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Friedrich-Gennheimer-Preis für Masterarbeiten zu Nachhaltigkeit und Krisenresilienz

Am Freitag, den 8. November 2024, wurde durch die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen und die Haniel Stiftung der Friedrich-Gennheimer-Preis an zwei Masterstudierende in einem feierlichen Rahmen überreicht. Die Masterarbeiten zeigen Strategien auf, um Krisen im Sinne nachhaltiger Unternehmensführung erfolgreich zu meistern und gestärkt aus diesen hervorzugehen. Den Friedrich-Gennheimer-Preis für Weinbau, Oenologie und Weinmarketing erhielt Leonie Wagner vom Weincampus Neustadt. Den Friedrich-Gennheimer-Preis für Marketing erhielt Jessica Krauß von der Hochschule Ludwigshafen. Die Preise sind mit je 3000,00 Euro dotiert.

Festredner Hendrik Hering, Landtagspräsident von Rheinland-Pfalz, ermutigte die Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik einen zukunftsfähigen Rahmen für Innovation und Nachhaltigkeit zu schaffen. Es ginge nicht weniger als darum eine positive Zukunft zu gestalten. Er würdigte den Weincampus Neustadt als Kooperation des Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz mit den drei Rheinland-Pfälzischen Hochschulen Ludwigshafen, Kaiserslautern und Bingen in ihrer beispiellosen Herangehensweise in Lehre und Forschung. „Die junge Generation muss durch uns bestärkt werden. Der Pessimismus von Vorgängergenerationen darf sie nicht ausbremsen. In einer demokratischen Gesellschaft müssen wir den Diskurs stärken, Widerspruch aushalten können und einen respektvollen Dialog ermöglichen,“ so Hering.

Prof. Dr. Gunther Piller, Präsident der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft, würdigte die Preisträgerinnen: „Wir sind sehr stolz auf unsere beiden Preisträgerinnen und möchten heute Abend auch das Engagement der beteiligten Betreuerinnen und Betreuer würdigen.

Es ist sehr beeindruckend, wie die Hochschule in Ludwigshafen und der Weincampus ihr Studienangebot fortlaufend zukunftsweisend weiterentwickeln und in Abschlussarbeiten aktuelle und relevante Themen aufgreifen.“

Leonie Wagner, Absolventin des dualen deutsch-französischen Masterstudiengangs Weinbau & Oenologie, untersuchte in ihrer Thesis “Einfluss verschiedener Sommerbegrünungen auf den Trockenstress sowie die Trauben- und Mostqualität der Rebsorte Spätburgunder” Methoden der Sommerbegrünung und analysierte diese in Hinblick auf Naturschutz, Praxistauglichkeit und Wirtschaftlichkeit. Begrünungen im Weinberg bieten eine Reihe von Vorteilen, wie beispielsweise die Förderung der Artenvielfalt, Erosionsschutz und die Verbesserung der Bodengesundheit. Gleichzeitig kann die Begrünung in Konkurrenz zum Nährstoff- und Wasserbedarf stehen und zu Trockenstress von Reben führen. Die Art der Begrünung bestimmt das Ausmaß der Konkurrenz um das Wasser. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit von wasserschonenden Begrünungen. Die Untersuchungen der Masterarbeit fanden im Weingut Jülg, Schweigen-Rechtenbach statt. Wagner erläuterte in ihrer Dankesrede, dass ihre Spezialisierung auf den Weinbau und das Studium am Weincampus eine folgerichtige Entscheidung ihres vorherigen Biologie-Studiums mit dem Schwerpunkt Botanik war. „Ich wünsche mir, dass mein Thema zukünftig von anderen Studierenden ausgebaut und vertieft wird.“ Prof. Dr. Jochen Bogs, Professor für Weinbau am Weincampus und Gutachter der Masterarbeit übergab stolz den Preis. „Frau Wagner scheute keine Herausforderung und war beim Verfassen der Thesis risikobereit. Sie hat es geschafft, komplexe Sachverhalte verständlich zu formulieren und sich in wissenschaftliche Methoden reinzuarbeiten“, so Prof. Dr. Bogs in seiner Laudatio.

Jessica Krauß, Absolventin des berufsbegleitenden MBA-Studiengangs Digital Finance, Strategie & Accounting arbeitete am Thema “CO2-Reduktionssteuerung in der chemischen Industrie: Analyse und Konzeptionierung eines Zielsystems zur Operationalisierung strategischer Ziele”. Ihre Masterarbeit entstand in Kooperation mit der BASF in Ludwigshafen. Krauß beschäftigte sich mit der Frage, wie die CO2-Reduktion bis zur Mitte des Jahrhunderts in einem führenden Unternehmen der Chemieindustrie in ein Zielsystem übersetzt werden kann. Im praktischen Teil der Arbeit stand die Steuerungskomplexität in der Verbundstruktur der BASF im Vordergrund. Anhand der Fallstudie eines großen Werkes des Unternehmens wird die Problematik diskutiert, dass CO2-freie und -arme Produkte teurer als konventionell erzeugte Produkte sind. Das erfordert in der Umstellungsphase spezielle Marktbearbeitungs- und Marketingstrategien, um Kunden für diese Produkte mit ausreichender Preisbereitschaft gewinnen zu können. Prof. Dr. Gösta Jamin, Gutachter der Masterarbeit, betonte in seiner Laudatio: „Es ist wirklich eine große Leistung, ein Studium neben dem Beruf zu machen. Frau Krauß hat in ihrer Masterarbeit auf hervorragende Weise ein Zielsystem zur CO2-Reduzierung ausgearbeitet. Das Thema Nachhaltigkeit zieht sich mittlerweile durch alle Bereiche der Finanzwirtschaft und Unternehmenssteuerung.“ Jessica Krauß bedankte sich in ihrer Rede für die „tolle Betreuung seitens der HWG Ludwigshafen und der Betreuenden von der BASF“. „Diese Preisverleihung zeigt, dass Praxis und Wissenschaft Hand in Hand gehen müssen, um einen wirklichen Mehrwert für Wirtschaft und Gesellschaft generieren zu können,“ so Krauß.

Friedrich Wilhelm Gennheimer wurde 1930 in Neustadt an der Weinstraße als Teil der Gebrüder Gennheimer Sektkellerei zur Welt gebracht. Seine berufliche Laufbahn begann mit einem Studium, das er als Diplom-Kaufmann abschloss. Darauf folgte ein Lehrauftrag für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an den Berufsbildenden Schulen in Speyer sowie die Versetzung an die Staatliche Höhere Wirtschaftsfachschule in Ludwigshafen, wo er ebenfalls in der Betriebswirtschaftslehre lehrte. Bereits ein Jahr später kam es zur Ernennung als „Professor an der Fachhochschule“ und zum Wechsel an die Fachhochschule des Landes Rheinland-Pfalz in der Abteilung Ludwigshafen. Gennheimer lehrte dort in den Fachrichtungen Marketing sowie Personal- und Ausbildungswesen. In den Jahren 1979 bis 1987 leitete er zudem als Dekan die Abteilung Ludwigshafen und war in diesem Zeitraum für die Gründung der Abteilung Worms (heute eine eigenständige Hochschule) sowie des späteren Ostasieninstitutes in Ludwigshafen verantwortlich. Im Jahr 1996 ging Gennheimer in den Ruhestand, wobei er in den zwei darauffolgenden Jahren noch weiterhin als Dozent im Fachbereich Betriebswirtschaft unterrichtete. 2022 verstarb Friedrich Gennheimer und hinterließ ein Testament, das nun durch Herrn Dr. Siegfried Englert, einem der Gründer des Weincampus und ehemaligen Professor der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen, verwaltet wird.

Als Andenken an Gennheimer wurde im Frühjahr 2023 der Friedrich-Gennheimer-Preis gemeinsam mit der Haniel Stiftung als verleihende Institution ins Leben gerufen. Die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen und die Haniel Stiftung können bereits auf eine Kooperation von 25 Jahren zurückblicken, in der zwei Stipendienprogramme sowie der jährlich wiederkommende Haniel Preis an Studierende verliehen wird.

Nach dem offiziellen Programm klang der Festakt bei einem Get-together mit Live-Musik, Getränken an der Weincampus-Bar und feinem Buffet aus.

Pressekontakt:
Aline Wyrwich
Weincampus Neustadt
Hochschulkommunikation
t +49 6321 671 468   m +49 (0)173 5613953
www.weincampus-neustadt.de

 

Gruppenbild mit 11 Personen
Präsident Prof. Dr. Gunther Piller, Prof. Dr. Laura Ehm, Prof. Dr. Andreas Kortekamp (DLR Rheinpfalz), Dr. Guido Harms, Janine Möller (BASF), Prof. Dr. Gösta Jamin, Preisträgerin Jessica Krauß, Landtagspräsident Hendrik Hering, Preisträgerin Leonie Wagner, Prof. Dr. Jochen Bogs und Prof. Dr. Dominik Durner (Bild: Weincampus Neustadt)
die beiden Preisträgerinnen
(v.l.) Preisträgerinnen Jessica Krauß und Leonie Wagner (Bild: Weincampus Neustadt)
Gruppenbild mit 4 Personen
(v.l.) Landtagspräsident Hendrik Hering, Preisträgerin Leonie Wagner, Prof. Dr. Jochen Bogs und Prof. Dr. Laura Ehm (Bild: Weincampus Neustadt)
Gruppenbild mit 4 Personen
(v.l.) Landtagspräsident Hendrik Hering, Preisträgerin Jessica Krauß, Prof. Dr. Gösta Jamin und Dr. Guido Harms (BASF) (Bild: Weincampus Neustadt)