Am Freitag, den 15. November 2024, durfte die Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen eine hochrangige staatliche Delegation aus Tadschikistan begrüßen. Der Besuch, der im Rahmen der Förderung durch die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ Tajikistan) und mit finanziellen Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ermöglicht wurde, stand ganz im Zeichen des fachlichen Austauschs zur Umstellung der Hebammenausbildung von einer berufsfachschulischen Ausbildung hin zu einem akademischen Bachelorstudiengang.
Die Delegation aus Tadschikistan zeigte großes Interesse an den Gründen und förderlichen sowie hinderlichen Faktoren, die in Deutschland zur Akademisierung der Hebammenausbildung geführt haben. Besondere Aufmerksamkeit wurde den Erfahrungen und Erkenntnissen („Lessons Learned“) gewidmet, die während dieses Prozesses gesammelt wurden. Tadschikistan plant, seine eigene Hebammenausbildung ebenfalls durch die Einführung eines Studiengangs zu professionalisieren und so die Stellung der Hebammen zu stärken.
Ein weiterer Höhepunkt des Besuchs war der Beitrag der Präsidentin des tadschikischen Hebammenverbandes, Zarina Ibragimova. Sie stellte die aktuelle Situation der Hebammen in Tadschikistan vor, erläuterte die geburtshilfliche Versorgung, die Struktur der Ausbildung und ging auf die gesellschaftlichen Diskussionen rund um Gewalt in der Geburtshilfe ein. Die Studierenden des ersten Semesters im Studiengang B.Sc. Hebammenwissenschaft an der HWG LU nutzten die Gelegenheit, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Professionalisierung in beiden Ländern zu reflektieren und zu diskutieren.
Professorin Nina Knape PhD, Vizepräsidentin der HWG LU und Studiengangsleitung, begrüßte die Delegation herzlich und stellte den Bachelorstudiengang Hebammenwissenschaft vor. Prof. Michaela Michel-Schuldt PhD ergänzte die Präsentation mit einer Vorstellung des Masterstudiengangs „Innovative Versorgungspraxis in der Pflege und im Hebammenwesen“ und Forschungsschwerpunkten aus dem Team Hebammenwissenschaft.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa besuchte die Delegation das interdisziplinäre Skills Lab der HWG LU. Mareike Kast erläuterte die pädagogischen Grundzüge des praktischen Trainings im Skills- und Simulations Lab und führte die Gäste durch die Räumlichkeiten. Die Delegation konnte dort eine Übungseinheit der Erstsemesterstudierenden unter der Leitung von Miriam Beller miterleben.
Dieser intensive und bereichernde Austauschtag hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig der internationale Dialog und die Zusammenarbeit im Bereich der Hebammenausbildung sind. Die HWG LU freut sich, durch diesen Besuch zur Weiterentwicklung der Geburtshilfe in Tadschikistan und Deutschland beizutragen und den Austausch zwischen beiden Ländern zu fördern.
Fachkontakt:
Prof. Dr. Michaela Michel-Schuldt PhD
Hebammenwissenschaft
Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen
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