Julia Kaliba studierte an der Hochschule im Studiengang Versorgungssteuerung im Gesundheitswesen – Health Care Management (HCM) und schloss Anfang 2019 erfolgreich ihren Master ab. Für ihre Masterarbeit mit dem Titel „Direktzugang zur Physiotherapie in Deutschland – Status quo sowie notwendige Voraussetzungen und Veränderungen“ wurde sie im letzten Jahr mit dem Förderpreis Gesundheitsökonomie ausgezeichnet. Noch während ihres Studiums und auch im Anschluss daran arbeitete Julia Kaliba als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Controlling, Management, HealthCare. Seit Februar 2020 ist sie nun Junior Produktmanagerin bei der Angio Consult GmbH, einer auf den Bereich der Medizinprodukte spezialisierten Unternehmensberatung in Speyer.
Sie haben mit Bravour Ihr Masterstudium an der Hochschule abgeschlossen und mit großer Begeisterung während und nach dem Studium in ihrem Studiengang als wissenschaftliche Mitarbeiterin gearbeitet. Ist Ihnen die Zeit an der Hochschule Ludwigshafen in guter Erinnerung?
Julia Kaliba: Definitiv. Ich fand das Studium hier sehr angenehm. Das lag vor allem an der kleinen Gruppengröße sowie das dadurch bedingte sehr gute Betreuungsverhältnis im Master. Die Betreuung durch die hauptamtlich Lehrenden wie durch die Lehrbeauftragten fand ich ebenfalls überdurchschnittlich gut. Der Studiengang hat mich aber auch inhaltlich angesprochen, da die Themen breit gefächert sind und eigentlich alle Aspekte des Gesundheitswesens abdecken. Im Sommersemester waren die Veranstaltungen stärker forschungsorientiert, im Wintersemester eher auf Managementthemen und Netzwerke im Gesundheitsbereich ausgerichtet. Dadurch hat man im Nachgang an das Studium beruflich sehr breit gefächerte Möglichkeiten.
Und Ihre Zeit als Mitarbeiterin?
Auch als wissenschaftliche Mitarbeiterin habe ich mich im Fachbereich und an der Hochschule insgesamt sehr wohl gefühlt. Ich bin sehr gut aufgenommen worden und trotz meiner anfänglichen Doppelfunktion als Studentin und Mitarbeiterin war ich sofort ein vollwertiges Mitglied im Team. Die Zusammenarbeit war sehr angenehm und die Entscheidung, in die Wirtschaft zu wechseln, ist mir auch nicht leichtgefallen.
Was hat Sie damals bewogen, an der Hochschule in Ludwigshafen zu studieren?
Ich hatte zuvor in Wiesbaden meinen Bachelor in Gesundheitsökonomie gemacht und – ganz ehrlich – ich wollte wieder zurück in meine Heimat Pfalz. Da war es ein glücklicher Zufall, dass die Hochschule Ludwigshafen einen Master im Bereich Health Care Management anbietet, denn dazu gibt es in Deutschland nur eine ziemlich begrenzte Zahl an Masterprogrammen. Und inhaltlich hat es auch sehr gut gepasst.
Warum nun der Wechsel in die Unternehmensberatung?
Die Tätigkeitsbeschreibung hat mich sehr gereizt. Es ist die Chance, mein im Master erworbenes Fachwissen anzuwenden und es schien mir auch wichtig für meine persönliche Entwicklung. Dass ich zum jetzigen Zeitpunkt gewechselt bin, liegt daran, dass man in meiner neuen Tätigkeit generell sehr viel unterwegs ist – das ist spannend, braucht aber auch viel Flexibilität, Energie und Kraft. Und gerade diese Flexibilität kann ich momentan eher leisten als vielleicht in zehn, fünfzehn Jahren.
Welche Aufgaben beschäftigen Sie dort?
Die Angio Consult GmbH unterstützt unter anderem Unternehmen und Start-ups im Bereich Medizinprodukte – von der Idee bis zur Markteinführung. Wir beraten, führen im Auftrag der Unternehmen Studien durch, unterstützen bei der Zulassung neuer Produkte oder präsentieren diese im Auftrag der Unternehmen auf Messen. Dabei arbeiten wir auch mit kooperierenden Einrichtungen aus dem Gesundheitswesen – wie etwa Krankenhäusern – zusammen. Die Angio Consult ist seit vielen Jahren ein wichtiger Kooperationspartner des Bachelorstudiengangs Gesundheitsökonomie im Praxisverbund an der Hochschule – diese Partnerschaft zwischen Hochschule und Unternehmensberatung möchte ich künftig gerne noch weiter intensivieren und auch mit der regionalen und überregionalen Gesundheitswirtschaft weiter vernetzen.
Welche Fähigkeiten aus Ihrem Studium kommen Ihnen dabei besonders zugute?
Grundsätzlich die Fähigkeit, das Gesundheitswesen aus der Sicht verschiedener Stakeholder betrachten zu können sowie die Fähigkeit zum genauen und wissenschaftlichen Arbeiten. Darauf wurde im Studium viel Wert gelegt ebenso wie auf interdisziplinäre Projekte. Das Lösen komplexer Aufgaben in einem interdisziplinären Team ist sicher auch eine der Fähigkeiten, die ich aus dem Studium und meiner Tätigkeit an der Hochschule mitbringe. Und dann auch die Neigung, Dinge zu hinterfragen und neugierig zu sein – aber das sind vielleicht auch eher persönliche Merkmale (lacht).
Wollen Sie auch künftig den Kontakt zu Ihrer „alten“ Hochschule halten?
Auf jeden Fall, daran liegt mir viel! Ich musste den Kolleginnen und Kollegen im Fachbereich fest versprechen, spätestens alle zwei Monate auf einen Kaffee vorbeizukommen und zu berichten (lacht). Außerdem habe ich fest vor, die Gesundheitsökonomischen Gesprächen an der Hochschule zu besuchen, die einmal jährlichen stattfinden und mittlerweile ja eine richtige Institution sind. Auch an der Jahrgangsfeier im Pfalzbau würde ich gerne weiter teilnehmen und außerdem über den Alumni-Verein den Kontakt halten.
Ganz herzlichen Dank für das Gespräch!