Heute ist der internationale „Tag der Pflege“! Ein besonderer Tag, auch wenn jeder Tag ein „Tag der Pflege“ sein sollte.
Es wäre der 202. Geburtstag von Florence Nightingale. Florence Nightingale gilt als Begründerin der modernen westlichen Krankenpflege. Nightingale entstammte aus einem wohlhabenden englischen Haus und befasste sich intensiv mit dem Lernen von Sprachen und der Mathematik. Der Wunsch, eine pflegerische Ausbildung zu absolvieren, stieß bei ihrer Familie auf Unverständnis, war Pflege doch ein gesellschaftlich nicht voll umfänglich anerkannter Beruf und eher in christlichen Gemeinschaften verortet.
1850 begann Nightingale wider aller Gegenwehr ihre Ausbildung in Kaiserswerth. Im nahe Düsseldorf gelegene Ort hatte Theodor Fliedner 1836 eine Bildungsanstalt für evangelische Pflegerinnen aufgebaut. Ebenso wie Nightingale hatte er das Ziel, die Bedingungen für Patientinnen und Patienten durch eine gezielte Ausbildung zu verbessern.
Nach ihrer Ausbildung kehrte Nightingale zurück nach England. Mittlerweile wurde ihr Bestreben, in der Pflege tätig zu sein, von der Familie akzeptiert. Mitte des 19. Jahrhunderts brach der Krimkrieg aus. Nightingale beschloss, verwundeten Soldaten in der Krim pflegerische Versorgung zu gewährleisten. Dort angekommen, stellte sie sehr schlechte hygienische Bedingungen für die Verletzten fest.
Sie begann, die hygienische Situation wissenschaftlich zu untersuchen und die von ihr gesammelten Daten statistisch aufzubereiten. Mit ihrem Polar-Area-Diagramm konnte sie die Todesursachen der Soldaten statistisch und bildlich belegen.
Damals war es ein absolutes Novum, dass Pflegende wissenschaftlich tätig werden. Heute ist es – wenn auch vielleicht noch nicht durchgehend bekannt – in der Pflegewissenschaft Normalität geworden, sich mit Fragen der pflegerischen Versorgung von Menschen aller Altersklassen auseinanderzusetzen.
Im Pflegeberufegesetz hat die Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen Themen, die Teilhabe an wissenschaftlichen Projekten sowie die Implementierung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die pflegerische Praxis als Ziel der Ausbildung Einzug gehalten. Doch wie passen Wissenschaft und Pflege zusammen?
Die Versorgungslandschaft in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert. Die medizinische Versorgung wird durch die Weiterentwicklung in der Medizin und Medizintechnik immer spezialisierter. Dadurch verkürzen sich die Verweiltage der Patientinnen und Patienten im Krankenhaus deutlich und der Übergang vom Krankenhaus in die ambulante oder stationäre Weiterversorgung spielt eine wesentliche Rolle im Aufgabenbereich von Pflegenden. Auch die Chronifizierung von Krankheiten sorgt dafür, dass nicht nur der heilende Ansatz der Medizin, sondern auch Aspekte der Beratung, der Gesundheitsförderung und Gesunderhaltung von Menschen immer wichtiger werden.
Diese zunehmende Komplexität des Pflegeberufes wird unterstützt durch neueste pflegewissenschaftliche Erkenntnisse. Pflegeforschung ist mittlerweile an vielen Hochschulen und Universitäten etabliert. Die Lehre hat zum Ziel, diese wissenschaftlichen Erkenntnisse an zukünftige Pflegende weiterzugeben und darüber die Professionalisierung der Pflege voranzutreiben. Die Forschung bezieht sich überwiegend auf neue, wissenschaftliche belegte Erkenntnisse für die pflegerische Versorgung. Neueste pflegerische Behandlungsmethoden sollen angewendet werden, um den Patientinnen und Patienten die bestmögliche Beratung und Versorgung auf professionelle Art und Weise zukommen zu lassen.
Seit 2020 ist im Pflegeberufegesetz die hochschulische Pflegeausbildung verankert. Ob es ein Zufall ist, dass in diesem Jahr der 200. Geburtstag von Florence Nightingale war, ist ungewiss. Dennoch wird deutlich, welch rasante Entwicklung der Pflegeberuf in den letzten 200 Jahren genommen hat. Ein durch christliche Einrichtungen geprägter Beruf, welcher aus Berufung durchgeführt wurde, entwickelt sich zu einem hochkomplexen forschungsbasierten Beruf, welcher an Hochschulen gelehrt wird. Der Umgang mit pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen wird, da am Ort der Forschung auch die Lehre übernommen wird, zum täglichen Handwerkszeug für zukünftige Pflegende. Forschung findet nicht mehr im Elfenbeinturm statt, sondern wird gemeinsam mit den Studierenden gelebt.
Die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen bietet ab dem Wintersemester 2022/2023 einen primärqualifizierenden Studiengang Pflege an. Die theoretischen Inhalte werden ausschließlich an der Hochschule vermittelt, für die praktischen Einsätze wurden Kooperationsverträge mit Einrichtungen der Akutpflege, der ambulanten Pflege sowie der Langzeitpflege geschlossen. So wird die Hochschule dem Anspruch gerecht, Kenntnisse in der Versorgung von Menschen aller Altersklassen zu erlangen.
Für Interessierte am Studiengang gibt es weiterführende Informationen unter: Pflege (B.Sc.) | Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen (hwg-lu.de)
Termine für die kommenden Informationsveranstaltungen finden Sie hier: Campus Events - Veranstaltungsmanagement für Hochschulen (hwg-lu.de)
Oder Sie wenden sich direkt an den Studiengangsleiter:
Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen
Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen
Prof. Dr. Joachim von der Heide
Professur für Pflegewissenschaft
Tel.: 0621 5203-550
E-Mail: Joachim.vonderheide@hwg-lu.de