Kann man in einem Tages-Workshop Design Thinking und die agile Methode Scrum vermitteln? Ja, das geht! Voraussetzung ist das Interesse an den Themen und der Wille, Design Thinking und agile Methoden anwenden zu wollen. Im Fall des Führungsteams des Kundenmanagements der Stadtwerke Düsseldorf AG waren diese Voraussetzungen spürbar gegeben.
In einem gemeinsamen Workshop mit Herrn Christopher Henke, einem ausgewiesenen Experten aus der Praxis und Prof. Dr. Stephan Weinert von der Hochschulde Ludwigshafen, wurde die Thematik umfassend und aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Der Workshop bestand dabei aus vier Blöcken: Einem wissenschaftlich geprägten Intro, zwei praxisorientierten Teilen zu Design Thinking und Scrum und einer abschließenden Retrospektive. Das Ziel des Workshops war es, insbesondere die Führungskräfte unterschiedlicher Ebenen, positiv auf kommende Veränderungen einzustimmen. Es ging sowohl um die Sensibilisierung für eine kundennahe Produktentwicklung und Serviceorientierung, als auch um die Notwendigkeit schneller und flexibler im Projektgeschäft auf Anforderungen reagieren zu können.
Agilität bedeutet für Unternehmen: Organisation neu denken
Das fachliche Intro wurde durch Prof. Dr. Stephan Weinert anschaulich vorgestellt. Durch aktuelle und globale Beispiele aus der Wirtschaft und Politik, verdeutlichte er die Notwendigkeit, auf zunehmende Veränderungen zu reagieren. Er baute die Brücke zu Agilität. Prof. Weinert beschrieb Agilität mit der Fähigkeit, rasch auf Veränderungen reagieren zu können. Er formulierte den Leitspruch „Agilität bedeutet Organisation neu denken“. Hiermit brachte er zum Ausdruck, dass es einen Wandel von klassischer Linienorganisation hin zu einem selbstorganisierten „lebenden Organismus“ gibt. Je nach Branche ist dieser Wandel stärker oder schwächer ausgeprägt.
Mit Design Thinking und Scrum Organisation neu denken
Nach der Einführung starteten die praktischen Übungen. Der erste Teil bezog sich auf die Entdeckung der kundenzentrischen Kreativität. Via Design Thinking wurde der Spaß am Entwickeln von Lösungen für Kundenprobleme geweckt. Der zweite Teil war eine Einführung in Scrum. Die agile Methode Scrum ist ein „einfaches“, aber schlagfertiges Framework, um iterativ Software, Services oder Produkte zu entwickeln. Mittels des Durchlaufs eines Sprints (Entwicklungs-Iteration) wurden die Workshopteilnehmer an diese Methode hautnah herangeführt.
Teamwork auf Augenhöhe
Besonders hervorzuheben ist die Erkenntnis, dass die Teilnehmer stets auf Augenhöhe und sehr wertschätzend miteinander gearbeitet haben. Die unterschiedlichen Hierarchieebenen der Teilnehmer_innen waren in den gemischten Gruppen nicht wahrzunehmen – eine wichtige Voraussetzung für eine Organisation, die auf dem Weg zu mehr Selbstorganisation und Selbstverantwortung ist.
Wie gehts weiter?
Am Ende der Veranstaltung gab es noch einen kurzen Blick in die Zukunft. Es wurde verkündet, dass es zwei Projekte geben wird, die das Kundenmanagement der Stadtwerke AG mittels agiler Methoden planen und durchführen möchte. Dafür wurden Freiwillige gesucht. Kurze Zeit nach dieser Ankündigung waren alle Plätze bereits vergeben. Möglicherweise ist das der Startschuss in eine agile, motivierende und noch erfolgreichere Zukunft.
Herr Gruben, Leiter Kundenmanagement der Stadtwerke Düsseldorf AG, zeigte sich entsprechend begeistert:
„Der Workshop hat nicht nur die fachlichen Ziele voll erreicht, sondern auch viel Spaß gemacht.
Insbesondere hat mich die aktive Beteiligung sehr positiv überrascht. Wir haben an diesem Tag gemeinsam ein solides Fundament geschaffen, um bei uns - dem Führungsteam - und den betroffenen Mitarbeitern die notwendigen Methodenkompetenzen nachhaltig aufzubauen. Die Basis wurde Dank der professionellen Moderation von Herrn Prof. Weinert und Herrn Henke erfolgreich gelegt."