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Delegation der HWG LU zu Besuch an der NCU in Japan

Wissenschaftliche Delegation der HWG Ludwigshafen besuchte Partnerhochschule in Japan – Fokus auf globalen Nachhaltigkeitszielen, Internationalisierung der Hochschulen und geburtshilfliche Versorgung 

Vom 9. bis 14. Dezember 2024 besuchte eine Delegation der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen (HWG LU) die Partnerhochschule Nagoya City University (NCU) in Japan. Die Delegation bestand aus Christine Liew, stellvertretende Leitung des Ostasieninstituts, sowie den Professorinnen Dr. Barbara Filsinger und Michaela Michel-Schuldt PhD aus dem Bereich Hebammenwissenschaft. Ziel des Besuchs war die Vertiefung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit und der Austausch zu globalen Nachhaltigkeitszielen, insbesondere im Kontext der geburtshilflichen Versorgung.

Symposium zu globalen Nachhaltigkeitszielen 
Ein zentraler Programmpunkt war die Teilnahme an einem Symposium, bei dem sogenannte „Contact Points“ – Vertreterinnen und Vertreter aller partnerschaftlich verbundenen Hochschulen der NCU in Asien und Europa – ihre Forschungsarbeiten präsentierten. Unter der Perspektive der globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) wurden Ansätze und Ergebnisse aus verschiedenen Fachbereichen vorgestellt. Die HWG LU trug insbesondere mit Einblicken aus der geburtshilflichen Versorgung zu dieser internationalen Diskussion bei. Das Ostasieninstitut stellte zudem die Internationalisierungsstrategie ausgewählter Studiengänge unserer Hochschule vor, welches auch für  japanische Hochschulen eine immer wichtigere Rolle bei der Restrukturierung ihrer Lehre einnimmt.

Eindrücke aus der geburtshilflichen Praxis in Japan 
Neben der wissenschaftlichen Auseinandersetzung bot der Besuch wertvolle Einblicke in die geburtshilfliche Versorgung an der Nagoya City University. Die Wissenschaftlerinnen aus Ludwigshafen zeigten sich beeindruckt vom Betreuungsschlüssel in Japan: Eine Gebärende wird dort von einem interdisziplinären Team bestehend aus zwei Hebammen und Ärzt*innen kontinuierlich begleitet. Zum Vergleich: In Deutschland betreut eine Hebamme derzeit durchschnittlich drei Gebärende gleichzeitig (Quelle: Deutscher Hebammenverband). Gleichzeitig wurden Unterschiede in den Interventionsraten festgestellt. So sind beispielsweise die Episiotomieraten (Dammschnittraten) bei Erstgebärenden in Japan höher als in Deutschland. 

Im Skills- und Simulationszentrum der NCU erhielten die Delegierten Einblicke in die erweiterten Kompetenzen japanischer Hebammen. Diese führen eigenständig Basisultraschalluntersuchungen durch und sind in der Praxis auch für Schwangerschaftsabbrüche zuständig – Aufgaben, die in Deutschland derzeit Ärzt*innen vorbehalten sind. Eine Herausforderung in Japan ist jedoch die geringe Verbreitung aufrechter Gebärpositionen. In diesen Bereichen plant die Deutsch-Japanische Partnerschaft, die Lehre weiterzuentwickeln und zu verbessern. 

Entwicklung gemeinsamer Forschungsagenda 
Die Delegation nutzte den Aufenthalt zudem, um eine gemeinsame Forschungsagenda zu entwickeln. Diskutiert wurden insbesondere die Auswirkungen des Klimawandels auf geburtshilfliche Outcomes, die Versorgung im Wochenbett sowie gemeinsame Forschungsaktivitäten in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen.

Austausch mit Studierenden des Ostasieninstituts 
Ein weiteres Highlight war das Treffen mit zwei Studierenden des Ostasieninstituts der HWG LU, die derzeit ein Auslandssemester an der NCU absolvieren. Betty Beyer und Anna-Maria Piel arbeiten als studentische Hilfskräfte an einem Multimedia-Projekt, das die Hebammenarbeit in Japan für ihre hebammenwissenschaftlichen Kommiliton*innen in Ludwigshafen anschaulich darstellen soll.

Besuch in Tokio 
Den Abschluss der Reise bildete ein Besuch im Krankenhaus des National Centers of Child Health and Development in Tokio. Hier besteht eine Kooperation mit einem unserer Praxispartner, der Frauenklinik der Universitätsmedizin Mannheim. Auch hier sammelte die Delegation wertvolle Erkenntnisse, die in zukünftige Lehr- und Forschungsprojekte einfließen werden.

Mit diesem Besuch setzte die HWG LU einen weiteren wichtigen Impuls für die internationale Zusammenarbeit in Forschung und Lehre. Die Delegation kehrte mit vielfältigen Eindrücken und neuen Ideen zurück, die zur Weiterentwicklung der Hebammenwissenschaft und zur Stärkung der globalen Partnerschaften beitragen werden. 

Fachkontakt:
Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen
Hebammenwissenschaft
Prof. Michaela Michel-Schuldt PhD / Prof. Dr. Barbara Filsinger
michaela.michel-schuldt@ 8< SPAM-Schutz, bitte entfernen >8 hwg-lu.de  /  barbara.filsinger@ 8< SPAM-Schutz, bitte entfernen >8 hwg-lu.de

Ostasieninstitut (OAI)
Christine Liew
liew@ 8< SPAM-Schutz, bitte entfernen >8 oai.de

 

 

 

 

Gruppenbild beim Symposium an der japanischen Partnerhochschule
Partner*innen aus der Hebammenwissenschaft der NCU und Delegation der HWG LU mit Studierenden des OAI beim Symposium (Bild: HWG LU/Filsinger)
Gruppenfoto im Kimono
Partner*innen aus der Hebammenwissenschaft der NCU und Delegation der HWG LU mit Studierenden des OAI bei einem Tanzkurs (Bild: HWG LU/Filsinger)