Zum 1. September 2024 durfte die Hochschule Ludwigshafen einen Neuzugang begrüßen: Prof. Dr. rer. pol. Michael Zipfel (Jg. 1972) hat seine Stelle als Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Unternehmensführung, am Fachbereich Management, Controlling, HealthCare angetreten. Promoviert am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), bringt Michael Zipfel nicht nur umfassende akademische Erfahrung, sondern auch ein Jahrzehnt als CEO bei der Schweizer Transgourmet AG in Russland und als Geschäftsführer bei der Landgard AG mit. Wie er sich in seiner neuen Position eingelebt hat und welche Pläne er für die Zukunft hat, erzählt er uns im Interview.
Herr Professor Zipfel, Sie haben am 1. September 2024 als neuer Professor an der Hochschule Ludwigshafen angefangen. Wie war Ihr Start?
Mein Start war sehr gut. Die Kollegen haben mich freundlich aufgenommen: Ich konnte bereits im Sommer bei Prüfungen dabei sein und meine Vorlesungen vorbereiten. Besonders gefreut hat mich der offene Austausch mit den Studierenden und im Team. Das Gefühl, hier wirklich willkommen zu sein, hat mir den Einstieg sehr erleichtert.
Welche Aufgaben umfasst Ihre neue Position?
Als Professor für Betriebswirtschaft liegt mein Schwerpunkt in der Unternehmensführung. Im Wintersemester halte ich Vorlesungen zu Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft, Marketing und internationaler Logistik. Dabei möchte ich meine Praxiserfahrungen einbringen. Ich plane auch, neue Themen wie Unified Commerce und Künstliche Intelligenz in den Unterricht einzubauen. Langfristig möchte ich ein Wahlmodul zum Thema Retail/Handel anbieten und durch meine internationalen Kontakte neue Kooperationen und Drittmitteleinnahmen für die Hochschule fördern.
Was haben Sie vorher beruflich gemacht?
Ich war zehn Jahre lang als CEO bei der Schweizer Transgourmet Gruppe in Russland tätig und habe dort die russische Auslandsgesellschaft aufgebaut. In Moskau habe ich mit meiner Familie auf dem Gelände der Deutschen Botschaft gewohnt und mich ehrenamtlich an der Deutschen Schule Moskau (DSM) engagiert. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei der Landgard AG in Deutschland war mir der Weg in die Forschung und Lehre besonders wichtig.
Was reizt Sie an der neuen Stelle besonders?
Mein beruflicher Werdegang ist stark von Führungsaufgaben im internationalen Handel geprägt. Die Lehre bietet mir die Möglichkeit, praktische und theoretische Kenntnisse zu verbinden und dieses Wissen an die nächste Generation weiterzugeben. Es reizt mich auch, ein interdisziplinäres Forschungs- und Transferkonzept zu entwickeln, das nicht nur die wissenschaftliche Community einbindet, sondern auch den Transfer unserer Forschungsergebnisse in die Praxis fördert. Viele Unternehmen brauchen Unterstützung, um nachhaltiger zu wirtschaften.
Was sind die ersten Ziele, die Sie sich gesteckt haben?
Aktuell bereite ich meine Vorlesungen vor und integriere dabei meine Erfahrungen mit neuen Geschäftsmodellen und Digitalisierung. Der Handel verändert sich sehr schnell, was das Ganze besonders spannend macht. Einer meiner ersten Ziele ist es, die administrativen Abläufe an der Hochschule besser kennenzulernen. Aber am wichtigsten ist mir, die Studierenden und Kolleginnen und Kollegen persönlich kennenzulernen. Mein Doktorvater sagte einmal: „Eine Universität lebt nicht nur von Forschung und Lehre, sondern vor allem von den Menschen, die sie ausmachen.“
Warum fiel Ihre Wahl auf die HWG LU?
Die Hochschule bietet mir hervorragende Möglichkeiten für Lehre und Forschung in meinem Fachgebiet. Zudem komme ich ursprünglich aus der Region und kenne den guten Ruf der Hochschule. Die angenehme Atmosphäre hier hat mir die Entscheidung dann leichtgemacht.
Was können unsere Studierenden von Ihnen erwarten?
Ich möchte den Studierenden nicht nur Theorie beibringen. Es ist mir wichtig, dass sie sich aktiv einbringen und praxisnah arbeiten. „Die besten Lektionen lernt man nicht aus Büchern, sondern aus dem echten Leben.“ In diesem Sinne möchte ich den Studierenden vermitteln, wie man in der Praxis gute Entscheidungen trifft und ein Unternehmen ethisch und nachhaltig führt. Ich sehe mich als Mentor, der sie auf ihren Beruf vorbereitet und sie dabei unterstützt, als zukünftige Führungskräfte erfolgreich zu sein. Dafür erwarte ich, dass sie engagiert sind und offen für neue Ideen.
Vielen Dank für das Gespräch!
(Interview: Knebel/PE)