„Weniger fachlichen Input und mehr Zeit zum Netzwerken und persönlichen Gespräch“ – das war einer der Anregungen im Anschluss an die letzte Alumni-Veranstaltung zum Thema Gründungen im Herbst 2018. Gleichzeitig wurde auf den Podiumsdiskussionen „Studenten und Kultur“ beziehungsweise „Stunde der Studierenden“ im Winter 2018/2019 von mehreren Seiten der Wunsch laut, Stadt und Hochschule noch näher zusammenzubringen. Da lag es nicht fern, das nächste Alumni-Netzwerktreffen unter das Motto „#LUst auf LU?!“ zu stellen und ehemaligen wie aktuellen Studierenden ihren Studienort mal aus einem anderen Blickwinkel zu zeigen. So luden die Geschäftsstelle Alumni, der Verein der Freunde und Förderer der Hochschule und die Ludwigshafener Kongress- und Marketing-Gesellschaft mbH LUKOM am 17. Mai 2019 zu einem geführten Stadtspaziergang mit anschließendem Get-together im Kulturzentrum dasHaus ein.
Nach der Begrüßung durch Hochschulpräsident Professor Dr. Peter Mudra und Fördervereinsvorsitzenden Thomas Bull startete die rund 30-köpfige Gruppe bei bestem Wetter am frühen Freitagabend vom Hotel Moxy gegenüber der Rheingalerie aus ihre Tour: Unter fachkundiger Leitung von Michael Cordier und Yann Fürst von der LUKOM ging es ausgehend vom Zollhof zunächst entlang des Rheins vorbei an dem italienischen Restaurant Tialini, Werfthalle und Gelbem Haus in Richtung Walzmühle. Dabei wurde nicht nur die Gegenwart der Industriestadt thematisiert, sondern auch die Vergangenheit in Form von zeitgemäß auf dem Tablet präsentierten alten Fotos aus dem Stadtarchiv in den Blick genommen. So erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem, dass dieser zentrale Ort früher Hafengebiet war und eine Fähre Ludwigshafen und Mannheim verband. Die Werfthalle mit dem noch erhaltenen Löschkran, die heute ein Notariat, Anwaltskanzleien und eine Mediaagentur beherbergt, zeugt davon ebenso wie die Schienenspuren auf dem Fußweg oder der 350 Jahre alte Ankerstein der ehemaligen Fährstation. Dieser Ankerstein, verriet Cordier, fristete Jahrzehntelang sein Dasein in einem Depot. Nun markiert er den neuen Hafenanleger für die Flusskreuzfahrt.
Vom Hafenanleger aus wendete sich die Gruppe dann in Richtung Bismarckplatz mit Zwischenstopp am provisorisch eingerichteten Kindergarten, an dessen Beispiel Cordier anschaulich die ungleiche Kostenverteilung für Infrastrukturprojekte zwischen Kommunen, Land und Bund erläuterte. Vom Bismarckplatz, der mit seiner klaffenden Baustelle reichlich Nahrung für kritische Nachfragen zur Stadtentwicklung von Seiten der Alumni bot, ging es dann an den schönen Gebäuden der Berufsbildenden Schule vorbei durch die Untere Ludwigsstraße zur hoch modernen Stadtbibliothek und dem dahinter liegenden Bürgermeister-Ludwig-Reichert-Haus, das den Ludwigshafener Kunstverein beherbergt.
Anschließend ging es weiter zur „zehntgrößten Bühne Deutschlands“, dem „neuen“ Pfalzbau – der „alte“ stand dereinst am Bismarckplatz – und hinein in die neben dem Fachbereich für Sozial- und Gesundheitswesen der Hochschule gelegene Melanchthonkirche. Die sandsteinverkleidete Kirche sei als eine von deutschlandweit 42 Notkirchen nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut worden, nachdem die evangelische Kirche am Lutherplatz 1943 durch einen amerikanischen Bomber zerstört worden sei, erklärte dort Pfarrerin Susanne Schramm der Gruppe. Die Überreste der Vorgängerinstitution auf dem schön gestalteten Lutherplatz war dann auch folgerichtig die nächste Station der Führung, bevor dann das Wilhelm-Hack-Museum mit der berühmten Joan Miró-Fassade und dem „Urban Gardening“-Projekt des Hack-Museumsgartens angesteuert wurde, wo gerade eine von vielen kulturellen Veranstaltungen stattfand.
Seinen Abschluss fand der Bummel durch die Stadt schließlich mit einer Führung durch das Kulturzentrum dasHaus und der Einkehr im Café Hausboot, wo Getränke und Snacks auf die Gäste warteten – gute und gern genutzte Gelegenheit, mit den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch weiter ins Gespräch zu kommen. Benedict Eninger, Absolvent des Weincampus Neustadt, nutzte beispielsweise die Chance und stellte die Idee seines Start-ups vor„ während Max Schröder, Marco Endres und Dominica Filipowska, Alumni des Ostasieninstituts beziehungsweise des Masterstudiengangs Wirtschaftsinformatik, bereits mit Logistik-Alumnus Vasily Ostrov über die konkrete Ausgestaltung möglicher Alumni-Nachfolgeveranstaltungen diskutierten.
Das Alumni-Team der Hochschule bedankt sich ganz herzlich beim Verein der Freunde und Förderer, der LUKOM, dem Kulturbüro der Stadt und der Mannschaft des Hausboots für die freundliche Unterstützung!
Das nächste Alumni-Netzwerktreffen ist für Herbst 2019 geplant, nähere Informationen hierzu sowie die Antragsunterlagen für den Verein der Freunde und Förderer der Hochschule finden sich unter: www.hwg-lu.de/alumni
Weitere Fotos sind auf unserer Alumni-Facebookseite unter https://www.facebook.com/pg/AlumniHsLu/photos/?tab=album&album_id=350600128833049 hinterlegt.