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Gesundheitsökonomische Gespräche 2024: Zukunft Krankenhaus – Krankenhaus der Zukunft

Gesundheitsökonomische Gespräche 2024

Die Herausforderungen, vor denen Krankenhäuser stehen, sind enorm. Anliegen der Tagung war es, den Blick über aktuelle Reformdiskussionen hinaus zu weiten und strategische Handlungsfelder zu beleuchten.  Aus Sicht der Teilnehmerinnen und Teilnehmer war es besonders wertvoll, neben fundierten gesundheitspolitischen Analysen auch umsetzungsorientierte Konzepte für strategisch relevante Handlungsfelder kennenzulernen.

Im Einzelnen wurden folgende thematische Schwerpunkte gesetzt:

Strategische Ausrichtung: Roland Engehausen, Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft e.V., lieferte in seinem Einführungsvortrag wertvolle Orientierung zur strategischen Positionierung von Krankenhäusern.

Prozessoptimierung: Matthias Janda, Leiter Medizinisches Prozessmanagement der Universitätsmedizin Halle machte deutlich, dass klinisches Prozessmanagement für den wirtschaftlichen, patientenwohlorientierten und auf die Mitarbeitenden ausgerichteten Erfolg von Krankenhäusern eine entscheidende Rolle spielt. Verdeutlicht wurde dies am Beispiel der Etablierung eines Interdisziplinären Chirurgischen Patientenmanagements.

Digitale Transformation: Anke Diehl, Chief Transformation Officer der Universitätsmedizin Essen zeigte ausgehend von den Kernaussagen der Smart Hospital Strategie der Universitätsmedizin Essen, die auf Kulturwandel, Innovation und empathische Zukunftsmedizin gerichtet ist, die Bausteine des Smart Hospital-Konzeptes auf. Wegweisend ist die Zusammenarbeit mit einem Beirat Digitalisierung und KI, der sich aus Vertreterinnen und Vertretern aus dem Versorgungsgebiet zusammensetzt.

New Work: Jutta Rump, Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability IBE an der HWG LU, rückte sie drei Dimensionen von New Work in den Fokus: Identifikation und Motivation, Kompetenzen und Qualifikation sowie Gesundheit und Wohlbefinden. Sie gab viele Anregungen, um bei diesen Dimensionen voranzukommen und machte deutlich, wie gut die Ausgangsposition von Unternehmen im Gesundheitsbereich ist, da die Tätigkeit in dieser Branche aus sich heraus sinnstiftend sei und zudem ein hohes Maß an Sicherheit biete. Wie die Diskussion zeigte, besteht in der Kommunikation der positiven Aspekte einer Beschäftigung im Gesundheitsbereich noch deutlich „Luft nach oben“.

Sicherung Versorgung im ländlichen Raum: Ingo Hüttner, Vorsitzender der Geschäftsführung Alb Fils Klinikum, teilte wertvolle Erfahrungen aus einem Umwandlungsprojekt zur Sicherung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum. Konkret stellte er das zum Alb Fils Klinikum gehörende dezentrale Gesundheitszentrum Helfenstein vor. Den Zuhörerinnen und Zuhörern wurde ein Konzept vorgestellt, wie eine intersektorale Gesundheitsversorgung geschaffen werden kann, die ein umfassendes ambulantes Angebot, Notfallversorgung, Kurzzeitpflege und weitere Dienstleistungen integriert.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde der Förderpreis Gesundheitsökonomie in der Kategorie Beste Masterarbeit vergeben an Leonie Brenner mit dem Thema „Relevanz und Potenzial patientenrelevanter Struktur- und Verfahrensverbesserungen im Rahmen des Nutzennachweises von Digitalen Gesundheitsanwendungen (DIGA): Ergebnisse einer Online-Umfrage unter DIGA-Herstellenden“.

Zum Hintergrund: Gesundheitsökonomische Gespräche

Leitgedanke der Tagungsreihe ist es, fachliche Impulse für eine dauerhaft leistungsfähige Gesundheitsversorgung zu setzen und ein aktives Netzwerk für die Kooperationspartner der Gesundheitsökonomie an der Hochschule Ludwigshafen und darüber hinaus anzubieten. Ein besonderer Wert liegt auf der Einbindung der Studierenden – den Fach- und Führungskräften der Zukunft. Seit über 20 Jahren bringen die Gesundheitsökonomischen Gespräche diesem Ansatz folgend Entscheiderinnen und Entscheider aus allen Bereichen der Gesundheitsversorgung, der Politik und der Wissenschaft an der Hochschule Ludwigshafen zusammen und mit den Studierenden in Kontakt.

Veranstaltet werden die Gesundheitsökonomischen Gespräche durch das Institut für Management, Ökonomie und Versorgung im Gesundheitsbereich der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen. Großzügig gefördert wird die Tagung durch den Förderverein Gesundheitsökonomie an der Hochschule Ludwigshafen e.V.. Die wissenschaftliche Tagungsleitung liegt bei Prof. Dr. Eveline Häusler und Prof. Dr. Elke Raum.

Nachlese der letzten Gesundheitsökonomische Gespräche

Mit einem Anteil von etwa 5% der nationalen Treibhausgasemissionen (siehe BMG (2022): Gemeinsame Erklärung Klimapakt Gesundheit. Berlin. S. 4.) weist der Gesundheitssektor einen tiefen ökologischen Fußabdruck auf. Dies gilt in ähnlicher Weise für Wasserverbrauch, Abfälle und weitere Faktoren. Gleichzeitig stehen Leistungserbringer, Krankenkassen und die industrielle Gesundheitswirtschaft, ebenso wie öffentliche Verwaltungen, vor großen Herausforderungen, wenn es darum geht, den gesundheitlichen Folgen des Klimawandels zu begegnen. Der Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege betrachtet deshalb die Auswirkungen des Klimawandels als einen zentralen Aspekt bei der zukünftigen Gestaltung eines resilienten Gesundheitssystems (siehe SVR Gesundheit (2023): Resilienz im Gesundheitswesen. Gutachten 2023. Berlin. S. 29.). Green Health adressiert somit sowohl die Notwendigkeit, schädliche ökologische wie soziale Folgen im Zusammenhang mit Leistungen der Gesundheitsversorgung - sei es bei Produktion, Transport, Verwendung oder Entsorgung – zu reduzieren als auch die Veränderung im Versorgungsbedarf.

Den Zusammenhang von Klimaschutz, Klimaanpassung und Gesundheitsschutz am Beispiel der Kommunen erläuterte Dr. med. Michael Eichinger von der Universitätsmedizin Mannheim und Mainz in seinem Vortrag „ Klimawandel und Gesundheit: Klimaschutz als Gesundheitsschutz“ genauer. Der Leiter der Arbeitsgruppe Versorgungsforschung im Kindes- und Jugendalter an der Universität Mainz und der Arbeitsgruppe ‚Planetary Health‘ an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg zeigte sich wie Stich überzeugt davon, dass die Klimakrise gleichzeitig eine Gesundheitskrise sei und zudem eine soziale Krise nach sich zöge. Das „planetare Polytrauma“ sei allein in den Jahren 2015 bis 2023 weit vorangeschritten und damit auch die Gesundheitsgefährdungslage. ‚Planetary Health‘ müsse daher als zentrales Querschnittsthema in den Governmentstrukturen implementiert und transdisziplinäre Kooperationen sektorenübergreifend eingerichtet werden. Die Entwicklung, Implementierung und Evaluation von Interventionen, die sich positiv auf Umwelt und Gesundheit auswirken, stünden dabei im Vordergrund. Die gute Nachricht dabei: „Es gibt wenig Zielkonflikte zwischen den einzelnen Ressorts“, zeigte sich Eichinger überzeugt.

Im zweiten Themenblock befassten sich die Gesundheitsökonomischen Gespräche mit innovativen Ansätzen des Nachhaltigkeitsmanagements aus der beruflichen Praxis: Burak Isiksal, Leiter des Ressorts Infrastruktur, Bau und Einkauf an der BG Klinik Ludwigshafen, gab Einblick in die Perspektive der Krankenhäuser; Elke Ruppert von der Siemens Betriebskrankenkasse in die Perspektive der Krankenkassen. Anschließend referierte Thomas Hugendubel von der Roche Pharma AG zum Thema Nachhaltigkeitsmanagement aus Sicht der Pharma-Industrie, ergänzt um den Beitrag von Christina Loch, Leiterin der Stabsstelle CSR & Nachhaltigkeit beim Caritasverband Speyer, aus der Perspektive der Pflege. Hierbei sowie bei der anschließenden Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass anspruchsvolle Nachhaltigkeitsziele sich nur erreichen lassen, wenn die Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette und berufsgruppenübergreifend zusammenarbeiten. Nachhaltigkeit hat somit das Potential, ein weiterer Treiber der sektorenübergreifenden Zusammenarbeit zu werden, so das Fazit.

Nicht zuletzt die Studierenden waren beeindruckt von den praxisnahen Erfahrungen und Impulsen, die von den Referentinnen und Referenten geteilt wurden. Eine wesentliche Erkenntnis aus studentischer Sicht war, dass das Thema Nachhaltigkeit alle Teilsektoren der Gesundheitsversorgung auf vielfältige Weise betrifft und bereits aktiv aufgegriffen wird. 

BioTech trifft Gesundheitsökonomie

  • 14. Oktober 2022, 9:30 h an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft.
  • Das Programm finden Sie hier.
  • Die Referentinnen/Referenten der GÖG 2022 finden Sie hier.
  • Folien zum Vortrag Healthcare Biotech: Wertschöpfungsbeitrag in Europa, Dr. Zimmermann, WifOR finden Sie hier.
  • Folien zum Vortrag Healthcare Biotech und Risikokapital, Prof.Dr. Jamin, HWG Ludwigshafen finden Sie hier.

„Deutschland hat die Chance, zum international führenden Biotechnologie-Standort zu werden. Durch den ersten mRNA-Impfstoff aus Mainz hat unser Land weltweite Sichtbarkeit erlangt.“ (1) So formuliert es die regierende Ampel-Koalition in ihrem Koalitionsvertrag.

Vor diesem Hintergrund werden die Gesundheitsökonomischen Gespräche 2022 die „rote“ Biotechnologie, als solche wird die Anwendung biotechnologischer Verfahren in der medizinischen Versorgung bezeichnet, aus gesundheitsökonomischer Perspektive beleuchten. Sicherlich ist der mRNA-basierte Impfstoff gegen COVID-19 der Firma BioNTech der bekannteste Erfolg dieser innovativen Verfahren. Die enorme Bedeutung der roten Biotechnologie macht allerdings eine andere Zahl deutlich: Mittlerweile machen die sogenannten Biopharmazeutika knapp die Hälfte aller neu zugelassenen Arzneimittel in Deutschland aus. (2)

Wir freuen uns, dass wir ausgewiesene Expertinnen und Experten gewinnen konnten, die gerne ihr Wissen teilen und auf Ihre Fragen eingehen. Thematisch wird die Tagung eröffnet mit einem Blick auf Erfolgsfaktoren für die Entwicklung von Biotechnologie Clustern. Clemens Hoch, Minister für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz wird hier aus politischer Sicht die Förderung eines BioTech Clusters in Rheinland-Pfalz beleuchten. Darüber hinaus fragt mit Thomas Runkel ein ausgewiesener Pharma- und Asienkenner, welche Erkenntnisse aus der Entwicklung von BioTech-Clustern in Asien gewonnen und für Deutschland nutzbar gemacht werden können. Weitere inhaltliche Schwerpunkte sind die Quantifizierung des Wertschöpfungsbeitragsder Branche in Europa durch Dr. Sandra Zimmermann, WifOR Institut und die Besonderheiten von Investitionen in BioTech-Startups aus Investorensicht. In seinem Vortrag zu Healthcare BioTech und Risikokapital wird Prof. Dr. Gösta Jamin, HWG Ludwigshafen ausgehend von seiner umfangreichen Beratungserfahrung mit Startups auch untersuchen, wie mehr Investorengelder für diesen Sektor mobilisiert werden können. Abgerundet wird die Tagung durch den Blick darauf, welche Hürden die entwickelten Therapieansätze beim Zugang in das Gesundheitssystem zu überwinden haben: Fabian Berkemeier, IGES stellt Innovative Reimbursement-Modelle für hochpreisige Therapieansätze vor und Prof. Dr. Stefan Lhachimi, HS Neubrandenburg untersucht Strategien des Health Technology Assessment im Kontext von Biotechnologie.

Die Gesundheitsökonomischen Gespräche 2022 bringen ExpertInnen und EntscheiderInnen aus  Unternehmen der medizinischen Biotechnologie, der Politik, der Gesundheitsversorgung und der Wissenschaft zusammen und geben Impulse, um die Herausforderungen, vor denen dieser innovative Industriezweig steht im Interesse einer leistungsfähigen medizinischen Versorgung erfolgreich zu meistern.

Neben dem Networking im Kreis des Fachpublikums bietet die Einbindung junger gesundheitsökonomischer Expertise einen besonderen Mehrwert der Gesundheitsökonomischen Gespräche. Nutzen Sie die Gelegenheit, mit Absolventinnen und Absolventen sowie Studierenden der gesundheitsökonomischen Studiengänge an der HWG in Kontakt zu kommen und so Young Professionals für Ihr Unternehmen, für Ihre Organisation zu gewinnen.

(1) SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN,FDP (2021): mehr Fortschritt wagen. KOALITIONSVERTRAG 2021-2025.S. 17.

(2) Vfa – Verband Forschender Arzneimittelhersteller (2022): Starke Biotech-Branche sorgt für Wachstum und mehr Beschäftigte. Stand 2. Juni 2022. Online https://www.vfa-bio.de (Zugriff 12.06.2022).

Die diesjährigen Gesundheitsökonomischen Gespräche richten den Blick auf die Region als Gestaltungsraum gesundheitlicher Versorgung. Diese regionale Perspektive wurde durch den Sachverständigenrat Gesundheit bereits 2009 angeregt.1 Zuletzt haben Bündnis 90/Die Grünen den Aufbau von „Gesundheitsregionen“ gefordert2 und die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH hat gemeinsam mit der Gesundheitsplattform Rhein-Neckar e.V. ein Strategieprojekt „Gesundheitsregion Rhein-Neckar“ gestartet.3

Die Tagung will Denkanstöße geben, wie der Gestaltungsraum „Gesundheitsregion“ mit innovativen Versorgungskonzepten gefüllt werden kann. Dabei werden zwei Themenfelder aufgegriffen zu denen jeweils konkrete Projekte vorgestellt werden:

  • Themenfeld 1: Quartiermanagement
  • Themenfeld 2: Regionale Versorgungsaspekte – Innovationsräume gestalten.

Die Corona-Pandemie ist ein Stresstest für unser Gesundheitswesen und die Gesundheitssysteme weltweit. Die Pandemie fordert die Systeme nicht nur hinsichtlich Umfang und Qualität der Versorgungsleistungen heraus, sondern auch im Hinblick auf deren Anpassungsfähigkeit und Widerstandskraft. Diesen Faden nahmen die Gesundheitsökonomischen Gespräche – GÖG 2020 auf. Ausgehend von den Erfahrungen mit und in der Corona-Pandemie befassten sich ausgewiesene Expertinnen und Experten in Fachvorträgen mit Ansätzen für die Gestaltung einer adaptiven und gleichzeitig resilienten Gesundheitsversorgung. Zudem wurden durch einen Hackathon Studierende in die Entwicklung von innovativen Lösungsansätzen eingebunden.

Die GÖG 2020 waren im digitalen Format ein großer Erfolg: die Fachtagung wurde erstmals vollständig virtuell und in Kombination mit einem Hackathon angeboten. Die Vorträge wurden aufgezeichnet und stehen für Sie zur Verfügung.

Erstmals bringen Absolventinnen und Absolventen der gesundheitsökonomischen Studiengänge Ihre Expertise in die Organisation der Tagung ein, so dass gilt: Die GÖG 2020 sind ein Format für, mit und durch junge Expertinnen und Experten der Gesundheitsversorgung!

Tagungsteam.

 

Dr. Martin Albrecht
Geschäftsführer und Bereichsleiter Gesundheitspolitik, IGES Institut, Berlin

Thomas Czihal
Zi - Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland, Berlin

Jürgen Graf
Leiter Fachbereich Integriertes Leistungsmanagement, AOK Baden-Württemberg

Dr. Wulf-Dietrich Leber
Abteilungsleiter Krankenhaus, GKV Spitzenverband, Berlin

Vera Lux
Managementberatung Pflege und Health Care, Köln

Jochen Metzner
Abteilungsleiter Gesundheit, Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz

Prof. Dr. Volker Ulrich
Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre III – Finanzwissenschaft, Universität Bayreuth