Campus dar: Der Campus mit herausragender Architektur beherbergt neben einer modernen, auch der Öffentlichkeit zugänglichen Bibliothek etwa ein Knowlegde-Center für spezielle Mess- und Untersuchungsverfahren der Optometrie.
Ein besonderes Erlebnis boten uns die Gastgeber mit einem exklusiven Galadinner an einem außergewöhnlichen Ort. Über zwei Kilometer tief fuhren wir durch einen ehemaligen Bergwerksschacht in einen Berg hinein zu einer mehrere 100 Meter unter der Erdoberfläche gelegenen Silbermine, der sogenannten „King’s Mine“; die erste und zugleich größte Silbermine Norwegens. Mit ihrer bewegten 300-jährigen Geschichte stellte diese Mine, die bis 1958 betrieben wurde, nicht nur technologisch, sondern auch gesellschaftlich den entscheidenden Wirtschaftsmotor für die gesamte Region dar.
An diesem historischen und zugleich einzigartigen Ort erlebten wir eine spannende Führung durch die verschlungenen Gänge der Silbermine, bevor wir in der größten Kaverne vor einmaliger Kulisse lokale Köstlichkeiten genießen durften.
Abgerundet wurde diese interessante International Week mit ihrem facettenreichen Programm am letzten Tag durch eine Open-Microphone-Session, die es den Teilnehmern ermöglichte, neben fachlichen Themen auch ihre gewonnenen Erfahrungen der vergangenen Tage mit allen zu teilen.
Somit wurden nicht nur die letzten Visitenkarten ausgetauscht, sondern es ergaben sich auch vielversprechende Kooperationsprojekte. Den Austausch und die Zusammenarbeit über Fakultäts-, Hochschul- und Ländergrenzen hinweg verdanken wir der einzigartigen Vernetzung von Hochschulangestellten, Lehrenden und Studierenden durch Erasmus+.
Wir freuen uns, dass das International Office der HWG LU mit Ilse Page uns diese besonderen Erfahrungen ermöglicht hat und motivieren alle, das vielfältige Angebot selbst auszuprobieren!
Vielen Dank und ein großes Kompliment an das Team der USN rund um Cecilie Dons Wallebek für diese gelungene erste International Week!