17 Aktuell gilt, Migrationshintergründe nicht nur als Manko, sondern vielmehr Vielfalt auch als Chance zu be- greifen. Ganz ähnlich war der Tenor der von Janette Wie- land, Redaktionsleiterin von RPR1, moderierten Po- diumsdiskussion mit Teilnehmerinnen und Teilneh- mern aus der Praxis wie der Forschung: Hannele Jalonen, Integrationsbeauftragte der Stadt Ludwigshafen, merkte an, „keiner darf verloren ge- hen“, denn in Kindern mit Migrationshintergrund stecke viel Potenzial, das man fördern solle. Dieter Baust, Rektor der Anne-Frank-Realschule plus, führ- te aus, dass man zusammen mit Eltern vor Ort Lö- sungen suchen müsse, um die Kinder zu erfolgrei- chen Abschlüssen zu bringen. Ähnlich sah das auch Zuhal Kocak von der Hausaufgabenhilfe: „Man muss Eltern mit einbinden und auch ihnen entspre- chende Angebote unterbreiten, um ihren Kindern das Weiterkommen zu ermöglichen.“ Daraufhin reg- te Sergio Cortés die Gründung von Elternvereinen an als konkrete Hilfestellung für den Bildungser- folg von Kindern mit Migrationshintergrund. „Die Chance, eine Ausbildung erfolgreich abzuschließen und auf dem Arbeitsmarkt zu bestehen, hat nur der, der die deutsche Sprache gut beherrscht“, fügte En- der Önder vom Türkisch Deutschen Unternehmer- verband Pfalz (TDU) hinzu. Prof. Dr. Hans-Ulrich Dallmann, Vizepräsident der Hochschule Ludwigs- hafen, mahnte im Gegenzug an, „die Verschieden- heiten anzuerkennen und die Muttersprache als ein Vermögen anzusehen“. Ähnlich sah das auch Ahu Gel, Studierende an der Hochschule und Mitglied beim Allgemeinen Studierenden-Ausschuss (AStA), die als Moderatorin durch den Abend führte: Inte- gration dürfe keine Einbahnstraße sein und könne nur funktionieren, wenn sich beide Seiten aufeinan- der zubewegen. Damit gab Ahu Gel das Stichwort, denn beim an- schließenden „get together“ im Foyer nutzten viele die Gelegenheit, begonnene Diskussionen weiterzu- führen, Ideen für weitere Projekte zu entwickeln und neue Kontakte zu knüpfen. Entsprechend positiv war die Rückmeldung aller Beteiligten. Sie gibt der anfangs geäußerten Hoffnung von Hochschulprä- sident Mudra Nahrung, der die Einladung zu den Bildungsgesprächen mit den Worten beschlossen hatte: „Lassen Sie uns am 17. Oktober gemeinsam etwas beginnen, von dem wir später vielleicht einmal sagen: Es ist gut, dass es diesen Austausch der Bil- dungsverantwortlichen in Ludwigshafen gibt.“ World Café: Arbeit in den Workshops.