Die HWG LU feierte am 26.09.2024 in einem Festakt und anschließendem Herbstfest die Einweihung ihres Neubaus und des frisch angelegten Außengeländes. Neben langjährigen Weggefährten der Hochschule sowie Partnern aus Wirtschaft und Stadtgesellschaft ließen es sich auch Wissenschaftsminister Clemens Hoch und Beigeordnete Beate Steeg nicht nehmen gemeinsam mit den Hochschulangehörigen zu feiern und krönten den Festakt mit ihren Grußworten. Für die musikalische Umrahmung sorgte das Ensemble Colourage der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, für einen philosophisch-kulturellen Impuls Dr. Klaus Kufeld, der Gründungsdirektor des Ernst-Bloch-Zentrums.
Den Festakt in der Aula eröffnete Hochschulpräsident Prof. Dr. Gunther Piller mit der Begrüßung der über 200 geladenen Gäste. Minister Clemens Hoch überbrachte anschließend das Grußwort des Ministeriums für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz. Beigeordnete Beate Steeg übermittelte die Glückwünsche der Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck und das Grußwort der Stadt Ludwigshafen am Rhein, gefolgt von Holger Basten, dem Geschäftsführer des Landesbetriebs LBB Rheinland-Pfalz. In Anspielung auf die weithin sichtbare Kunst am Bau-Inschrift „ICH WEISS“ auf dem Dach des Neubaus gab abschließend Dr. Klaus Kufeld, Gründungsdirektor des Ernst-Bloch-Zentrums gemeinsam mit Konzeptkünstler Adib Fricke einen philosophischen Impuls (Manuskript des Vortrags). Studentin Viktoria Fayl und Alumnus Maurice Fuchs führten charmant durch das vom Ensemble Colourage der Deutschen Staatsphilharmonie RLP wunderbar musikalisch umrahmte Programm.
In seiner Begrüßung fokussierte Hochschulpräsident Gunther Piller drei Aspekte, die sich für ihn mit dem Neubau verbinden: „Zu allererst: Die Fertigstellung unseres Neubaus ist ein Meilenstein im Prozess des Werdens unserer Hochschule. Zudem: Mit dem Neubau ist die Hochschule mehr denn je ein Ort der Vielfalt, ein zentraler Ort mit neuen Möglichkeiten, Vielfalt zu erfahren und zu leben – weit über Fachgrenzen hinweg. Schließlich: Mit diesem Neubau haben wir endlich eine echte Campus-Hochschule – der perfekte Ort, um Lehre, Forschung und Transfer strategisch weiter voranzubringen“, so der Präsident.
In seinem Grußwort unterstrich Wissenschaftsminister Clemens Hoch ebenfalls die zentrale Bedeutung des Neubaus: „Mit der Einweihung von Gebäude C wird die Campusentwicklung an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen fortgeführt und ein großer Meilenstein auf dem Weg zu einem zentralen Campus gesetzt. Der Neubau schafft deutlich verbesserte Bedingungen für Studierende, Lehrende und Mitarbeitende und bietet Raum, Arbeit, Studium und Erholung zu verbinden. Moderne Hochschulgebäude und leistungsfähige Infrastrukturen sind wichtige Erfolgsbedingungen für die Wissenschaft – ohne sie sind zeitgemäße Forschung und Lehre nicht möglich. Ich wünsche allen Lehrenden und Studierenden viel Freude in ihrem neuen Arbeitsumfeld. Die Investitionen in den Standort Ludwigshafen unterstreichen den Willen der Landesregierung, die rheinland-pfälzischen Hochschulen weiterhin auf einem hohen Niveau zu halten“, betonte Minister Hoch.
„Die Zusammenführung der bisher verstreuten Einrichtungen zu einem Campus schafft ein zentrales Wissenschaftsquartier, das die interdisziplinäre Zusammenarbeit und Innovation erheblich fördert. Dieser Campus stärkt unsere Position als Bildungs- und Wissenschaftsstandort und bringt neues Leben in unsere Stadt“, zeigte sich auch Beigeordnete Beate Steeg überzeugt. Der Neubau sei daher nicht nur ein Meilenstein für die akademische Gemeinschaft, sondern auch für die gesamte Stadt Ludwigshafen und ein starkes Zeichen für die Zukunft, sagte Steeg.
Auf die baulichen Vorzüge des neuen Gebäudes ging anschließend Holger Basten, Geschäftsführer des Landesbetriebs LBB in seiner Rede ein: „Neben einer hohen Funktionalität waren uns eine energieeffiziente Bauweise und ein gesundes Raumklima sehr wichtig. So ist z.B. der Wärmeschutz um 15 Prozent besser als die Energiesparverordnung es erfordert. Eine Fotovoltaikanlage trägt klimafreundlich zur Stromversorgung des Gebäudes bei. Ich wünsche der HWG zukünftig viel Erfolg in Forschung und Lehre im neuen Gebäude“, so Basten.
Im Anschluss an den zentralen Festakt in der Aula ging es dann über den frisch gestalteten Außenbereich ins neue Gebäude C, wo die Gäste und alle interessierten Besucher*innen ein Sektempfang im gerade erst fertig gestellten Sitzbereich der neuen, großzügigen Mensa erwartete. Zusammen mit seinen Vorgängern im Amt, Prof. Dr. Peter Mudra, Prof. Dr. Hans-Ulrich Dallmann und Prof. Dr. Wolfgang Anders, die das Großprojekt angestoßen und begleitet hatten, stieß Hochschulpräsident Prof. Dr. Gunther Piller auf den gelungenen Neubau und die erfolgreich vollzogene Inbetriebnahme an, begleitet vom ebenfalls gerade erst gegründeten Hochschulchor.
Im Anschluss gehörte der Neubau ganz den interessierten Besucher*innen, die in geführten Campusrundgängen neben der neuen Mensa und der zum Verweilen einladenden neuen Bibliothek auch Einblick in die neuen Vorlesungsräume, den Audimax, die PC-Pools oder studentische Gruppenarbeitsräume nehmen konnten. An Infoständen konnten sich alle Interessierten mit Infos zur Hochschule, zur Graduate School Rhein-Neckar, zum Weincampus Neustadt, zum Verbundprojekt EMPOWER, zum Verhaltenswissenschaftlichen Forschungslabor, dem Forschungsnetzwerk Gesundheit, den Aktivitäten des Gründungsbüros oder zu den vielfältigen Projekten des hochschulzugehörigen Instituts für Management und Innovation (IMI) oder des Instituts für Beschäftigung und Employability (IBE) versorgen. Ein Vortrag im neuen Audimax informierte zudem zum Thema nachhaltige Betriebswirtschaftslehre. Der von der TK zur Verfügung gestellte Flugsimulator Ikaros, die Alterssimulationsanzüge oder der humanoide Roboter Pepper boten Wissenschaft zum Anfassen. Und mit den Funkamateuren Ludwigshafen, der Stadtbibliothek Ludwigshafen, der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, der Hochschulseelsorge und den Studentenreitern Heidelberg-Mannheim waren auch langjährige und neue Partner der Hochschule vor Ort mit dabei. Zum Networking luden die Lounges der Fachbereiche und des Fördervereins. Für Speis und Trank sorgte das Studierendenwerk Vorderpfalz und der AStA-Cocktailstand. Und natürlich durften auch Kinderschminken, Riesenseifenblasen und verschiedene Spielstationen für die kleinen Gäste nicht fehlen.
Zum Hintergrund
Von langer Hand geplant und nun seiner neuen Bestimmung übergeben: Der Neubau des Gebäudes C ist seit dem Spatenstich im November 2019 sichtlich vorangeschritten und seit Anfang 2024 größtenteils bezugsfertig. Mit drei Geschossen und einer Ausdehnung von 45 x 125 m bietet der Neubau eine Nutzungsfläche von knapp 14.000 m2 und bereits jetzt Raum für die vier Fachbereiche der Hochschule und Serviceeinrichtungen wie das StudierendenServiceCenter, das Bafög-Amt oder das International Office. Daneben wartet der Neubau auch mit zahlreichen Vorlesungs-, Lehr- und Gruppenarbeitsräumen für die Studierenden auf. Die neue Bibliothek im EG des Neubaus öffnete Anfang Juni ihre Pforten und führt die bisherigen Bibliotheksräume des B-Gebäudes und des Fachbereichs Sozial- und Gesundheitswesen in der Maxstraße zusammen. Auch eine großzügige Mensa und Cafeteria finden im EG des Neubaus Platz und versorgen voraussichtlich ab 2025 Studierende, Lehrende, Mitarbeiterschaft und externe Gäste kulinarisch. Das Außengelände zwischen den Bestandsbauten A und B und dem neu gebauten Gebäude C hat ebenfalls sichtbar Gestalt angenommen: Zahlreiche Neupflanzungen und Steinarbeiten haben hier einen schön gestalteten Außenbereich entstehen lassen, der zum Verweilen und Arbeiten im Schatten der Bäume einlädt.
ES WIRD, ICH WEISS – ICH WEISS, ES WIRD
Gekrönt wird der Neubau auf dem Dach durch den weithin sichtbaren, 3,40 m hohen und 22 m breiten Schriftzug „ES WIRD“, komplettiert durch die Worteinheit „ICH WEISS“ gegenüber der Bibliothek an der Passerelle, die den neuen Studierendenparkplatz mit dem Campus verbindet. Die beiden Schriftzüge des Berliner Konzeptkünstlers Adib Fricke bilden zusammen ein Kunstwerk, das vom Ludwigshafener Philosophen Ernst Bloch und seinem Hauptwerk „Prinzip Hoffnung“ inspiriert ist. Es zeigt auf, inwiefern unser Handeln von Hoffnung und von Vertrauen in das Werden begleitet ist. Schon jetzt ist das Wortpaar zum geflügelten Wort unter den Hochschulangehörigen geworden.
Zahlen & Fakten
Der Gebäudekubus erstreckt sich über eine Fläche von 45 x 125 Metern und verfügt über drei Geschosse. Das Erdgeschoss teilt sich in den nördlichen Bibliotheks- und Hörsaaltrakt sowie den südlichen Mensa/Cafeteria- und Küchentrakt. Der Bibliothek mit 1.981 m2 Nutzfläche benachbart ist ein Hörsaal mit 148 Plätzen, das sogenannte Auditorium. Die neue Mensa/Cafeteria ist mit 536 Plätzen für 1.500 Essen pro Tag ausgelegt. Die beiden Obergeschosse beherbergen zudem Hörsäle, Büros, Seminar- und Veranstaltungsräume, Sprachlabore, Dekanate sowie Serviceräume für Studierende. Auf dem Areal wird ein Grünflächenanteil von 17 Prozent, hier 6.000 m2, realisiert. Der als Kommunikations- sowie Erholungsfläche geplante zentrale Campusplatz wird von einem dicht bepflanzten Baumhain beschattet. Es wurden circa 150 Bäume und 100 Großgehölze neu gepflanzt. Verkehrs- und Außenanlagen sind mit Gräsern, Bodendeckern, Kleingehölzen und Rasenflächen durchgrünt. Zudem stehen mit 243 zusätzlichen Stellplätzen nun circa 400 Parkplätze zur Verfügung.
Modernes Energiekonzept
Der Neubau zeichnet sich aus durch eine hocheffiziente Dämmung von Dach- und Wandflächen und das moderne Fernwärme-Heizsystem. Die auf dem Flachdach installierte Fotovoltaikanlage mit einer Leistung von 46 KWp (Kilowatt-Peak) trägt zudem mit klimafreundlich erzeugtem Strom zur Energieversorgung des Gebäudes bei. Eine energieeffiziente Bauweise sowie ein gesundes Raumklima werden unter anderem durch den Einsatz von Mineralputzen sowie emissionsfreien Wandfarben, Teppich- und Kautschuk-Bodenbelägen erreicht. Das gesamte Gebäude ist mit einer tageslicht- und präsenzabhängigen LED-Beleuchtung ausgestattet. In Sachen Wärmeschutz ist das neue Gebäude um 15 Prozent effektiver als in der Energiesparverordnung EnEV 2016 gefordert.
Bauherr und Projektpartner
Bauherr für alle genannten Baumaßnahmen ist das Ministerium der Finanzen Rheinland-Pfalz, vertreten durch die Niederlassung Landau des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB). Das Gesamtprojekt ist im Landeshaushalt mit rund 72 Mio. Euro veranschlagt. An der Gesamtkonzeption des komplexen Gebäudes sind neben dem federführenden Architekturbüro agn noch weitere 24 Planer, Ingenieure und Experten beteiligt. Für die bauliche Umsetzung wurden 56 Gewerke europaweit ausgeschrieben.
Gebäudedaten im Überblick:
- Nutzfläche: Neubau 14.000 m², gesamt: 22.885 m²
- Gesamtbaukosten: rund 72Mio. Euro
- Baubeginn (Neubau): September 2019
- Spatenstich: 8. November 2019
- Bauliche Fertigstellung (Neubau): abschnittweise ab Oktober 2023
Projektmanagement
Michaela Sattel, LBB-Niederlassung Landau
Projektleitung
Gudrun Biesenbach, LBB-Niederlassung Landau
Projektsteuerung
HWP Planungsgesellschaft mbH, Stuttgart
Entwurfs- und Ausführungsplanung
agn Niederberghaus & Partner GmbH, Ibbenbüren
Tragwerksplanung
Horn + Horn, Ingenieurbüro für Bauwesen GbR, Neumünster
Ingenieurbüro Gerhard Wirth, Landau (Prüfung)
TGA Planung
Ingenieurbüro i4e GmbH, Lebach (Elektro)
IBP Ingenieurgesellschaft mbH, Völklingen (HLS)
Ingenieurbüro Schaller, Karlsruhe (Küchentechnik)
Ingenieurbauwerke
Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH, Frankfurt/Main
Freianlagen
Olschewski LandschaftsArchitekten, Ludwigshafen
Sicherheits- und Gesundheitsschutz-Koordination
GefAS mbH, Ludwigshafen
Brandschutzsachverständige
Endreß Ingenieurgesellschaft mbH, Ludwigshafen
Bodensanierung
ARCADIS Deutschland GmbH, Karlsruh