3 Liebe Leserin, lieber Leser, nun ist sie wieder da, und eigentlich war sie nie wirklich weg: die Diskussion über die Qualität des Bachelor- Abschlusses. Bei einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) gaben nur noch 47 Prozent der Unternehmen an, dass Berufseinsteiger mit diesem Hochschulabschluss ihre Erwartungen erfüllten. 2007 waren 67 Prozent aller Firmen mit den Absolventen zufrieden, 2011 noch 63 Prozent. Die Wochenzeitung „ZEIT“ nahm diese sehr deutlich in die Medienlandschaft getragene Kritik an dem im Rahmen der Bologna-Reform in mittlerweile 47 Ländern eingeführten akademischen Bachelor-Grad zu einer grundlegenden Befassung mit den Vorbehalten und überschrieb diese: „Bologna, Geschichte einer Enttäuschung – Sie wollten unbedingt jüngere Absolventen, nun sind selbst Unternehmen unzufrieden mit dem Bachelor“. Thomas Sattelberger, eine der renommiertesten Perso- nalmanager-Persönlichkeiten, erklärte zu der von der Wirtschaft jahrelang geforderten Verkürzung der Schul- und Studienzeiten: „Das war sicher so absolut nicht klug.“ Wenn man sich den Hinweis von Einstein in der Überschrift zu eigen machen will, sollte es beim Thema „Bologna“ beziehungsweise „Bachelor“ nun darum gehen, sich von Frustrationen und den üblichen Vor- wurfshaltungen möglichst schnell zu lösen. Eine Perspektivenverbreiterung, die mit einer Überwindung der zu starken Wettbewerbsfokussierung einerseits und Bildungsidealisierung andererseits einhergehen sollte, erschiene mir im Kontext einer Reformierung angezeigt. Es sollte dabei sowohl um die Identifikation von strukturellen und inhaltlichen Schwachstellen als auch um tragfähige Zielstellungen im Kontext einer gesellschafts- und arbeitsmarktbezogenen Kompatibilität von Bildungskonzepten gehen. Übrigens: Aus dem Umfeld unserer Hochschule hören wir – sowohl von den Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen als auch den Arbeitgebern – nicht annähernd so kritische Töne wie von dem DIHK, sondern können vielmehr konstatieren, dass für den sehr großen Teil insgesamt die Akzeptanz überwiegt. 5 Jahre Hochschulzeitung „Spektrum“ Als wir im Jahr 2010 die Idee entwickelten, mit einer Hochschulzeitschrift regelmäßig über Themen und Belange der damaligen Fachhochschule zu berichten und dabei viele Menschen in der Hochschule und darüber hinaus aktiv einzubinden, hofften wir auf eine positive Resonanz. Fünf Jahre und 18 Ausgaben später können wir – bei aller Bescheidenheit – feststellen: Das Konzept ist aufgegangen. Dies ist der Erfolg von vielen Persönlichkeiten in unserem Hause; genannt seien die Re- daktionsleitung und die Hochschulkommunikation, aber vor allem all diejenigen, die regelmäßig wun- derbare Artikel und Berichte für die Zeitschrift bereitstellen. In dieser Ausgabe kommen entsprechend des Themenschwerpunkts Alumni auch vier ehemalige Studierende zu Wort. Ihnen und allen anderen Autorinnen und Autoren möchte ich sehr herzlich für Ihr Mitwirken danken! Nun wünsche ich Ihnen wieder viel Spaß beim Lesen dieser neuen Spektrum-Ausgabe. Herzliche Grüße Ihr Peter Mudra Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind Albert Einstein